Gedenkstätte Münchner Platz Dresden

Gedenkstätte Münchner Platz Dresden
Königliches Landgericht Dresden, Blick von Norden auf die Haftanstalt (um 1908)
Der Schwurgerichtssaal 1947 während des Dresdner Ärzteprozesses um die Verbrechen in der NS-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein
Figurengruppe von Arndt Wittig im Innenhof
Blick in den ehemaligen Richthof des Landgerichts (1990)

Die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden ist ein Ort des Gedenkens an die Opfer politischer Strafjustiz in der Dresdner Südvorstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das zwischen 1902 und 1907 errichtete Gebäude, das als königlich-sächsisches Landgericht eröffnet wurde, wurde in der Zeit des Nationalsozialismus, während der sowjetischen Besatzung und der DDR-Diktatur bis 1956 als Gericht, Gefängnis und zentrale Hinrichtungsstätte genutzt.

Auf dem Hof des Gebäudekomplexes gab es eine Fallschwertmaschine, die der Vollstreckung von Todesstrafen diente. Insgesamt kamen hier mehr als 1.300 Menschen ums Leben. Etwa zwei Drittel der Opfer kamen aus dem Reichsprotektorat Böhmen und Mähren, da die Exekutionen der Sondergerichte Prag und Brünn hier durchgeführt wurden.

Am 15. Februar 1945 wurden beim Angriff auf Dresden Teile des Gebäudes durch Bomben beschädigt oder zerstört.

Im Jahre 1957 übernahm die TH Dresden das Gebäude des Landgerichts am Münchner Platz. Der ehemalige Hinrichtungshof mit den Todeszellen wurde 1959 „Antifaschistische Mahn- und Gedenkstätte“. Seit 1999 ist die Gedenkstätte Teil der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, die in der Stadt noch eine weitere Gedenkstätte an der Bautzner Straße mitfinanziert.

Hingerichtet wurden am Münchner Platz unter anderem folgende Personen:

Weiterführende Themen

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Gedenkstätte Münchner Platz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. selig gesprochen am 13. Juni 1999 als die „fünf Märtyrer vom Münchener Platz“; vgl. St. Paulus Dresden-Plauen: „Die Fünf“
  2. selig gesprochen am 13. Juni 1999; vgl. St. Paulus Dresden-Plauen: Br. Grzegorz Boleslaw Frackowiak SVD

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