Georg Friedrich Christian Bürklein

Georg Friedrich Christian Bürklein
Friedrich Bürklein, Porträt

Georg Friedrich Christian Bürklein (* 1. März 1813 in Burk; † 4. November 1872 in Werneck; meist nur: Friedrich Bürklein) war ein deutscher Architekt, bayerischer Baubeamter und Schüler von Friedrich von Gärtner.

Er machte durch den Bau des Rathauses von Fürth auf sich aufmerksam. Das Alte Rathaus mit einem 55 m hohen Turm wurde im italienischen Stil 1840–1850 errichtet. Der Turm ist eine angepasste Nachahmung des Palazzo Vecchio in Florenz und gilt als Wahrzeichen der Stadt.

Der Neubau des Münchner Hauptbahnhofes 1847–1849 und seine gewagte Stahlkonstruktion machte ihn bekannt. In seinem Schaffen folgten weitere Bahnhofsbauten z. B. Pasing (1847–1848), Augsburg (Umbau), Bamberg, Ansbach, Neu-Ulm, Hof, Nördlingen, Rosenheim, Würzburg, Nürnberg und Bad Kissingen.

Zu seinen größten Bauprojekten zählte das Städtebauprojekt der Münchner Maximilianstraße mit allen Großbauten und Privathäusern. Bürklein verwirklichte ab 1851 mit der Maximilianstraße und dem auf der Isarhöhe malerisch platzierten Maximilianeum den neugotisch beeinflussten 'Maximilianstil', der zum ersten Mal im Neubau der Frauengebäranstalt in der Sonnenstraße, dem späteren Postscheckamt, zur Anwendung kam. Zu dem durch Bürkleins Fassadengestaltung sehr harmonischen baulichen Ensemble der Maximiliansstraße gehört auch die 1859 neu verblendete Nordfassade der Alten Münze sowie das 1856-1864 erbaute Gebäude der Regierung von Oberbayern. Diese Stilrichtung konnte sich jedoch nach dem Tod des Königs Maximilian II. nicht weiter durchsetzen. Heute hat man den architektonischen Wert jedoch wieder entdeckt und 2005 bei den Maximilianhöfen die Bürkleinsche Blendfassade nachempfunden.

Zu Lebzeiten wurde Bürklein in der Fachwelt für seinen Baustil oft hart kritisiert („Kachelofenstil“). Er litt unter den ständigen Anfeindungen in der Öffentlichkeit. Noch kurz vor seinem Tode und trotz bereits laufender Bauarbeiten am Maximilianeum wechselte der König den Baumeister aus und holte Gottfried Semper nach München. Der sensible Bürklein starb 59jährig in der Heilanstalt Werneck in geistiger Umnachtung. Beerdigt ist er auf dem Alten Südfriedhof in München.

Werk (Auswahl)

Literatur

Weblinks

 Commons: Friedrich Bürklein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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