Georg Borttscheller

Georg Borttscheller

Georg Borttscheller (* 5. Juli 1896 in Frankenthal (Pfalz); † 27. August 1973 in Bremen) war ein deutscher Politiker der FDP und Journalist.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ausbildung und Beruf

Borttscheller studierte in den 1920er Jahren Staats- und Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Hamburg. Nach den Staatsexamen und der Promotion zum Dr. jur. folgte eine Banklehre und eine Tätigkeit als Assistent am Institut für auswärtige Politik in Hamburg. Hierauf wurde er Leitender Handelsredakteur und später Chefredakteur bei der Weser-Zeitung. Nachdem diese liberale Zeitung 1934 auf Befehl der Nationalsozialisten eingestellt werden musste, war er in der Geschäftsführung des Verkehrsvereins und später als Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung tätig.

Politik

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Borttscheller in die Bremer Demokratische Volkspartei (BVP) ein, die später in der FDP aufging und war Landesvorsitzender der FDP in den 1950er Jahren. Im Richtungsstreit der Bundes-FDP wandte er sich gegen die Bestrebungen der konservativen Landesverbände, jede Koalition mit der SPD auszuschließen, indem er darauf hinwies, dass man in der Freien Hansestadt Bremen dann statt der SPD die Sozialistische Reichspartei an der Regierung beteiligen müsse.

Borttscheller war Mitglied der Bremischen Bürgerschaft vom 17. Oktober 1951 bis 21. Dezember 1959 und dort als Nachfolger von Heinz-Georg Rehberg von 1954 bis 1959 Fraktionsführer der FDP-Fraktion. Sein Nachfolger in diesem Amt war Werner Ehrich.

Vom Dezember 1959 bis 2. Juni 1971 war er als Nachfolger von Jules Eberhard Noltenius (CDU) Senator für Häfen, Schifffahrt und Verkehr im Senat unter Führung von Wilhelm Kaisen (SPD) und zuletzt von Hans Koschnick (SPD). Während seiner Zeit als Hafensenator machte er sich besonders um den Auf- und Ausbau des Containerverkehrs verdient und wurde deshalb auch humorvoll „Containerschorsche“ genannt. Der Hafen „Links der Weser“ in Bremen wurde in seiner Senatorenzeit gebaut.

Zusammen mit der FDP schied er 1971 wegen der erheblichen politischen Differenzen über die Gründung der Universität Bremen aus dem Senat aus. Hafensenator wurde danach Oswald Brinkmann (SPD).

Persönliches

Von 1951 bis 1967 war er als erster Nicht-Bremer Präsident der bremischen Eiswette. Georg Borttscheller ist der Vater des CDU-Politikers und zeitweiligen Innensenators der Freien Hansestadt Bremen Ralf Borttscheller. Nach ihm wurde die Senator-Borttscheller-Straße in Woltmershausen benannt.

Siehe auch

Literatur

  • Deutscher Wirtschaftsverlag, AG (Hg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, Band 1, Berlin, 1931

Weblinks

Literatur von und über Georg Borttscheller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


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