Gehlenbeck

Gehlenbeck
Gehlenbeck
Stadt Lübbecke
Koordinaten: 52° 19′ N, 8° 39′ O52.3102777777788.648333333333350Koordinaten: 52° 18′ 37″ N, 8° 38′ 54″ O
Höhe: 50–288 m ü. NN
Fläche: 11,13 km²
Einwohner: 3.310 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1973
Postleitzahl: 32312
Vorwahl: 05741
Karte

Lage von Gehlenbeck in Lübbecke

Gehlenbeck ist ein Ortsteil der ostwestfälischen Stadt Lübbecke im Kreis Minden-Lübbecke. Das ehemalige Haufendorf ist heute nach Einwohnern der zweitgrößte Ortsteil. Durch den Ortsteil fließt ein Bach, die „Gehle Beke“ (hochdeutsch: „gelber Bach“), der einst Namensgeber für das Dorf war. Der Stadtteil ist rund 11 km² groß. Mit 297 Einwohnern pro km² ist Gehlenbeck etwas geringer dicht besiedelt als die Gesamstadt Lübbecke (398 Einw./km²).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Bodennutzung des Stadtteils
Blick auf den Dorfkern vom Wiehengebirge

Geografische Lage

Die Topographie der Ortschaft

Gehlenbeck liegt am Nordhang des Wiehengebirges, am Fuße des Gehlenbecker Berges. Westlich grenzt es an die Kernstadt Lübbecke und östlich an den Ortsteil Eilhausen. Nördlich von Gehlenbeck liegen der Mittellandkanal und das Große Torfmoor. Die Bundesstraße 65 verläuft direkt durch den Ort. Gehlenbeck hat Anteil an allen drei Großlandschaften der Gesamtstadt Lübbecke:

  • Im Süden Anteil am Wiehengebirge
  • Die Mitte gehört naturräumlich zum Lübbecker Lößland
  • Der Norden wiederum ist Teil der Rahden-Diepenauer Geest, wobei zu Gehlenbeck ein großer Anteil des "Lübbecker Anteils" des Großen Torfmoores gehört.


historisches Wappen von Gehlenbeck mit Grapen
Die südlichen Ortsteile ragen ins Wiehengebirge hinein

Geschichte

In Gehlenbeck muss es schon im 10. Jahrhundert eine Kirche gegeben haben, wie durch Ausgrabungen nachgewiesen werden konnte. Urkundlich erwähnt wird eine Kirche aber erst 1156.[1] Die Menschen haben in Gehlenbeck in all den Jahrhunderten mit und von der Landwirtschaft gelebt. Im 19. Jahrhundert fanden auch viele Gehlenbecker in der Zigarrenindustrie Arbeit.[2] Durch die enge Bebauung brannten 1766 und 1865 jeweils große Teile des Dorfes ab.[3] Bis zur Gebietsreform, die am 1. Januar 1973 in Kraft trat[4], war Gehlenbeck eine selbstständige Gemeinde im Amt Gehlenbeck im Kreis Lübbecke. Danach erfolgte die Eingliederung in die Stadt Lübbecke.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St. Nikolaus-Kirche

Gehlenbecker Kirche von Südwesten

Die heutige Gehlenbecker Kirche wurde in den Jahren um 1495 erbaut und dem heiligen Nikolaus geweiht. Eine steinerne Tafel an der Sakristei angebracht besagt in deutscher Übersetzung: „Im Jahre des Herrn 1495 ist dies Gebäude errichtet am Fest der Maria Magdalena zu Ehren des heiligen Nikolaus.“ Noch heute ist im Gehlenbecker Kirchensiegel Nikolaus zu sehen. Er hält zum Zeichen seiner Bischofswürde einen Stab mit Doppelkreuz in der Hand. Der Turm der Gehlenbecker Kirche ist wesentlich älter und vermutlich in der Zeit von 1100-1150 erbaut worden. Genau belegt werden konnte dies jedoch nicht. Die St. Nikolaus-Kirche bildet den Kernpunkt der evangelischen Kirchengemeinde Gehlenbeck.

Gehrmker Hius

Gehrmker Hius (Nordseite des Fachwerkgiebels an der B65)

Das neue Gehlenbecker Heimathaus (auf Plattdt. "Gehrmker Hius") an der B 65 (Lindenstraße) gelegen, bietet seit neuestem einen Einblick in das Dorfleben vergangener Zeiten. Bei dem Gehrmker Hius handelt es sich um das Fachwerk-Bauernhaus der 1998 verstorbenen Marie Röthemeier, ehemals Hof Wellpott Nr. 17. Das unter Denkmalschutz stehende Haus wurde nach umfangreichen Renovierungsarbeiten am 10. Juli 2004 in einem feierlichen Festakt mit anschließendem Dorffest eingeweiht.

Gut Renkhausen

Das Herrenhaus Gut Renkhausen von Süden her

Das Gut Renkhausen ist ein Herrenhaus nahe am Mittellandkanal. Es wurde ursprünglich im 18. Jahrhundert auf den Mauern einer alten Wasserburg in Fachwerkbauweise errichtet. 1896 wurde das Gut in ein villenartiges Herrenhaus im Neo-Renaissance-Stil umgebaut. Neben der landwirtschaftlichen Nutzung kann man sich in den Räumlichkeiten standesamtlich trauen lassen und die festlichen Räume für Gesellschaften nutzen. Das „Café im kleinen Stall” wird als Ausgangspunkt für Radtouren in das Große Torfmoor oder am Mittellandkanal genutzt.

Sport

Der TuS Gehlenbeck bildet den mitgliederstärksten Sportverein im Ortsverbund Gehlenbeck/Eilhausen mit einer gut ausgebauten Jugendarbeit. Dieser Verein hat sein Angebot an Sportmöglichkeiten ausgebreitet und ist 1945 gegründet worden.

Einzelnachweise

  1. Werner Fabis, GEHLENBECK Ein Dorf im Spiegel der Geschichte, Seite 28
  2. Werner Fabis, GEHLENBECK Ein Dorf im Spiegel der Geschichte, Seite 409-446
  3. Werner Fabis, GEHLENBECK Ein Dorf im Spiegel der Geschichte, Seite 370-387
  4. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Literatur

  • Werner Fabis: Gehlenbeck - Ein Dorf im Spiegel der Geschichte. Herausgeber: Heimatverein Gehlenbeck e. V.

Weblinks


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