Alexander Dobrindt

Alexander Dobrindt
Alexander Dobrindt (2011)

Alexander Dobrindt (* 7. Juni 1970 in Peißenberg) ist ein deutscher Politiker (CSU) und seit 9. Februar 2009 geschäftsführender Generalsekretär der CSU.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1989 am Gymnasium Weilheim absolvierte Dobrindt ein Studium der Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, welches er 1995 als Diplom-Soziologe beendete. Anschließend war er von 1996 bis 2001 kaufmännischer Leiter und von 2001 bis 2005 Geschäftsführer und stiller Gesellschafter einer mittelständischen Firma im Maschinenbau.

Alexander Dobrindt ist römisch-katholisch[1] und seit 2006 verheiratet.

Partei

Dobrindt trat 1986 in die Junge Union und 1990 auch in die CSU ein. Von 1990 bis 1997 war er Vorsitzender des JU-Kreisverbandes Weilheim-Schongau und von 1993 bis 1997 auch stellvertretender JU-Bezirksvorsitzender. Seit 1996 war er Mitglied im Marktgemeinderat Peißenberg und seit 2001 Ortsvorsitzender der CSU Peißenberg. Außerdem gehörte er dem Kreistag des Landkreises Weilheim-Schongau an. Seit 2009 ist er Vorsitzender des Kreisverbandes Weilheim-Schongau der CSU.

Abgeordneter

2002 gewann Dobrindt mit 59,4 Prozent der Erststimmen das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Weilheim und wurde Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von Januar bis November 2005 stellvertretender Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Arbeit. Von Dezember 2005 bis November 2008 war er Vorsitzender des Arbeitskreises Wirtschaft, Technologie, Energie, Bildung und Forschung, Tourismus der CSU-Landesgruppe, von November 2008 bis Februar 2009 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seit 2005 gehört er außerdem als Beisitzer dem Vorstand des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an.

2009 konnte Dobrindt erneut als direkt gewählter Abgeordneter des Bundestagswahlkreis Weilheim in den Bundestag einziehen. Bei der Bundestagswahl 2009 erreichte er hier 52,0 Prozent der Erststimmen.

CSU-Generalsekretär

Nachdem der bisherige CSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg im Februar 2009 das Amt des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie übernahm, wurde Dobrindt vom CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer für das Amt des Generalsekretärs vorgeschlagen. Seit dem 9. Februar 2009 übt Dobrindt dieses Amt aus.

Kritik

Mangelndes Demokratieverständnis warf ihm die Schwesterpartei, die CDU Baden-Württemberg, vor, als er den designierten ersten grünen Ministerpräsident Kretschmann eine „Fehlbesetzung“ nannte. „Der Respekt vor dem Wähler“, so Stächele (CDU), „gebiete einen anständigen Umgang mit dem designierten Ministerpräsidenten.“[2] Bereits zuvor hatte Dobrindt die Grünen scharf attackiert. Diese seien "keine Partei, sondern der politische Arm von Krawallmachern, Steinwerfern und Brandstiftern."[3] Ferner will Dobrindt ein Verbot der Linkspartei prüfen lassen.[4]

Auch für seine Europapolitik erntete Dobrindt Kritik. So warf ihm der Europaabgeordnete Elmar Brok nach der Veröffentlichung eines europakritischen Positionspapiers vor, Dobrindts "Unkenntnis" werde "nur durch seinen Populismus übertroffen".[5] Im gleichen Zusammenhang äußerte sich auch der CSU-Politiker Manfred Weber. Er sehe "einen ernsten Konflikt in der CSU", wenn Dobrindt "Rechtspopulisten" nachlaufe und befürchte, dass die CSU deshalb "in der Europapolitik nicht mehr ernst genommen wird".[6]

Mitgliedschaften

  • Stellvertretendes Mitglied des Beirates der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen mit Sitz in Bonn
  • Mitglied des ZDF-Fernsehrats in Mainz als Vertreter der CSU
  • Schützenverein VSG Peißenberg (bisher dreimaliger Schützenkönig)
  • Knappenverein Peißenberg

Zitate

„Diejenigen, die gestern gegen Kernenergie, heute gegen Stuttgart 21 demonstriert, agitiert haben, die müssen sich dann auch nicht wundern, wenn sie übermorgen irgendwann ein Minarett im Garten stehen haben.“[7]

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf Dobrindts
  2. Spiegel online am 30. April 2011
  3. Die Grünen, der "politische Arm von Steinewerfern". In: Süddeutsche Zeitung, 27. November 2010. Abgerufen am 17. Juni 2011.
  4. tagesschau.de am 7. August 2011
  5. CDU-Europaparlamentarier wettert gegen EU-Thesen der CSU. In: Süddeutsche Zeitung, 16. Juni 2011. Abgerufen am 17. Juni 2011.
  6. EU-kritisches Positionspapier. Unionsparteien streiten über Dobrindts Thesen. In: FAZ, 17. Juni 2011. Abgerufen am 17. Juni 2011.
  7. Artikel bei n-tv

Weblinks


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