Gebissschmied

Gebissschmied
Sporer in Das Ständebuch (1568)

Ein Sporer (auch Spornmacher) war ein Gewerbetreibender, der Sporen anfertigt. Auch wenn Sporer häufig auch Gebisse und Steigbügel herstellten, so gab es im Mittelalter auch die Handwerksberufe Bizzer[1] (Bißmacher[2], Gebissmacher) und Stegraiffer[1] (Steigbügelmacher[2]). Sporer waren darüber hinaus für die Anfertigung von Striegeln zuständig, in Österreich gab es allerdings auch den eigenen Beruf des Striegelschmieds.[3] Die Sporer bildeten gewöhnlich mit den Schmieden eine Innung.

1363 gab es beispielsweise in Nürnberg insgesamt 19 Bizzer-, Sporer- und Stegraiffermeister.[4] In Dresden gab es bis 1450 nur eine einzige Innung für alle Schmiedeberufe, mit der fortschreitenden Spezialisierung vergrößerte sich deren Anzahl. Im Jahr 1600 ist die Existenz einer Innung bestehend aus Schlossern, Sporern, Nagelschmieden, Büchsenschmieden und Uhrmachern nachgewiesen.[5]

Einzelnachweise

  1. a b Norbert Goßler: Mittelalterliches Reiterzubehör aus Berliner Grabungen (Vortrag auf dem Berliner Archäologentag 2007 am 7. November 2007), S. 3
  2. a b Visualisierung von Entstehung und Entwicklung der Berufsausbildung in Deutschland – Konzept und erste Pilotprojekte im Deutschen Museum München, S. 100
  3. Stephan von Keess: Darstellung des Fabriks- und Gewerbswesens in seinem gegenwärtigen Zustande, Wien 1824
  4. Königlich Bayerische Akademie der Wissenschaften Historische Kommission: Die Chroniken der fränkischen Städte, 1862, S. 507
  5. Matthias Meinhardt, Andreas Ranft: Die Sozialstruktur und Sozialtopographie vorindustrieller Städte, Akademie Verlag 2005, S. 71

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