Georg-Kolbe-Museum

Georg-Kolbe-Museum
Kolbemuseum

Das Georg-Kolbe-Museum in Berlin hat seinen Sitz im ehemaligen Atelierhaus des Bildhauers Georg Kolbe (1877–1947) in der Sensburger Allee 25 im Ortsteil Westend und wurde 1950 eröffnet. Im Besitz des Museums befindet sich der Nachlass von Georg Kolbe und darüber hinaus eine Sammlung von Skulpturen vorwiegend aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (z. B. Richard Scheibe, Rudolf Belling, Hermann Blumenthal, August Gaul und Gerhard Marcks) sowie Bildhauerzeichnungen, Archiv und Bibliothek. Getragen wird das Museum von der Georg-Kolbe-Stiftung, die 1949 gegründet wurde, um den Nachlass des Künstlers zu bewahren und öffentlich zugänglich zu machen. Seit 1978 erhält das Museum eine Zuwendung des Landes Berlin unter der Bedingung, dass auch andere Künstler gezeigt werden.

Inhaltsverzeichnis

Architektur

Das Atelierhaus-Ensemble, das sich der Bildhauer Georg Kolbe 1928/1929 von den Architekten Ernst Rentsch und Paul Linder erbauen ließ, stellt ein bedeutendes Beispiel der Berliner Architektur der 1920er Jahre dar. Es ist das einzige Künstlerhaus in Berlin, das als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Kolbe lebte und arbeitete hier bis zu seinem Tod 1947. Die durch eine Luftmine verursachten Schäden betrafen vor allem den früheren Werkstattbereich, der 1995 zugunsten eines Erweiterungsbaus abgerissen wurde. 1996 wurde der von der Architektengruppe AGP (Heidenreich, Meier, Polensky, Zeumer) konzipierte Anbau fertig gestellt. Auf insgesamt drei Etagen kamen zwei zusätzliche Ausstellungsräume sowie die Depots des Museums hinzu.

Ausstellungsprogramm

Der inhaltliche Schwerpunkt des Ausstellungsprogramms lag vor allem auf der Bildhauerei der Vor- und Nachkriegsmoderne. Der Dialog mit der aktuellen Kunst hat mittlerweile ein größeres Gewicht erhalten. Geplant sind unter anderem jedes Jahr eine Einzelausstellung mit einem international bedeutenden Bildhauer der Gegenwart parallel zum sogenannten „Kunstherbst“ sowie im Sommer eine thematische Gruppenausstellung zur zeitgenössischen Skulptur. Seit Januar 2009 verfügt das Museum über einen Projektraum für junge Bildhauer, die „Kunstkammer im Georg-Kolbe-Museum“.

Das Georg-Kolbe-Museum zeigte unter anderem Einzelausstellungen zu Aristide Maillol (1996), Bernhard Hoetger (1998), Henry Moore (1998), Karl Hartung (1998), August Gaul: Der Tierbildhauer August Gaul (1999), A. R. Penck (2000), Wilhelm Lehmbruck (2000), Gerson Fehrenbach (2000), Bernhard Heiliger (2000–2001), Wilhelm Loth (2002), Michael Croissant (2003), David Nash (2004), Wieland Förster (2005), Hermann Blumenthal (2006), Max Klinger (2007), Antony Gormley (2007), Johannes Grützke (2007–2008), Otto Herbert Hajek (2008), Ah Xian (2008) und Anton Henning (2009).

An Gruppenausstellungen sind vor allem zu erwähnen:

  • Wewerka – Tradition einer Künstlerfamilie (2001),
  • Taking Positions: Untergang einer Tradition – Figürliche Bildhauerei und das Dritte Reich (2001),
  • Wächserne Identitäten – Wachsplastik am Ende des 20. Jahrhunderts (2002),
  • Die Gemeinschaft der Heiligen – Barlach und Marcks (2002),
  • Bronzetti Veneziani (2003/2004),
  • Das letzte Bildnis – Totenmasken aus drei Jahrhunderten (2004/2005),
  • Die Macht des Dinglichen – Skulptur heute! (2007),
  • Glamour! Das Girl wird feine Dame – Frauendarstellungen in der späten Weimarer Republik (2008) und
  • Romantische Maschinen. Kinetische Kunst der Gegenwart (2009).

Siehe auch

Galerie

Weblinks

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