Generatorkraftstoff

Generatorkraftstoff

Holzgas ist ein brennbares Gas, das sich durch die Holzvergasung, eine Pyrolyse ("trockene Destillation") des Holzes gewinnen lässt. Die trockene Destillation von Holz wurde früher auch zur Gewinnung von Methanol genutzt. Der Heizwert von Holzgas beträgt etwa 8500 kJ/m³ bei herkömmlicher autothermer Vergasung und über 12.000 kJ/m³ bei allothermer Vergasung.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Hauptbestandteile des unter Luftabschluss entstehenden und anschließend gekühlten Holzgases sind Kohlenstoffdioxid (ca. 50 %), Kohlenstoffmonoxid (ca. 33 %), Methan (ca. 10 %) sowie Ethen und Wasserstoff in kleineren Konzentrationen (hängt stark vom verwendeten Verfahren ab). Der Gehalt an Wasserdampf hängt von der Feuchte des Holzes ab. Bei trockenem Holz mit 0% Feuchtegehalt entstehen pro kg Holz noch 250 g Wasserdampf, bei höherem Feuchtegehalt entsprechend mehr; er kondensiert zum großen Teil bei der Abkühlung. Das Holz wird unter Sauerstoffausschluss auf etwa 700 bis 800 °C erhitzt, damit Holzgas entsteht. 100 kg Holz ergeben in einer Stunde etwa 34 bis 40 m³ feuchtes Holzgas und hinterlassen einen Rückstand von 25 bis 30 kg Holzkohle, liefern dabei 4 bis 5 kg Teer und 4 bis 5,5 kg Holzessig.

Herstellung

siehe Holzvergasung

Verwendung

Saab 99 mit Holzgasantrieb (mit Holzvergaser auf dem Anhänger)
Holzgasantrieb in Berlin (1946)
Ansicht von vorne links

Holzgas kann zum Antrieb von Fahrzeugen eingesetzt werden. Hierbei wurden in Deutschland durchweg Holzvergaser mit Luftmangelverbrennung (zum Beispiel Gleichstrom-Vergaser, entwickelt und gebaut von Georges Imbert) verwendet. Bis in die frühen 1950er Jahre waren in Deutschland mit Sonderführerschein etliche Kleinlastwagen im Einsatz, für die nur geprüfte und freigegebene Buchenholzscheite verwendet werden durften. Hierbei konnte ca. 1 Liter Benzin durch die aus 3 kg Holz gewonnene Gasmenge ersetzt werden.

Weiter kann es auch als Leuchtgas verwendet werden; hierzu ist Fichtenholz vorteilhaft. Diese Anwendung geht auf Max von Pettenkofer zurück. Mit diesem Gas erhält man eine höhere Leuchtkraft als mit dem bis dahin verwendeten Leuchtgas aus Steinkohle.

Aktuelle Entwicklungen arbeiten an der Verwendung des Holzgases als Energieträger für die Verstromung. Je nach Qualität des Gases (stark abhängig vom Teergehalt) kann es in Gasturbinen, Kolbenmotoren, oder hochtemperatur Brennstoffzellen umgesetzt werden. Durch eine anschließende Methanierung und Aufbereitung kann es auch in das Erdgasnetz eingespeist werden. Bei hochwertigen Produktgasen die über 50 % Wasserstoff enthalten wird auch vom so genannten Biowasserstoff gesprochen.

Siehe auch

Literatur

  • Metz, T.: Allotherme Vergasung von Biomasse in indirekt beheizten Wirbelschichten TU-München, 2006
  • Vogel, A.: Dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung aus biogenen Festbrennstoffen, Herausgeber: Institut für Energietechnik und Umwelt gGmbH, Leipzig, IE-Report April 2007, 2. Ausgabe, ISSN 1862-8060

Weblinks


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