Gempen

Gempen
Gempen
Wappen von Gempen
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Solothurn
Bezirk: Dorneckw
Gemeindenummer: 2474i1f3f4
Postleitzahl: 4145
Koordinaten: (616668 / 258426)47.4763927.659737676Koordinaten: 47° 28′ 35″ N, 7° 39′ 35″ O; CH1903: (616668 / 258426)
Höhe: 676 m ü. M.
Fläche: 5,96 km²
Einwohner: 819 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.gempen.ch
Gemeindehaus (alte Schule von 1834)

Gemeindehaus (alte Schule von 1834)

Karte
Karte von Gempen
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Gempen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Dorneck des Kantons Solothurn in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Geographie

Die Gemeinde Gempen liegt im nördlichen Zipfel des Kantons Solothurn, der hier in den Kanton Basel-Landschaft ragt. Gempen befindet sich auf dem Gempenplateau auf 676 m ü. M., und rund 80 Meter höher erhebt sich die weitherum sichtbare Schartenfluh, irrtümlicherweise von vielen Gempenstollen genannt, mit dem 28 Meter hohen Aussichtsturm auf 759 m ü. M.

  • Fläche: 596 ha, davon 52 % Landwirtschaft, 41 % Wald, 7 % Siedlungen

Nachbargemeinden Gempens sind, von Norden beginnend: Muttenz BL, Nuglar-St. Pantaleon, Büren, Hochwald, Dornach und Arlesheim BL.

Wappen

Blasonierung

Auf blauem Untergrund eine zum Schwur erhobene Hand in einem roten Ärmel

Geschichte

Gempen (galloromanisch campania = Gefilde, Ebene) hat eine lange und bedeutende Geschichte. In zahlreichen Höhlen wurden Werkzeuge aus Stein und Feuersteine sowie Eisen gefunden. Diese reichen zurück in die Bronzezeit und jüngere Eisenzeit (etwa 500 v. Chr.). Auf keltische Siedlungen der Rauriker (500–558 v. Chr) deuten die Grabhügel, die sogenannten Brandgräber, hin.

Gempenturm

In römischer Zeit verband eine Passstrasse über das Ramsthal Gempen mit Augusta Raurica (Kaiseraugst). Die Ruine Hilzenstein soll ein römischer Wachturm gewesen sein.

Nach den Römern kamen um 250 die Alemannen in dieses Gebiet und darauf um 496 die Franken, welche die Grafschaftsverwaltung einführten. Der fränkische Augstgau wurde später in Frickgau und Sisgau aufgeteilt, und Gempen kam zum Sisgau. Nach verschiedenen «Handänderungen» kam das Sisgau 1464 zur Stadt Basel. Im Jahre 1485 kaufte Solothurn die erste Hälfte der Herrschaft Dorneck mit dem Dorf Gempen. Während des Schwabenkrieges, in welchem das Dorf durch Dorfbrände stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, waren Teile von Gempen noch nicht solothurnisch. 1502 konnte Solothurn von Basel die andere Hälfte mit allen Rechten der hohen Gerichtsbarkeit erwerben (Gemeindewappen).

Spannungen zwischen Basel und Solothurn lösten 1531 beinahe den Galgenkrieg aus. Durch Vermittlung von Bern kam zwischen den beiden Kantonen ein Vertrag zustande, und bis zum Einfall der Franzosen im Jahre 1792 (franz. Revolution) gehörte Gempen zum Bistum Basel.

Im 2. Weltkrieg spielte die Gegend um Gempen eine wichtige strategische Rolle innerhalb der Schweiz. Es gab sogar eine «Division Gempen» der Schweizer Armee. Einige hundert Soldaten waren während des Zweiten Weltkrieges auf dem Gempenplateau stationiert. Auf dem Gempenturm befand sich ein Wach-/Horchposten zur Beobachtung der deutschen und französischen Truppenbewegungen. Auch Luftkämpfe über dem Gempen soll es gegeben haben. So wurde ein amerikanischer Bomber abgeschossen, der dann bei Aesch BL notlanden musste.

Verkehr

Von Gempen bestehen gute Strassenverbindungen über Nuglar nach Liestal, über Hochwald nach Seewen, eine kurvenreiche Strasse hinunter nach Dornach. Nebenstrassen führen über die Schönmatt hinunter in die basellandschaftlichen Gemeinden Arlesheim, Muttenz, Pratteln, Frenkendorf und Liestal.

Eine Postautolinie verbindet das Dorf mit Hochwald und mit dem Bahnhof Dornach-Arlesheim, von wo aus der Anschluss an Tram und Bahn nach Basel und in die Gemeinden des Birseck besteht.

Sehenswürdigkeiten

  • Aussichtsturm Gempenstollen/Schartenfluh
  • Denkmal «Den Siegern von Dornach 1499», zur Erinnerung an die Schlacht bei Dornach des Schwabenkrieges, ausserhalb des Dorfes. Das 1854 erstellte Denkmal stellt einen Baumstrunk dar, an welchem ein Hafersack hängt und hinter ihm eine Hellebarde steckt.
Kirche St. Blasius
Innenansicht der Kirche

Weblinks

 Commons: Gempen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. WOHNBEVÖLKERUNG DER GEMEINDEN NACH NATIONALITÄT UND GESCHLECHT (XLS, 262 kB), Amt für Finanzen, Controllerdienst und Statistik, vom 26. März 2011, abgerufen am 11. April 2011

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