Garry Kasparov

Garry Kasparov
Garri Kasparow
Kasparow 2007
Name Garri Kimowitsch Kasparow
Schreibweisen Га́рри Ки́мович Каспа́ров (Russisch)
Land Russland Russland
Geboren 13. April 1963 (45 Jahre)
Baku, AsSSR (heute Republik Aserbaidschan)
Titel Großmeister (1980)
Schachweltmeister 1985–2000
Beste Elo-Zahl 2851 (Juli 1999)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Garri Kimowitsch Kasparow (russisch Га́рри Ки́мович Каспа́ров, wiss. Transliteration Garri Kimovič Kasparov, englische Transkription Garry Kasparov, eigentlich Garik Weinstein; * 13. April 1963 in Baku) ist Gründer der russischen außerparlamentarischen Oppositionsbewegung „Solidarnost“, Autor und ehemaliger Schachweltmeister.

Kasparow war offizieller Weltmeister des Weltschachbundes FIDE 1985–1993. Nach seiner Loslösung und Absetzung im Streit blieb er noch bis 2000 vom Großteil der Schachwelt anerkannter Träger dieses Titels. 2005 trat er überraschend vom Schach zurück. Für einen Großteil des Schachpublikums gilt Kasparow als stärkster Spieler der Schachgeschichte.

Seither ist Kasparow als russischer Oppositionsaktivist tätig. Er gründete unter anderem das oppositionelle Bündnis „Das andere Russland“, welches jedoch nicht zu den russischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 2007/08 zugelassen wurde. Im Oktober 2007 wurde seinem Bündnis der Antritt zu den Duma-Wahlen verweigert, da es sich um keine Partei handele.

Am 13. Dezember 2008 gründeten die Kreml-Kritiker Kasparow und Boris Nemzow eine neue Oppositionsbewegung unter dem Namen „Solidarnost“. Kasparow kritisiert, die politische Führung Moskaus habe „unter dem Mantra liberaler Prinzipien eine vollständige Diktatur geschaffen“. [1]

Inhaltsverzeichnis

Schachliche Karriere

Kindheit und Jugend

Kasparow im Alter von 11 Jahren

Seine Mutter, Klara Schagenowna Kasparjan, war Armenierin und stammt aus Bergkarabach, einer armenisch besiedelten Enklave in Aserbaidschan und war Musiklehrerin. Sein Vater, Kim Moissejewitsch Weinstein, war ein deutschstämmiger Jude. Beide Eltern verfügten über eine Hochschulbildung und ließen ihren Sohn bereits frühzeitig eine Atmosphäre von Intellekt und Bildung genießen. Kim Weinstein entstammte einer musikbegeisterten Familie, spielte selbst Violine und war der Bruder des aserbeidschanischen Komponisten Leonid Weinstein.

Als Fünfjähriger lernte Garik, dessen Muttersprache Russisch ist, von seinem Vater die Schachregeln. In Kasparows eigenen Worten: „Ich hatte noch nie Schach gespielt, aber ich sah gespannt zu, wie sie sich abmühten [...] und schließlich resigniert aufgaben. Am nächsten Morgen zeigte ich ihnen den zur Lösung führenden Zug.“ [zit. G. Kasparow: Politische Partie (1987) 27]. Ab dem siebten Lebensjahr erhielt Garik Weinstein im Palast der Jungpioniere in Baku regelmäßig Schachunterricht.

Als er sechs oder sieben Jahre alt war, starb sein Vater an Krebs. Im Alter von 12 Jahren änderte die Mutter den Namen ihres Sohnes von Weinstein in Kasparow (die russifizierte Variante von Kasparjan (armenisch Գասպարյան)).

Mit zehn Jahren kam er zum dreimaligen Schach-Weltmeister Michail Botwinnik in dessen Schachschule. Botwinnik wurde Kasparows schachlicher Ziehvater und zugleich Vorbild, Trainer und Kritiker. Mit 15 Jahren übernahm Garri in der Schachschule sogar eine Art Assistentenfunktion. Ausgezeichnet mit einer Ehrenurkunde des Präsidenten des Obersten Sowjets der Aserbaidschanischen SSR. 1976 und 1977 Juniorenmeister der UdSSR. 1980 wurde dem damals 17-jährigen Kasparow der Titel eines Großmeisters (GM) verliehen. Im selben Jahr gewann er überlegen in Dortmund die Junioren-Weltmeisterschaft.

Der Weg zur Weltmeisterschaft

Anatoli Karpow galt dem sowjetischen Schachverband als der erwünschte Schachweltmeister. Die übrigen sowjetischen Schachgroßmeister sollten ihn in seinen weiteren Weltmeisterschaftkämpfen unterstützen, aber nicht gegen ihn antreten. Dem widersetzte sich der junge Garri Kasparow. Er weigerte sich, seine Schachanalysen Anatoli Karpow für seinen Weltmeisterschaftskampf (1981) gegen Viktor Kortschnoi zur Verfügung zu stellen. Um Garri Kasparow an einer Herausforderung des Weltmeisters Anatoli Karpow zu hindern, wurde ihm 1983 die Ausreise, angeblich wegen Sicherheitsbedenken, zum Match im Kandidatenturnier gegen Viktor Kortschnoi nicht genehmigt. Damit war Kasparow aus dem Kandidatenturnier zur Herausforderung des Weltmeisters ausgeschieden. Kortschnoi wollte aber kein siegloses Weiterkommen und schlug ein neu zu vereinbarendes Match gegen Kasparow vor. Dieses Match kam zustande und wurde vom jungen Garri Kasparow überzeugend gewonnen. Damit war der Weg frei für die Weltmeisterschaftskämpfe gegen Anatoli Karpow.

Weltmeisterschaftskämpfe

FIDE-Weltmeisterschaften

Weltmeisterschaftskampf 1984 gegen Anatoli Karpow.

Kasparow qualifizierte sich in den Kandidatenkämpfen 1983/84 in überzeugender Manier als Herausforderer des Weltmeisters. Im Viertelfinale schlug er in Moskau Alexander Beljawski mit 6:3, im Halbfinale in London Viktor Kortschnoi mit 7:4 und im Finale in Vilnius Ex-Weltmeister Wassili Smyslow mit 8,5:4,5. Kasparows erster Wettkampf gegen Anatoli Karpow um die Weltmeisterschaft begann am 10. September 1984 in Moskau. Gespielt wurde in dem Modus, der seit der WM 1978 üblich war: Weltmeister sollte werden, wer zuerst sechs Partien gewann, Remis zählten nicht. Nachdem Karpow überzeugend mit 4:0 in Führung gegangen war, wechselte Kasparow seine Wettkampftaktik. Anstatt weiter ungestüm – und erfolglos – anzugreifen, spielte er auf Remis und wollte möglichst lange standhalten. Karpow schaffte nach einer langen Remisserie einen fünften Sieg, doch dann machten sich beim Weltmeister Erschöpfungserscheinungen bemerkbar. Er wurde körperlich wie psychisch immer erschöpfter, nahm 11 Kilogramm ab und wurde mehrmals ins Krankenhaus eingeliefert, während Kasparow fit blieb.

Kasparow bei der Krönungszeremonie zum Weltmeister 1985.

Kasparow kam in wenigen Partien bis auf 5:3 heran, ehe am 15. Februar 1985 nach 48 Partien und über 300 Spielstunden das Match abgebrochen wurde. Der Match-Abbruch geschah unter bis heute ungeklärten Umständen auf Betreiben des damaligen FIDE-Präsidenten Florencio Campomanes, der ihn offiziell mit Rücksichtnahme auf die Gesundheit beider Spieler begründete. In seiner Autobiografie von 1987 (Politische Partie, ISBN 3-426-26314-9) beschuldigte Kasparow Campomanes, seinen Kontrahenten Anatoli Karpow und die Schachverantwortlichen der UdSSR des Komplotts gegen ihn. Gleichzeitig gab er aber auch zu, dass seine Chancen auf den Titel durch den Abbruch erheblich gestiegen seien. Die FIDE setzte für den Oktober 1985 eine Wiederholung des Wettkampfes, wieder in Moskau, unter verändertem Modus an. Sieger sollte sein, wer als erster 12,5 Punkte erzielt, dem Weltmeister aber reichte ein 12:12 zur Titelverteidigung. Im zweiten WM-Kampf 1985, der auf 24 Partien begrenzt war und bei dem die Remispartien wieder gezählt wurden siegte Kasparow mit 13:11 und wurde am 9. November 1985 der 13. und bis dato jüngste Weltmeister in der Geschichte des Schachs.

Garri Kasparow verteidigte seinen WM-Titel erfolgreich in drei weiteren Begegnungen mit Karpow: 1986 kam es in London (erste 12 Partien) und Leningrad (letzte 12 Partien) zu einem Revanchewettkampf, nachdem die FIDE überraschend das Revancheprivileg des Weltmeisters wieder eingeführt hatte (dieses war 1963 abgeschafft worden). Kasparow verteidigte seinen Titel mit 12,5:11,5. 1987 spielten die beiden Kontrahenten ihren Wettkampf in Sevilla: Erst durch einen Sieg in der 24. Partie gelang Kasparow ein 12:12 und die Titelverteidigung. 1990 war Karpow durch die Kandidatenkämpfe erneut qualifiziert. Den je zur Hälfte in New York City und Lyon ausgetragenen Wettkampf gewann Kasparow mit 12,5:11,5.

PCA-Weltmeisterschaften

Kasparow bei der WM 1995 gegen Viswanathan Anand.

1993 kam es zu Unstimmigkeiten mit der Weltschachorganisation FIDE, die ihm den WM-Titel daraufhin entzog. Kasparow gründete im Anschluss daran mit Nigel Short die PCA (Professional Chess Association) und gewann die PCA-Weltmeisterschaftskämpfe 1993 gegen Nigel Short (6 Siege, 1 Niederlage, 13 Unentschieden) und 1995 gegen Viswanathan Anand (4 Siege, 1 Niederlage, 13 Unentschieden).

Braingames als „Nachfolger“ der PCA

Die PCA löste sich nach der Ausrichtung der WM 1995 wieder auf. Für fünf Jahre fand sich weder eine Organisation noch ein Sponsor, der eine WM mit Kasparow ausrichtete. Im Jahre 2000 sponserte dann allerdings Braingames Kasparows letzten WM-Wettkampf. Überraschend verlor er gegen Wladimir Kramnik (2 Niederlagen, 13 Unentschieden).

Die Prager Abmachung von 2002

Im Zuge von Bestrebungen, die beiden konkurrierenden Weltmeistertitel wieder zu vereinigen, trafen sich im Mai 2002 Kasparow, Kramnik und Vertreter der FIDE in Prag und vereinbarten einen Vereinigungsplan, der vorsah, dass Kasparow mit dem Sieger aus der FIDE-WM in Moskau 2002/03 – dies wurde Ruslan Ponomarjow – einen Wettkampf spielen sollte, dessen Sieger auf den Gewinner von Kramniks WM-Kampf mit dem Sieger aus dem Braingames-Kandidatenturnier – dies wurde Peter Leko – spielen sollte. Dieser Wettkampf würde dann die Wiedervereinigung darstellen.

Mensch gegen Maschine

Großes Interesse riefen seine Wettkämpfe gegen Schachprogramme hervor. In den Achtzigerjahren hatte Kasparow behauptet, er würde nie von einem Schachprogramm geschlagen werden. 1989 spielte er gegen den von IBM gebauten Computer Deep Thought zwei Partien, die er beide gewinnen konnte. 1996 siegte Kasparow gegen dessen Nachfolger Deep Blue in einem Match über sechs Partien mit 4:2, verlor aber mit der 1. Wettkampfpartie als erster Schachweltmeister überhaupt unter Turnierbedingungen gegen ein Schachprogramm. Im Jahr darauf unterlag Kasparow Deep Blue im Rückkampf mit 2,5:3,5. Kasparow erwog die Möglichkeit, dass unerlaubte menschliche Eingriffe stattgefunden haben könnten, zum Teil darauf begründet, dass ihm IBM keinen Einblick in die Computerprotokolle gab. Diese wurden jedoch später veröffentlicht.

Ein weiterer „Mensch-Maschine“-Wettkampf gegen das PC-Programm Deep Junior im Jahre 2003 endete 3:3 unentschieden.

Kasparow gegen die Welt

Ein ähnlich medienträchtiges Ereignis war eine Partie „Kasparow gegen die Welt“, die 1999 online über das Internetportal MSN ausgetragen wurde.[2] Ein Team aus vier jungen Schachtalenten (Étienne Bacrot, Florin Felecan, Irina Krush und Elisabeth Pähtz) sowie Großmeister Daniel King analysierten und kommentierten die aktuelle Stellung und machten Zugvorschläge. Jedermann konnte im Internet über den nächsten Zug des Welt-Teams abstimmen, wobei der Zug mit den meisten Stimmen dann ausgeführt wurde. Die Partie endete nach vier Monaten im 62. Zug mit dem Sieg Kasparows.

Kasparows Rückzug vom Schach

Im November 2004 gewann Kasparow nochmals die russische Landesmeisterschaft. Aber weder ein Wettkampf gegen Ponomarjow, den die FIDE disqualifizierte, noch ein Wettkampf mit dem nächsten FIDE-Weltmeister, Rustam Kasimjanov, kam zustande. Kasparow machte für diese Umstände alleine die FIDE verantwortlich und erklärte nach dem Turnier von Linares am 10. März 2005 seinen Rückzug vom professionellen Schach. Er erklärte, dass es ihm, mit fast 42 Jahren, immer schwerer falle, ein Turnier fehlerfrei durchzuspielen. Er fühle, er gehöre nicht mehr dazu.

Beitrag zur Entwicklung des Schachs

Spielstärke

Kasparows Spielstärke ist in der Schachgeschichte herausragend. Seine 1999 erreichte Elo-Zahl von 2851 wurde bisher trotz eines grundsätzlichen Anstiegs der Werte in der Weltspitze nicht übertroffen. In Rangfolgen der historischen Elo-Zahl steht Kasparow meist an erster Stelle, manchmal an zweiter hinter Bobby Fischer.

Allgemeine Einigkeit besteht darüber, dass Kasparows Wissen zur Eröffnungstheorie vergleichbare Kenntnisse anderer Großmeister oder früherer Weltmeister deutlich überstieg. Er galt unter anderem als bester Kenner der Najdorf-Variante. In seinen Weltmeisterschaftskämpfen gegen Karpow entwickelte sich in mehreren Eröffnungen, darunter der Grünfeld-Indischen Verteidigung, ein über viele Partien andauernder theoretischer Disput, der viel zur Weiterentwicklung der Varianten beitrug. Daneben wandte Kasparow gelegentlich aber auch weniger populäre Eröffnungen an, um seine Gegner zu überraschen. So besiegte er 1995 Viswanathan Anand mit dem fast vergessenen Evans-Gambit in nur 25 Zügen.[3] Im Weltmeisterschaftskampf 2000 gegen Kramnik gelang es ihm jedoch nicht, eine erfolgversprechende Variante gegen die Berliner Verteidigung der Spanischen Eröffnung zu finden, was sich als wettkampfentscheidend erwies.

Spielstil

Kasparows Schachstil ist dynamisch und aggressiv – hier ähnelt er seinem schachlichen Vorbild Weltmeister Alexander Aljechin. Auch ist Kasparow für seine hervorragende Eröffnungsvorbereitung bekannt – hier ähnelt er seinem zweiten Vorbild, Weltmeister Michail Botwinnik. Ein Beispiel dafür ist das Kasparow-Gambit, das ihm einen wichtigen Sieg im WM-Kampf gegen Karpow 1985 einbrachte.

Beiträge zur Schachliteratur

Kasparow verfasste zahlreiche Schachbücher und arbeitet an einer auf acht Bände angelegten Geschichte der Schachweltmeister, die seit 2003 unter dem Titel On my great Predecessors veröffentlicht wird (dt.: Über meine großen Vorgänger, die dt. Üs. erscheint jedoch als Meine großen Vorkämpfer).

Partien

Liste der Turnierergebnisse (ohne Schnellschach)

Turnier Ort Ergebnis/Punktezahl Rang
1975
UdSSR-Jugendmeisterschaft Vilnius 5,5/9 (+4-2=3) 7.-10. Platz
1976
UdSSR-Jugendmeisterschaft Tiflis 7/9 (+5-0=4) 1. Platz
Regionales Meisterturnier der AsSSR Baku 6,5/13 (+4-4=5)
Kadetten-Weltmeisterschaft (heute: U16) Wattignies 6/9 (+2-2=2) 3.-6. Platz
1977
UdSSR-Jugendmeisterschaft Riga 8,5/9 1. Platz
UdSSR-Jugendspartakiade (Mannschaftsturnier) Leningrad 4/7 (+3-2=2) am 1. Brett für Aserbaidschan
Kadetten-Weltmeisterschaft (heute: U16) Cagnes-sur-Mer 8,5/11 (+7-1=3) 3. Platz
1978
Sokolski-Gedenkturnier Minsk 13/17 (+11-4=2) 1. Platz
Halbfinale (Otborotschnij) zur UdSSR-Meisterschaft Daugavpils 9/13 (+6-1=6) 1. Platz
46. UdSSR-Meisterschaft Tiflis 8,5/17 (+4-4=9) 9. Platz
1979
Internationales Turnier Banja Luka 11,5/15 1. Platz
UdSSR-Spartakiade (Mannschaftsturnier) Moskau 5,5/8 am 2. Brett für Aserbaidschan
47. UdSSR-Meisterschaft Minsk 10/17 3.-4.. Platz
1980
Internationales Turnier Baku 11,5/15 1. Platz
Jugendweltmeisterschaft (heute: U20) Dortmund 10,5/13 1. Platz
Schacholympiade Malta 9,5/12 am 4. Brett für die UdSSR
Europa-Mannschaftsmeisterschaft Skara 5,5/6 am 8. Brett für die UdSSR
1981
Prawda-Turnier der Nationalmannschaften Moskau 4/6 am 1. Brett für die UdSSR-Jugendmannschaft
Internationales Turnier Moskau 7,5/13 2.-3. Platz
UdSSR-Spartakiade (Mannschaftsturnier) Moskau 6,5/9 am 1. Brett für Aserbaidschan
Jugendmannschaftsweltmeisterschaft (U26) Graz 9/10 am 1. Brett für die UdSSR
Internationales Turnier Tilburg 5,5/11 6.-8. Platz
48. UdSSR-Meisterschaft Frunse 12,5/17 1.-2. Platz
1982
Internationales Turnier Bugojno 9,5/13 1.Platz
UdSSR-Meisterschaft für Klubmannschaften Kislowodsk 4/7 am 2. Brett für Spartak
Interzonenturnier der FIDE Moskau 10/13 1.Platz
Schacholympiade Luzern 8,5/11 am 2. Brett für die UdSSR
1983
UdSSR-Spartakiade (Mannschaftsturnier) Moskau 1/2 am 1. Brett für Aserbaidschan
Viertelfinale der Kandidaten: Wettkampf mit Alexander Beljawski Moskau 6/9 Kasparow gewinnt mit 6-3
Internationales Turnier Niksic 11/14 1. Platz
Halbfinale der Kandidaten: Wettkampf mit Viktor Kortschnoi London 7/11 Kasparow gewinnt mit 7-4
1984
Finale der Kandidaten: Wettkampf mit Wassili Smyslow Vilnius 8,5/13 Kasparow gewinnt mit 8,5-4,5
Mannschaftsturnier UdSSR gegen den Rest der Welt London 2,5/4 am 2. Brett für die UdSSR (Gegner in allen Partien war Jan Timman)
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen Anatoli Karpow Moskau 23/48 (+3-5=40) der Wettkampf wurde abgebrochen
1985
Wettkampf mit Robert Hübner Hamburg 4,5/6 Kasparow gewinnt mit 4,5-1,5
Wettkampf mit Ulf Andersson Belgrad 4/6 Kasparow gewinnt mit 4-2
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen Anatoli Karpow Moskau 13/24 (+5-3=16) Kasparow gewinnt mit 13-11
Wettkampf mit Jan Timman Hilversum 4/6 (+3-1=2) Kasparow gewinnt mit 4-2
1986
Wettkampf mit Tony Miles Basel 5,5/6 (+5-0=1) Kasparow gewinnt mit 5,5-0,5
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen Anatoli Karpow London und Leningrad 12,5/24 (+5-4=15) Kasparow gewinnt mit 12,5-11,5
Schacholympiade Dubai 8,5/11 am 1. Brett für die UdSSR
Internationales Turnier Brüssel 7,5/10 1. Platz
1987
Internationales Turnier Brüssel 8,5/11 1.-2. Platz
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen Anatoli Karpow Sevilla 12/24 (+4-4=16) Kasparow bleibt Weltmeister, Endergebnis 12-12
1988
Internationales Turnier Amsterdam 9/12 1. Platz
Internationales Turnier Belfort 11,5/15 1. Platz
55. UdSSR-Meisterschaft Moskau 11,5/17 1.-2. Platz
Internationales Turnier Reykjavík 11/15 1. Platz
Schacholympiade Thessaloniki 8,5/10 am 1. Brett für die UdSSR
1989
Internationales Turnier Barcelona 11/16 1.-2. Platz
Internationales Turnier Skellefteå 9,5/15 1.-2. Platz
Internationales Turnier Tilburg 12/14 1. Platz
Internationales Turnier Belgrad 9,5/11 1. Platz
1990
Internationales Turnier Linares 8/11 1. Platz
Wettkampf mit Lew Psachis Murcia 5/6 (+4-0=2) Kasparow gewinnt mit 5-1
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen Anatoli Karpow New York und Lyon 12,5/24 (+4-3=17) Kasparow gewinnt mit 12,5-11,5
1991
Internationales Turnier Linares 9/13 2. Platz
Internationales Turnier Amsterdam 5,5/9 3.-4. Platz
Internationales Turnier Tilburg 10/14 1. Platz
Internationales Turnier Reggio nell'Emilia 5,5/9 2.-3. Platz
1992
Internationales Turnier Linares 10/13 1. Platz
Internationales Turnier Dortmund 6/9 1.-2. Platz
Schacholympiade Manila 8,5/10 (+7-0=3) am 1. Brett für Russland
Europamannschaftsmeisterschaft Debrecen 6/8 (4-0=4) am 1. Brett für Russland
1993
Internationales Turnier Linares 10/13 1. Platz
Endrunde der Französischen Mannschaftsmeisterschaft Auxerre 3/4 (2-0=2) am 1. Brett
Wettkampf um die Weltmeisterschaft (Ausrichter PCA) gegen Nigel Short London 12,5/20 (+6-1=13) Kasparow gewinnt mit 12,5-7,5
1994
Internationales Turnier Linares 8,5/13 2.-3. Platz
Internationales Turnier Amsterdam 4/6 1. Platz
Internationales Turnier Nowgorod 7/10 1.-2. Platz
Internationales Turnier Horgen 8,5/11 1. Platz
Endrunde um den Europacup für Vereinsmannschaften Lyon 1,5/3 (+1-1=1) am 1. Brett für Bosna Sarajevo
Schacholympiade Moskau 6,5/10 (+4-1=5) am 1. Brett für Russland
1995
Tal-Gedenkturnier Riga 7,5/10 1. Platz
Internationales Turnier Amsterdam 3,5/6 1.-2. Platz
Internationales Turnier Nowgorod 6,5/9 1. Platz
Wettkampf um die Weltmeisterschaft (Ausrichter PCA) gegen Viswanathan Anand New York 10,5/18 (+4-1=13) Kasparow gewinnt mit 10,5-7,5
Internationales Turnier Horgen 4,5/9 5. Platz
Endrunde um den Europacup für Vereinsmannschaften Ljubljana 1,5/2 (+1-0=1) am 1. Brett für Bosna Sarajevo
1996
Wettkampf mit dem IBM-Computer Deep Blue Philadelphia 4/6 (+3-1=2) Kasparow gewinnt mit 4-2
Internationales Turnier Amsterdam 6,5/9 1.-2. Platz
Internationales Turnier Dos Hermanas 5,5/9 3.-4. Platz
Schacholympiade Eriwan 7/9 (+5-0=4) am 1. Brett für Russland
Internationales Turnier Las Palmas 6,5/10 1. Platz
1997
Internationales Turnier Linares 8,5/11 1. Platz
Wettkampf mit dem IBM-Computer Deep Blue New York 2,5/6 (+1-2=3) Deep Blue gewinnt mit 3,5-2,5
Internationales Turnier Nowgorod 6,5/10 1. Platz
Internationales Turnier Tilburg 8/11 1. Platz
1998
Internationales Turnier Linares 7,5/14 3.-4. Platz
Wettkampf mit Jan Timman Prag 4/6 Kasparow gewinnt mit 4-2
1999
Internationales Turnier Wijk aan Zee 10/13 1. Platz
Internationales Turnier Linares 10,5/14 1. Platz
Internationales Turnier Sarajevo 7/9 1. Platz
2000
Internationales Turnier Wijk aan Zee 9,5/13 1. Platz
Internationales Turnier Linares 6/10 1.-2. Platz
Internationales Turnier Sarajevo 8,5/11 1. Platz
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen Wladimir Kramnik London 6,5/15 Kramnik siegte mit 8,5-6,5
2001
Internationales Turnier Wijk aan Zee 9/13 1. Platz
Internationales Turnier Linares 7,5/10 1. Platz
Internationales Turnier Astana 7/10 1. Platz
Botwinnik-Gedenkturnier, ausgetragen als Wettkampf mit Wladimir Kramnik Moskau 2/4 (+0-0=4) 2-2 nach Turnierpartien, es wurden noch Schnellschach- und Blitzpartien gespielt.
2002
Internationales Turnier Linares 8/12 1. Platz
Schacholympiade Bled 7,5/9 (+6-0=3) am 1. Brett für Russland
2003
Wettkampf mit dem Computer Deep Junior New York 3/6 (+1-1=4) Unentschieden 3-3
Internationales Turnier Linares 6,5/12 3.-4. Platz
Endrunde um den Europacup für Vereinsmannschaften Rethymno 4,5/6 (+4-1=1) am 1. Brett für Ladya Kasan-1000
Wettkampf mit dem Computer Deep Fritz New York 2/4 (+1-1=2) Unentschieden 2-2
2004
Internationales Turnier Linares 6,5/12 2.-3. Platz
Mannschaftsturnier Russland gegen Rest der Welt Moskau 3,5/6 (+1-0=5) am 1. Brett für Russland
Endrunde um den Europacup für Vereinsmannschaften Izmir 3,5/7 (+1-1=5) am 1. Brett für Max Ven Ekaterinburg
57. Meisterschaft von Russland Moskau 7,5/10 (+5-0=5) 1. Platz
2005
Internationales Turnier Linares 8/12 1.-2. Platz

Wirtschaftliche Tätigkeit

Kasparow lizenzierte mehrere Schachprogramme verschiedener Firmen, die unter seinem Namen vermarktet wurden[4]:

  • Kasparov's Gambit (1993)
  • Virtual Kasparov (2001)
  • Kasparov Chessmate (2003)
  • Garry Kasparov teaches chess (2005)

1995 gründete er zusammen mit seinem langjährigen Manager Andrew Page und dem früheren Air Europe-Direktor Peter Smith die Firma Kasparov Consultancy. Schwerpunkt war die Unternehmensberatung von Joint Ventures europäischer und russischer Firmen im Bereich des Luftverkehrs.[5]

Als langjähriger Werbepartner des Zentrums Mikroelektronik Dresden setzte er sich dafür ein, dass die Schacholympiade 2008 in Dresden stattfindet.[6]

Politisches Engagement

Gründung von Solidarnost

Am 13. Dezember 2008 haben russische Kreml-Kritiker um die Oppositionsführer Garri Kasparow und Boris Nemzow eine neue Oppositionsbewegung unter dem Namen „Solidarnost“ gegründet. „Wir kämpfen für den Sieg“, sagte Kasparow. An dem Gründungskongress in einem Hotel nahe Moskau nahmen mehr als 150 Delegierte von Organisationen, Bürgerbewegungen und Parteien teil, darunter auch der liberalen Jabloko-Partei.

Kasparow rief dabei die Delegierten auf, das angekratzte Image der russischen Demokratie mit einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Kreml-Führung zu retten. Er kritisiserte, die politische Führung Moskaus habe unter dem Mantra liberaler Prinzipien eine vollständige Diktatur geschaffen". Walerija Nowodworskaja sagte dazu mit Blick auf den friedlichen Umsturz in der Ukraine Ende 2004, auch wenn die neue Oppositionsbewegung derzeit keine "Orangene Revolution" auf die Beine stellen könne, "können wir mit Sicherheit eine orangene Organisation schaffen." Gründungsmitglied Wladimir Milow sagte vor dem Kongress: "Erstmals in der russischen Geschichte formiert sich hier eine echte demokratische Bewegung, die tausende Leute vereint." Russische Medien berichteten im Vorfeld über zahlreiche Störversuche, z.B. eine Demonstration von Mitgliedern einer regierungsfreundlich eingestellten Jugendorganisation.

Kasparows Gründung fällt in eine Zeit, in der über vorgezogene Neuwahlen im Frühjahr 2009, den Rücktritt von Präsident Dmitri Medwedew und die Rückkehr von Wladimir Putin in das Präsidentenamt spekuliert wird. Die Spekulationen kamen auf, als Präsident Dmitri Medwedew im November eine Verlängerung der Amtszeit des Präsidenten von vier auf sechs Jahre initiierte; Sowohl die Duma als auch der Föderationsrat stimmten der notwendigen Verfassungsänderung bereits zu.

(Quelle zum Abschnitt "Gründung von Solidarnost" siehe Einzelnachweis Nr. 1)

Geschichtskritik

Neben der Vorbereitung auf Schachturniere widmete er sich auch schon während seiner aktiven Laufbahn vielen anderen Interessen. Unter anderem interessiert er sich für Geschichte. Nach eigenen Angaben fielen ihm Unstimmigkeiten in der wissenschaftlich akzeptierten Chronologie auf. Er wurde bald ein Anhänger und finanzieller Förderer der in Fachkreisen nicht anerkannten Geschichtskritik in Russland und hat dazu auch Aufsätze geschrieben.[7]

Demokratisierung

1990 verließ Kasparow die KPdSU und beteiligte sich an der Gründung der Demokratischen Partei, deren stellvertretender Vorsitzender er wurde. Ein Jahr später trat er nach Auseinandersetzungen über das Programm aus der Partei aus. Ebenfalls 1990 erschien sein Buch „Ich gewinne immer“.

Ab 1999 veröffentlichte Kasparow eine Reihe von Kommentaren in US-Zeitungen, so dem The Wall Street Journal, ab 2004 als „contributing editor“ der Zeitung, worin er die amerikanische Politik lobt und die russische Politik kritisiert.[8] Nach wie vor ist er Mitglied des neokonservativen »National Security Advisory Council (NSAC)« in Washington[9].

Aktivitäten in Russland

Nach seinem Rücktritt vom professionellen Schachsport im März 2005 kündigte Kasparow an, seine Zeit nun der Politik und dem Schreiben zu widmen. Er gründete die Vereinigte Bürgerfront und wurde Mitglied bei Das andere Russland, einem regierungskritischen Parteienbund. Im April 2005 kündigte er gemeinsam mit dem russischen Duma-Abgeordneten Wladimir Ryschkow die Gründung einer neuen Partei an.

Auch unter Wladimir Putin engagierte er sich in der russischen Politik und profilierte sich als Kritiker des russischen Präsidenten. Er ist Mitbegründer und Vorsitzender des „Komitees 2008: Freie Wahlen“, das sich zum Ziel gesetzt hatte, eine weitere Amtszeit von Wladimir Putin zu verhindern. Im April 2005 kündigte Kasparow gemeinsam mit dem russischen Duma-Abgeordneten Wladimir Ryschkow die Gründung einer neuen liberalen Partei an. Bei einer Veranstaltung am 15. April wurde er von einem Mitglied einer Putin nahestehenden Jugendorganisation mit einem Schachbrett auf den Kopf geschlagen.

Am 16. Dezember 2006 veranstaltete Kasparow in Moskau eine Demonstration gegen die Putin-Regierung, an der etwa 2.000 Menschen teilnahmen. Wenige Tage zuvor waren im Zusammenhang hiermit die Räume des von Kasparow geleiteten Komitees durchsucht worden. Für kritische Medienberichte in Deutschland hatte zuvor die Ausladung Kasparows aus der Talkshow von Sabine Christiansen vom 10. Dezember 2006 gesorgt, bei der er per Videoschaltung teilnehmen sollte. Kasparow warf dazu der Christiansen-Redaktion vor, man habe ihn auf Druck der russischen Regierung ausgeladen und technische Probleme nur vorgeschoben.

Im April 2007 organisierte Kasparow eine Oppositionskundgebung in Moskau. Auf dem Weg zu dieser nicht genehmigten Kundgebung wurde er zusammen mit Begleitern von der Polizei festgenommen. Einige Stunden später kam er wieder frei, nach Zahlung einer Geldstrafe von 1.000 Rubel (ca. 30 Euro).[10] Der Philosoph André Glucksmann schrieb am 25. April 2007 in Le Figaro, dass die Seele Europas nicht in ein paar Divisionen, sondern im Andern Russland und in Garri Kasparow liegt.[11]

Am 18. Mai 2007 fand im russischen Samara der EU-Russland-Gipfel statt, zu dem auch einige Kritiker, darunter Kasparow, anreisen wollen. Laut eigenen Aussagen wurde Kasparow am Moskauer Flughafen festgehalten, indem man ihm seinen Pass und das Flugticket abnahm. Er nannte Russland daraufhin einen „Polizeistaat“.[12] Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ offen Kritik an dem Vorgehen der russischen Behörden verlauten.[13]

Im Juli 2007 verglich Kasparow in The Wall Street Journal die Regierung Putin mit der Mafia, wie sie in Romanen von Mario Puzo beschrieben wird.[14]

Nachdem er den tschetschenischen Präsidenten Ramsan Achmatowitsch Kadyrow im September 2007 einen „Banditen“ nannte, reichte das tschetschenische Parlament eine Klage wegen Beleidigung gegen Kasparow ein.[15]

Im September 2007 gewann Kasparow eine Vorwahl für die Nominierung als Präsidentschaftskandidat des Oppositionsbündnisses Das andere Russland in Moskau gegen Michail Michailowitsch Kasjanow und den früheren Zentralbankchef Wiktor Wladimirowitsch Geraschtschenko.[16] Er erhielt im ersten Wahlgang 379 von 498 Stimmen.

Im Oktober hatte Kasparow mehrere Auftritte bei bekannten Fernsehsendungen in den USA: The Colbert Report, Real Time with Bill Maher und CNN Late Edition.

Am 24. November 2007, eine Woche vor der Parlamentswahl in Russland wurde Kasparow in Moskau nach einer Kundgebung bei einem nicht genehmigtem Protestmarsch verhaftet. Kasparow wollte mit Hunderten Anhängern nach eigener Aussage eine „Resolution für faire Wahlen“ an die Zentrale Wahlkommission übergeben. Der Protestmarsch zu der Wahlkommission war allerdings im Gegensatz zur Kundgebung aus Sicherheitsgründen vorher verboten worden.[17] Amnesty International bezeichnete ihn als „politischen Gefangenen“ und forderte seine sofortige Freilassung.[18] Andererseits gilt Kasparows Partei in Russland als unpopulär und absolut chancenlos, weil die Bevölkerung das wirtschaftsliberale Programm als Rück­schritt in die Privatisierungsphase der neunziger Jahre ansieht, an die man sich in Russland nur ungern erinnert.[19] Nach fünftägiger Haft an einem geheim gehaltenen Ort kam er wieder frei.[20]

Am 12. Dezember 2007 gab er seinen Rücktritt von der Kandidatur bekannt, da er von den Behörden massiv behindert werde.[21]

Auszeichnungen

Im Jahre 2006 wurde Kasparow als Berater („Advisor“) auf der Internetseite des amerikanischen Center for Security Policy geführt.[22] Er dementierte jedoch, jemals für die Organisation tätig gewesen zu sein und bestätigte lediglich, 1991 die Auszeichnung Keeper of the Flame Award erhalten zu haben.[23]

Das Nachrichtenmagazin Time führte Kasparow 2007 in ihrer Liste der 100 einflussreichsten Personen. Der Herausgeber Richard Stengel nannte ihn einen „Helden“, der einen „einsamen Kampf für mehr Demokratie in Russland“ führe.[24] [25]

Am 19. September 2007 wurde Kasparow in Kopenhagen mit dem neu gestifteten und mit 100.000 Kronen dotierten Pundik-Freiheitspreis ausgezeichnet.[26]

Privates

Kasparow musste 1990 Baku wegen anti-armenischer Pogrome verlassen. Er lebt vor allem in Russland, gelegentlich besucht er aber auch Armenien. Sein zweiter Wohnsitz ist in Manhattan, New York. Kasparow war von 1989 bis Juni 1995 in erster Ehe verheiratet mit der Philologin und Dolmetscherin Maria. Sie haben eine gemeinsame Tochter Paulina (* April 1993 in Helsinki). Kasparow hat insgesamt drei Kinder – zwei Töchter und einen Sohn.

Literatur

Werke

  • Garri Kasparow: Von der Zeit geprüft. Partien bis zur Weltmeisterschaft 1984/85. Rau, Düsseldorf 1986. ISBN 3-7919-0251-2
  • Garri Kasparow: Politische Partie. Droemer Knaur, München 1987. ISBN 3-426-26314-9
  • Garri Kasparow: Schach als Kampf. Meine Spiele und mein Weg. Aktualisierte Ausgabe. Falken-Verlag, Niedernhausen 1989. ISBN 3-8068-0729-9
  • Garri Kasparow: Ich setze auf Sieg. Rau, Düsseldorf 1989. ISBN 3-7919-0266-0
  • Garri Kasparow: Ich gewinne immer. Weltmeisterschaft 1990. Rau, Düsseldorf 1991. ISBN 3-7919-0442-6
  • Garri Kasparow: Gewinnen beim Schach in 24 Lektionen. 3. Auflage. Rau, Düsseldorf 1992. ISBN 3-7919-0265-2
  • Garri Kasparow (zusammen mit Dmitri Plisetski): My Great Predecessors, Part I-V (englisch), London 2003–2006 (über die Schachweltmeister von Steinitz bis Karpow; geplant sind insgesamt sieben Bände, deren letzter Kasparows eigene Partien analysieren wird)
  • Garri Kasparow: Schachmatt! Mein erstes Schachbuch. Zürich, Edition Olms. ISBN 3-283-00388-2
  • Garri Kasparow: Meine großen Vorkämpfer, Die bedeutendsten Partien der Schachweltmeister, Band 1 - 7, Verlag „Edition Olms“
  • Garry Kasparov on Modern Chess: Revolution in the 70's. Everyman, London 2007. ISBN 978-1-85744-422-3
  • Garry Kasparov on Modern Chess, Part 2: Kasparov vs. Karpov 1975–1985. Everyman, London 2008. ISBN 978-1-85744-433-9
  • Garri Kasparow: Strategie und die Kunst zu leben. Piper, München 2007. ISBN 978-3-492-04785-2
  • Garri Kasparow: Russland nach Anna Politkowskaja. Passagen, Wien 2007. ISBN 978-3-85165-811-8

Sekundärliteratur

  • Robert Hübner: Kasparows neuester Beitrag zur Schachgeschichte. Zeitschrift Schach 2003/Heft 11, Seite 24-35 und Schach 2003/Heft 12, Seite 34-48 - Hier setzt Hübner sich kritisch auseinander mit Kasparows „My Great Predecessors (Part I)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Quelle: Neue russische Oppositionsbewegung gegründet auf Tagesschau.de
  2. Kasparow gegen die Welt, 1999
  3. Kasparow – Anand zum Nachspielen
  4. Mobygames
  5. Chess master moves in. Flight International, 22. Februar 1995
  6. ZMD freut sich auf Schacholympiade, Pressemitteilung vom 2. November 2004
  7. Mathematics of the past
  8. ‚Moderator Garri Kimowitsch Kasparow‘, russland.ru, 7. Mai 2007
  9. Quelle: Junge Welt, 7.7.2007/russland.ru
  10. Tagesschau vom 14. April 2007
  11. Wieviele Divisionen hat Garri Kasparow? Übersetzung bei Perlentaucher
  12. Putin arbeitet «nach Stalinscher Formel»
  13. Kanzlerin kritisiert Anreiseverbot für Kasparow
  14. Don Putin: To understand today's Russia, read „The Godfather“, 29. Juli 2007
  15. RIA Novosti, 25. September 2007
  16. Kasparow soll für das russische Präsidialamt kandidieren, Neue Zürcher Zeitung, 25. September 2007
  17. Netzeitung: Oppositionspolitiker Kasparow festgenommen
  18. amnesty fordert sofortige Freilassung von Kasparow. Die Presse, 28. November 2007
  19. Jungle World, Nr. 48 vom 29. November 2007
  20. Garri Kasparow wieder frei. Wiener Zeitung, 29. November 2007
  21. Russian chess legend Kasparov drops presidential bid
  22. Webseite, Stand 24. Mai 2006 im Internet Archive
  23. Interview mit Kasparow (russisch)
  24. TIME MAGAZINE NAMES GARRY KASPAROV AMONG 100 MOST INFLUENTIAL PEOPLE, kasparovchessfoundation.org, 4. Mai 2007
  25. Laudatio von Michael Elliott, Time
  26. Kasparow erhält dänischen Freiheitspreis für Einsatz für Demokratie, Südtirol online, 19. September 2007


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