Fritz Koenecke

Fritz Koenecke

Fritz Koenecke (* 16. Januar 1899 in Hannover; † 26. März 1979 in Stuttgart) war ein deutscher Manager. Er war von 1952 bis 1953 zuerst Mitglied und anschließend bis 1960 Vorsitzender des Vorstandes der Daimler-Benz AG in Stuttgart.

Fritz Koenecke war Sohn eines Volksschullehrers in Hannover-Linden. Er besuchte in Hannover das Realgymnasium und machte nach dem Abitur eine kaufmännische Lehre bei den Continental Gummi-Werken. Es folgte das Studium und im Jahr 1922 die Promotion an der Universität Hamburg mit dem Thema „Die Konzentrationstendenz der Montanindustrie Deutschlands in der Nachkriegszeit; ihr Wesen, gegenwärt. Stand, Ursachen und Auswirkungen“. Anschließend begann seine Karriere als Kaufmann bei Continental, 1928 war er Prokurist, 1934 ordentliches Vorstandsmitglied, 1938 Betriebsführer und 1940 Generaldirektor. 1941 wurde er zum Wehrwirtschaftsführer ernannt und war Vorsitzender eines Rüstungsausschusses.

1945 wurde Koenecke bei Continental durch den von den Alliierten eingesetzten neuen Firmenchef Pinkenburg, der später wegen Betrugs eine Haftstrafe absitzen musste, entlassen. Im Entnazifizierungsverfahren folgte 1948 die Einstufung als „nicht betroffen“. [1]

Erst 1949 hatte er wieder eine Stellung in der Industrie, und zwar im Vorstand der Harburger Gummiwarenfabrik Phoenix AG. Im Frühjahr 1952 folgte die Berufung in den Vorstand der Daimler-Benz AG als stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Im Februar 1953 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Heinrich Wagner Vorstandsvorsitzender.

Zu Koeneckes Verdiensten zählte, dass er das deutsche Automobilunternehmen in den Nachkriegsjahren international wieder wettbewerbsfähig machte. Unter seiner Führung baute Daimler-Benz eigene Werke in Indien, Brasilien und Argentinien und konnte so auf wichtigen Exportmärkten wieder Fuß fassen. Ab 1953 war Hanns Martin Schleyer Assistent von Fritz Koenecke, dem Koenecke zu einem Aufstieg verholf.

Nach dem Tod seines einzigen Sohnes zog er sich 1960 ins Privatleben zurück. Er wurde mit der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Berlin, 1953 mit dem Großen Verdienstkreuz und 1965 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Literatur

  • Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß: Könecke, Fritz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, S. 329 f.
  • Keine Kraft. In: Der Spiegel. Nr. 48, 1960, S. 52 (23. November 1960, online).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Keine Kraft. In: Der Spiegel. Nr. 48, 1960, S. 52 (23. November 1960, online).

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