Fußnote

Fußnote
Fußnoten mit Fußnotenstrich unter einer zivilrechtlichen Hausarbeit
Frühform von Fußnoten am Rand, aus einer Inkunabel von 1498

Eine Fußnote ist eine Anmerkung die im Druck-Layout aus dem Fließtext ausgelagert wird, um den Text flüssig lesbar zu gestalten. Eine Fußnote ist eine „Anmerkung, Legende, Bemerkung, Quellenangabe oder weiterführende Erklärung zu einem Text- oder Bildmotiv“.[1]

Inhaltsverzeichnis

Fußnote und Endnote

Hinter das betreffende Wort, den Satzteil oder Satz, dem man eine Anmerkung geben will, stellt man eine meist hochgestellte Zahl („Anmerkungsziffer“). Diese Zahl verweist auf eine mit derselben Zahl eingeleitete Stelle, an der der Anmerkungstext steht. Steht diese Stelle auf derselben Seite wie der Text mit der Anmerkungsziffer, dann spricht man von Fußnoten; bei einem Verweis auf Stellen am Ende eines Kapitels oder des gesamten Werkes spricht man von Endnoten.

Gemäß DIN 5008 sind Fußnoten mit arabischen Ziffern oder Römischen Zahlen (V) über alle Seiten hinweg fortlaufend zu nummerieren. Sofern der gesamte Text nicht mehr als drei Fußnoten enthält, dürfen auch Sonderzeichen (z. B. Sterne) verwendet werden. Grundsätzlich dürfen sie nur am Fuß einer Seite und nicht beliebig am Textende positioniert werden. Sie sind vom vorangehenden Text durch mindestens eine Leerzeile und den Fußnotenstrich (Grundstrich) abzugrenzen. Es ist nicht erlaubt, unter der Fußnote und somit am Seitenende ein Bild einzufügen. Auch Endnoten sind nach DIN 5008 nicht zulässig, werden jedoch oftmals auch in wissenschaftlichen Publikationen verwendet, wie überhaupt die DIN 5008 für diese Art von Veröffentlichungen nicht verbindlich ist. Viele Herausgeber fürchten, Fußnoten könnten auf ein breiteres Publikum abschreckend wirken.

Die Gesamtheit der Fuß- oder Endnoten eines Werkes bezeichnet man als Anmerkungsapparat, Fußnotenapparat oder auch wissenschaftlichen Apparat, im Gegensatz zum eigentlichen Text, der Darstellung heißt. Eine Fußnote ist nur ein drucktechnisches Mittel zur Realisierung einer Anmerkung und an sich noch kein Beweis für die wissenschaftliche Untermauerung eines Textes.

Zur Entwicklung der Fußnote stellte der Berliner Historiker Götz Aly fest, dass sie „der mittelalterlichen Marginalistik entstammt, doch gehört sie in ihrer neuzeitlichen Form zum nationalen Kulturgut der schon immer etwas zwanghaften Deutschen. Für die Geschichtswissenschaft hat sie Leopold von Ranke vor fast 200 Jahren mit der Absicht durchgesetzt, diese, den Naturwissenschaften gleich, zu objektivieren“.[2]

Literatur

  • Peter Rieß: Vorstudien zu einer Theorie der Fußnote. Den Autoren und Freunden unseres Hauses zum Jahreswechsel 1983/84. Walter de Gruyter, Berlin 1984.
  • Anthony Grafton: Die tragischen Ursprünge der deutschen Fußnote („The footnote“). Dtv, München 1998, ISBN 3-423-30668-8 (Nachdr. d. Ausg., Berlin 1995).

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten

  1. Wolfgang Beinert: Fußnote Fußnotenzeichen. Typoakademie Berlin, Aufsatz zuletzt bearbeitet am 31. Oktober 2008, abgerufen am 3. Dezember 2009.
  2. Götz Aly: Sammler im Garten der Wissenschaft, in: Frankfurter Rundschau vom 22. Februar 2011, S. 12. (Kolumne)

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