Gebrüder Grundmann

Gebrüder Grundmann

Gebrüder Grundmann Ges.m.b.H. (GG, später GEGE) war ein österreichisches Unternehmen. Es spezialisierte sich auf die Erzeugung von Schlössern. Das mehrmals umfirmierte Unternehmen wird heute in den Unternehmen der Kaba Gruppe sowie der Firma Grundmann Beschlagtechnik GmbH fortgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1862 wurde die Gebrüder Grundmann Ges.m.b.H. durch den aus Danzig stammenden "Ersten Lokomotivführer" der Kaiser Ferdinands-Nordbahn, Carl Grundmann, der auch der Lokführer dreier Kaiser und nach den Engländern erster deutschsprachiger Lokführer der Monarchie war, in Wien gegründet.

1875 wurde die Produktion nach Ossarn in eine stillgelegte Metallwarenfabrik der Firma Vollrath verlegt und in der Folge von seinen drei Söhnen Heinrich, August und Julius laufend erweitert.[1]

1880 konnte in Herzogenburg ein neues Fabriksgebäude an der Traisen bezogen werden, wo sich auch heute der Standort des Unternehmens befindet.

1894 trennte sich Wilhelm Grundmann von seinen Brüdern und der bis dahin gemeinsamen Firma und gründete in Rohrbach an der Gölsen im niederösterreichischen Alpenvorland ein eigenes Unternehmen unter der Firma „K.K. ausschl. priv. Rohrbacher Schlosserwarenfabrik Wilh. Grundmann“. Dieses Unternehmen ist seit 2000 unter dem Namen Grundmann Beschlagtechnik GmbH aktiv.

Eine Reihe von Patenten (Paderschloss) und Auszeichnungen (Österreichisches Staatswappen) begleiteten den Aufschwung des Unternehmens. Vor dem Ersten Weltkrieg war die Firma mit rund 400 Beschäftigten größte Schlosserwarenfabrik der Monarchie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Firma unter der Leitung des eingeheirateten Zentraldirektors Nikolaus Bujas, der u.a. die Gießereiabteilung um eine Leichtmetallgießerei erweiterte. Zu dieser Zeit überschritt der Mitarbeiterstand die Grenze von 1.000 Beschäftigten.

Im Jahr 1967 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.

1972 beteiligte sich der Schweizer Gießereikonzern Georg Fischer AG aus Schaffhausen an dem Unternehmen. Investitionen in den Folgejahren führten dazu, die Marktstellung der „Gebrüder Grundmann GmbH“ auszubauen und die Marke „GEGE“ international bekannt zu machen. Als weiterer Gesellschafter trat 1975 die Girozentrale in die Firma ein und teilte sich nach Austritt der Bujas-Gruppe die Eigenkapitalanteile am nach wie vor größten österreichischen Schlosserwarenhersteller.

1992 wurde der Bereich Schließtechnik ausgegliedert und firmierte in Folge unter dem Namen „Grundmann Schließtechnik GmbH“. Tochterunternehmen in England (Grundmann UK) und Schweden (Abax) wurden gegründet. Das Unternehmen wird im Rahmen der Kaba Gruppe fortgeführt und 2012 sein 150-jähriges Bestandsjubiläum feiern.

Literatur

Big Business in Österreich: Österreichische Grossunternehmen in Kurzdarstellungen. Von Franz Mathis. Veröffentlicht von Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1987. ISBN 3486537717, 9783486537710

Glaubauf, Karl: Carl Grundmann, in: Austria-Forum

Einzelnachweis

  1. Grundmann auf Big Business in Österreich

Weblinks


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