G. W. Pabst

G. W. Pabst

Georg Wilhelm Pabst (* 27. August 1885 in Raudnitz, Böhmen; † 29. Mai 1967 in Wien), üblicherweise bezeichnet als G. W. Pabst, war ein österreichischer Filmregisseur.

Pabst gelangt über das Theater zum Film, wo er zunächst in anderen Bereichen tätig ist, bevor er mit Der Schatz 1923 sein Regie-Debüt abliefert.

Sein erster großer Erfolg wird der Film Die freudlose Gasse 1925. Mit diesem Film beginnt eine äußerst produktive Zeit mit durchweg künstlerisch wertvollen und kommerziell erfolgreichen Filmen. Pabst etabliert sich mit seinen Filmen schnell als einer der Hauptvertreter der „Neuen Sachlichkeit“ im Film in Deutschland. Seine letzten Stummfilme sind Die Büchse der Pandora (basierend auf Frank Wedekinds Die Büchse der Pandora und Erdgeist) und Tagebuch einer Verlorenen die er mit der amerikanischen Schauspielerin Louise Brooks dreht. 1930 konnte Pabst seinen ersten Tonfilm Westfront 1918 realisieren. Der Film führt in Deutschland genau wie Lewis Milestones Film All Quiet on the Western Front (deutsch: Im Westen nichts Neues) zu heftigen Diskussionen.

Zur Zeit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland befindet sich Pabst gerade zu Dreharbeiten in Frankreich. Er beschließt, in Frankreich zu bleiben, wo er noch einen weiteren Film verwirklicht.

Die nächste Station ist Hollywood, wo er allerdings mit den Film A modern Hero 1934 scheitert. 1936 kehrt Pabst wieder nach Frankreich zurück, ohne in Hollywood noch einen weiteren Film inszeniert zu haben. In Frankreich dreht er bis 1939 noch drei weitere Filme. Noch im Jahr 1938 beschließt er, endgültig in die USA zu gehen. Er wird allerdings im September 1939 durch den Beginn des zweiten Weltkrieges in Österreich, wo er gerade seine Familie besucht, überrascht. Da er das Deutsche Reich nicht mehr verlassen kann, dreht er nun Filme für die Bavaria Film.

Nach dem zweiten Weltkrieg kann Pabst nicht mehr an die Erfolge früherer Zeiten anknüpfen. Er dreht Filme in Österreich, Italien und Deutschland. Nicht unerwähnt bleiben sollten allerdings seine Filme Der letzte Akt und Es geschah am 20. Juli, die beide 1955 gedreht wurden. Seine Karriere endet mit den beiden Auftragsarbeiten Rosen für Bettina und Durch die Wälder, durch die Auen (beide 1956).

Pabst ist auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C, Nummer 31) in einem Ehrengrab beigesetzt. 1968 wurde die Georg-Wilhelm-Pabst-Gasse in Wien-Favoriten nach ihm benannt.

Filmografie

Literatur

  • Gottfried Schlemmer, Bernhard Riff, Georg Haberl (Hrsg.): G. W. Pabst. MAkS Publikationen, Münster 1990, ISBN 3-88811-600-7
  • Hermann Kappelhoff: Der möblierte Mensch. Georg Wilhelm Pabst und die Utopie der Sachlichkeit. Ein poetologischer Versuch zum Weimarer Autorenkino. Vorwerk8, Berlin 1995, ISBN 3-930916-02-9
  • Wolfgang Jacobsen (Hrsg.): G. W. Pabst. Argon, Berlin 1997, ISBN 3-87024-365-1
  • Hans-Joachim Schlegel: Filmen zu Zeiten der Okkupation. Milos Havel, Otakar Vávra und G. W. Pabst im Prag der Protektoratszeit. In: Johannes Roschlau (Red.): Zwischen Barrandov und Babelsberg. Deutsch-tschechische Filmbeziehungen im 20. Jahrhundert. edition text + kritik, München 2008, ISBN 978-3-88377-949-2, S. 102–110

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