Fujara

Fujara

Die Fujara ist eine slowakische Hirtenflöte.

Fujara

Die slowakische Hirtenflöte ist vor allem unter den Namen fujara, fujera, fujarka und fujaruoka bekannt. In den Quellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert begegnen uns auch die Bezeichnungen fluera, frujera und fujara, welche mit dem Wortstamm fœkat, fujat' (blasen), aber auch mit ähnlichen Flötenbezeichnungen aus dem südosteuropäischen Raum zusammenhängen.

Die Fujara besteht aus einer langen Röhre und einem Luftleitungsrohr. Ihre Größe variiert, am häufigsten ist sie jedoch zwischen 1,30 m und 1,70 m lang. Das Luftleitungsrohr ist mit einem Lederriemen oder einem Messingband an die Flötenröhre festgebunden. Im unteren Teil der Flötenröhre befinden sich drei vorderständige Grifflöcher. Sie wird meistens auf "G" gestimmt.

Geschichte

Im Vierzehnten Jahrhundert kamen Valachen aus dem heutigen Gebiet von Rumänien über den Karpaten-Gürtel in das Gebiet der heutigen Slowakei. Sie waren Hirten, die es verstanden, die Schafe und Ziegen über 1000 m. ü. Meer zu hüten. Diese Hirten nahmen aus ihrer Heimat die Flöten mit, die jedoch nicht größer als 130–140 cm waren. Erst im Gebiet der „Hohen Tatra“, das die Ausläufer des Karpatengürtels bildet, bauten die Valachen Fujaras von 170 cm.

Fujara-Spieler in Bratislava

Die Fujara zählt zu den kennzeichnenden slowakischen Volksinstrumenten. Sie stammt aus dem Zvolen-Gebiet und der Bergkuppe der Pol'ana. Das breite Tal erstreckt sich zwischen Zvolen und Podkriván und reicht bis in die südslowakischen Gebiete von Novohrad, Hont und Gemer. Da das Zentrum vom Dorf Detva gebildet wird, nennt man die Fujara oft auch detvianska fujara (Fujara aus Detva). Hier finden sich die bekanntesten Hersteller und die besten Spieler. Seit einigen Jahren wird die Fujara auch in anderen Teilen der Slowakei gebaut. Auch gibt es bereits einzelne Fujarabauer in Deutschland und auch Belgien.

Künstler, die die Fujara verwenden: Bernhard Mikuskovics, Max Brumberg, Jan Marmenout, Gérard Widmer u. a.

Spielart

Die Flöte wird auf der Naturtonleiter gespielt. Je nach Blasstärke verändert sich die Höhe des Tons. Eine typische Spielart ist der so genannte Rozfug. Dieser wird durch eine kurze, rhythmische Blastechnik erzeugt. Eine weiter typische Spielart ist das "Mumlanie" (frei übersetzt: Flüstern) hierbei wird die Fujara nur sehr fein angeblasen.

Verwandt mit der Fujara ist die Konzovka oder Obertonflöte. Diese ist 80 bis 100 cm lang und wird oben am Kopf des Instrumentes eingeblasen und hat keine Löcher. Der Ton wird ebenfalls durch die Einblasstärke verändert und wird durch die Hand am unteren Ende variiert.

Die Musik der Fujara-Flöte wurde im Jahr 2005 in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.

Weblinks

 Commons: Fujara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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