Gebelein

Gebelein
Gebelein in Hieroglyphen
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Inerty
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Gebelein ist der moderne Name der altägyptischen Stadt Inerty (die beiden Felsen). Im Ort stand ein Heiligtum der Hathor. Demnach wurde der Ort auch manchmal als Haus der Hathor (pr-Hwt-Hrw, woraus sich das griechische Pathyris entwickelte, aber auch als Aphroditopolis bezeichnet) bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Der Ort liegt in Oberägypten, ca. 40 km südlich von Theben. An dieser Stelle liegen die Felsen der Ost- und Westwüste besonders nah am Nil, so dass dem Ort eine besondere strategische Bedeutung zukam, da von hier aus der Verkehr auf dem Nil leicht zu kontrollieren war.

Geschichte

Aus Gebelein stammen Reste aus fast allen Epochen ägyptischer Geschichte. Von dem Hathortempel fanden sich allerdings meist nur noch lose Steinfragmente, die hier ein Heiligtum schon für die 2. Dynastie belegen. Unter Mentuhotep II. wurde dies besonders ausgebaut, weitere beschriftete Fragmente stammen vor allem aus der Zweiten Zwischenzeit. Von Thutmosis III. stammen Beigaben aus Gründungsgruben, die einen weiteren Ausbau des Tempels bezeugen. Aus ptolemäischer Zeit stammen schließlich zahlreiche Papyri.

Nekropole

Die Nekropole der Stadt befindet sich in den anliegenden Bergen. Bei Ausgrabungen wurden Bestattungen der Naqadazeit entdeckt, worunter ein mit Schiffen bemaltes Tuch herausragt. Aus dem Alten Reich stammt ein Grab mit verschiedenen Papyri. Vor allem aus der Ersten Zwischenzeit stammen zahlreiche Stelen von Nubiern, die hier offensichtlich als Söldner dienten. Aus dieser Zeit stammt auch das unberaubte Grab des Gaufürsten Ini und aus der 11. Dynastie das bemalte Grab des Iti. Die Malereien wurden abgenommen und befinden sich heute im Museo Egizio in Turin. Aus der Zeit nach dem Mittleren Reich gibt es kaum Bestattungen in dieser Nekropole. Wo die Leute der folgenden Perioden begraben wurden, bleibt unbekannt.

Erforschung

In Gebelein wurde mehrmals archäologisch gegraben, doch sind die Ergebnisse selten ausreichend dokumentiert und vor allem publiziert worden. Vor allem Ernesto Sciaparelli führte hier umfangreiche Untersuchungen durch, wodurch ein Großteil der Funde nach Turin gelangte.

Literatur

  • Donadoni Roveri, Anna Maria: Gebelein: il villaggio e la necropoli. Torino 1994
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