- Fritz Heckert
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Friedrich (Fritz) Carl Heckert (* 28. März 1884 in Chemnitz; † 7. April 1936 in Moskau) war ein deutscher Politiker (SPD, KPD). Er war 1923 kurzzeitig Wirtschaftsminister von Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heckert wurde 1884 als Sohn einer Arbeiterfamilie in Chemnitz geboren. Sein Geburtshaus befindet sich heute nach einer Translozierung (um weinge hundert Meter) im Sozialismus der DDR an der Mühlenstraße in Chemnitz. Beruflich war sein Vater Messerschmied und seine Mutter Handschuhweberin. Nach der Schule erlernte er den Beruf des Maurers und besuchte die Gewerbeschule.
1902 trat er der Bauarbeitergewerkschaft und der SPD bei. Sein politischer Standpunkt veränderte sich stetig weiter nach links. In der Zeit des Ersten Weltkriegs war Heckert einer der Mitbegründer der Spartakusgruppe und der USPD. 1918 wurde er Vorsitzender des Chemnitzer Arbeiter- und Soldatenrates. Heckert gehörte zu den Gründern der KPD. Von 1920 an war er Mitglied des Zentralkomitees, wo er 1927 die Leitung der Gewerkschaftsabteilung übernahm, und seit 1925 des Politbüros. Von 1932 an hielt sich Heckert als Vertreter der KPD im Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale in Moskau auf.
Von 1924 bis 1933 war Heckert Abgeordneter der KPD im deutschen Reichstag. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, denen der Moskauaufenthalt nicht bekannt war, wurde in Deutschland nach ihm gefahndet. Sein Name stand am 25. August 1933 in der ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs. Heckert starb am 7. April 1936 in Moskau an einem Schlaganfall.
Ehrungen
Nach dem Tod Heckerts wurde seine Urne an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt.
In der DDR wurde er zum Helden stilisiert und sein Name einer Vielzahl von Einrichtungen, Straßen, Schulen usw. verliehen. Sein Geburtshaus in der Chemnitzer Mühlenstraße wurde abgerissen und lageversetzt originalgetreu wiederaufgebaut. Heute ist es unter der Bezeichnung „Heck-Art-Haus“ ein Teil der Chemnitzer Kunstszene.
Nach Fritz Heckert wurde die Gewerkschaftshochschule „Fritz Heckert“ in Bernau, das 1961 in Dienst gestellte Urlauberschiff Fritz Heckert des FDGB, sowie der Fußballverein BSG Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt benannt. Anlässlich des 15. Todestages von Fritz Heckert, am 7. April 1951, wurde der „VEB Wanderer-Fräsmaschinenbau Siegmar-Schönau“ in „VEB Fritz-Heckert-Werk“ umbenannt. Die größte Karl-Marx-Städter Plattenbausiedlung trug den Namen „Wohngebiet Fritz Heckert“. Seit 1955 verlieh der FDGB verdienstvollen Mitarbeitern die „Fritz-Heckert-Medaille“.
Literatur
- Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004, S. 294–295, ISBN 3-320-02044-7.
Weblinks
- Literatur von und über Fritz Heckert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Fritz Heckert in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Fritz Heckert in den Akten der Reichskanzlei
- Heckert-Biographie bei www.Historisches-Chemnitz.de
- Historie des Fritz-Heckert-Werkes in Chemnitz (bzw. Karl-Marx-Stadt)
1919–1933: Albert Schwarz | Alfred Fellisch | Fritz Heckert | Alfred Fellisch | Hermann Müller | Walter Woldemar Wilhelm | Friedrich Ludwig Albrecht Krug von Nidda und von Falkenstein | Hans R. Hedrich
1933–1945: Georg Lenk | Georg Schmidt
1945–1952: Richard Woldt | Fritz Selbmann | Walter Gäbler / Fritz Selbmann | Alfred Fellisch | Gerhart Ziller
seit 1990: Kajo Schommer | Martin Gillo | Thomas Jurk | Sven Morlok
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