Gedächtnis der Schmerzen Mariens

Gedächtnis der Schmerzen Mariens
Die Mutter Gottes von Warfhuizen

Gedächtnis der Schmerzen Mariens ist ein Gedenktag im katholischen liturgischen Kalender, der am 15. September begangen wird.

Der Gedenktag hat eine eigene Sequenz, das berühmte, vielfach vertonte Stabat Mater: Christi Mutter stand mit Schmerzen (Gotteslob Nr. 584), und findet seine bildliche Darstellung in der Mater Dolorosa, der Schmerzensmutter.

Inhaltsverzeichnis

Das Fest im Festkalender

Der Gedenktag folgt auf das Fest Kreuzerhöhung am 14. September und steht zu ihm in innerer Beziehung. Wird an Kreuzerhöhung verehrend auf das Kreuz Jesu Christi als Siegeszeichen und Baum des Lebens geblickt, so wird am Tag darauf das Mitleiden Marias als Mutter und Verkörperung der Kirche und Vorbild für alle Glaubenden gepriesen.

Die vorkonziliare Bezeichnung dieses Gedenktags war Sieben Schmerzen Mariens, wobei die Zahl Sieben eine Totalität bezeichnete, in der Volksfrömmigkeit aber auch mit einzelnen Lebensstationen Marias verbunden wurde.

Der 15. September mit dem Fest Dolores, dem Gedächtnis der Sieben Schmerzen Mariens, wurde 1814 von Papst Pius VII. für die Gesamtkirche eingeführt, nachdem es schon seit 1667 vom Servitenorden gefeiert worden war. Bis zur Liturgiereform wurde auch am Freitag nach dem Passionssonntag ein Fest der Sieben Schmerzen Mariä begangen; bis auf das Kirchengebet war das Meßformular identisch. Die Feier in der Passionswoche wurde von Papst Benedikt XIII. 1727 vorgeschrieben.

Im Jahr 1927 wurde durch das päpstliche Dekret „Celebre apud Slovaccham gentem“ die Muttergottes von den Sieben Schmerzen zur Patronin der Slowakei erklärt. Der 15. September ist daher ein kirchlicher Feiertag in der Slowakei.

Die sieben Schmerzen Mariens

Maria, umgeben von Darstellungen der sieben Schmerzen
Der sechste der Sieben Schmerzen Mariä (Pietà. Michelangelo, Petersdom)

Die sieben Schmerzen Mariens sind:

Die Schmerzen Mariens bestehen zum einen im Mitleiden bei der Passion des Sohnes. Nach dem Bericht des Johannesevangeliums steht sie unter dem Kreuz. Eine der Stationen der Kreuzwegandacht ist die Begegnung Jesu mit seiner Mutter auf dem Weg nach Golgota. Eines der häufigsten christlichen Bildmotive überhaupt ist das Vesperbild, die Pietà: Nach der Kreuzabnahme hält Maria den Leichnam ihres Sohnes in den Armen. Hier besonders ist Maria Identifikationsfigur für Leidende und Trauernde.

Die Schmerzen Mariens umfassen aber auch die Entfremdung von ihrem unbegreiflichen Sohn. Schon der Zwölfjährige trennt sich nach dem Bericht des Lukasevangeliums in Jerusalem von seinen Eltern, um im Tempel, dem Haus seines Vaters zu bleiben (Lk 2,41ff EU). Bei der Hochzeit zu Kana stößt Jesus Maria brüsk zurück, als sie ihn auf den Weinmangel aufmerksam macht (Joh 2 EU). Und als sie mit mehreren Familienangehörigen nach ihm fragt, während er öffentlich lehrt und heilt, lässt er keine andere Familienzugehörigkeit gelten als die durch den Gehorsam gegen Gottes Willen vermittelte (Lk 8,19-21 EU). Bemerkenswert ist, dass Maria sich von all dem nicht abschrecken lässt, sondern bei ihren Urworten bleibt: Mir geschehe nach deinem Wort (Lk 1,38 EU) und: Was er euch sagt, das tut (Joh 2,5 EU).

Siehe auch

  • Die Sieben Schmerzen Mariens sind der Gegenpol zu den Sieben Freuden, deren am Tag Maria Lätitia[1] gedacht wird.

Weblinks

Quellen und Einzelnachweise

  1. Maria - Lätitia - „sieben Freuden Marias“, heiligenlexikon.de

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