Galinden

Galinden
Altpreußische Landschaften und Stämme

Galinden war ein Gau der Prußen in Ostpreußen, heute auf dem Gebiet der Republik Polen. Es lag südlich von Pogesanien, östlich von Sassen (die Grenze verlief etwa am Fluss Omulef), westlich von Sudauen und nördlich vom polnischen Masowien (die Grenze verlief etwa am Fluss Narew). Galinden wurde vom prußischen Stamm der Galinder bewohnt. Der Name bedeutet „die am Ende wohnen“. Die Landschaft wird durch die masurische Seenplatte geprägt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1231 wurde dieser Gau erstmalig als Galindo erwähnt. Galinden wurde erst relativ spät von Kreuzburg aus erobert. Wegen der teilweise sehr schwer zugänglichen Landschaft mussten die von den Ordensrittern bereits eingenommenen Gebiete wieder aufgegeben und später erneut erobert werden: 1285 und 1348 Lötzen, 1335 und 1396 Angerburg, 1345 Johannisburg und schließlich 1360 Ortelsburg. Ein großer Teil der Galinder soll mit den Goten weggezogen sein. In den fast menschenleeren Räumen siedelten sich friedlich masovische Familien an. Reste dieses Stammes gingen zusammen mit anderen prußischen Stämmen, deutschen Siedlern und späteren polnischen Einwanderern in den Masuren auf.

Legende

Der Sage nach war Galindo des achte Sohn des Königs Waidewut/Widewuto, der das Land von Kaboso bis an die Grenzen der Masau erhielt. Er errichtete sich eine Feste Galindo, die später Galinderberg hieß. Sein Volk wurde später sehr mächtig und führte viele Kriege mit den Masuren.

Verweise

Siehe auch

Literatur

  • Frischbier, H.: Preußisches Wörterbuch Ost- und Westpreußische Provinzialismen, Bd.1,2, Berlin 1882-82, S.293



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