Georg Feuser

Georg Feuser (* 1941 in Stupferich bei Karlsruhe) ist ein deutscher Erziehungswissenschaftler und war bis 2005 Professor für Behindertenpädagogik an der Universität Bremen. Bis Januar 2010 war er Gastprofessor am Erziehungswissenschaftlichen Institut der Universität Zürich.

Inklusive Pädagogik

Feuser gilt als einer der Hauptvertreter inklusiver Pädagogik (Vielfalt in der Bildung und Erziehung). Sein Forschungsgebiet war die Entwicklung und Konzeption einer Allgemeinen (integrativen) Pädagogik und entwicklungslogischen Didaktik, also einer Pädagogik, die den Anspruch hat, alle Menschen gemeinsam zu bilden, anstelle jene Schüler, die als geistigbehindert bezeichnet werden von denen, die als „normal“ gelten zu trennen. Ein solcher Unterricht soll durch Kooperation der Schüler auf unterschiedlichen Entwicklungsniveaus aber am gemeinsamen (Lern-) Gegenstand realisiert werden. Feusers Theorien fußen auf einem konstruktivistischen Verständnis von der Entwicklung des Menschen. Auf Grundlage des Konstruktivismus beschreibt er das Konzept von geistiger Behinderung als soziale Konstruktion und übt radikale Kritik am bestehenden Schulsystem.

Auf der Basis der UN-Konvention für die Rechte von behinderten Menschen aus dem Jahr 2006 stellt er an das Bildungssystem den Anspruch, dass alle Kinder in einer Schule zu unterrichten sind. Seine Bemühungen trugen dazu bei, dass im Bundesland Bremen in den 1980er Jahren Schulversuche zur Integration/Inklusion durchgeführt wurden. Flächendeckend eingeführt wurde dort dann das Kooperationsmodell, bei dem die Trennung zwischen Sonder- und Regelschule beibehalten wurde.

Er ist auf Grund seiner konsequenten Position umstritten. Insbesondere der Film Michaelas letzte Chance, in dem ein Filmteam Feusers die Therapiebemühungen um eine geistig behinderte Frau aus ihrer Sicht dokumentierte, führte fachöffentlich aufgrund des Bildmaterials zu einer kontroversen Diskussion seiner Arbeitsweise. Neben dieser Darstellung der substituierend dialogisch-kooperativen Handlungs-Therapie gibt es einen weiteren Feuser-Ansatz Afa-autismus, dargestellt in einem Film aus Elternsicht bezogen auf einen jungen Mann, mit dem ebenfalls nach der SDKHT gearbeitet wurde.

Schriften (Auswahl)

(mit Berger (Hrsg)): Erkennen und Handeln. Pro Business. Berlin 2002. ISBN:3-934529-73-9)

Weblinks

• Literatur von und über Georg Feuser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• http://www.feuser.uni-bremen.de/
• Liste Online verfügbarer Texte von Georg Feuser (Bidok)
• Handout zur basistherapeutischen Arbeit im Konzept der „Substituierend Dialogisch-Kooperativen Handlungs-Therapie“ .pdf
• Fallbeispiel zur SDKHT in der Schweiz

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