- Gerhard Gaul
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Gerhard Gaul (* 9. August 1909 in Lübeck; † 17. Dezember 1982 ebenda) war ein deutscher Jurist und Politiker der CDU.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Gaul studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften an den Universitäten Tübingen, Berlin und Göttingen. In Tübingen wurde er Mitglied des Corps Rhenania. Nach den Staatsexamina ließ er sich als Rechtsanwalt und Notar in seiner Heimatstadt nieder. Gaul, der 1937 der NSDAP beigetreten war,[1] wurde im nationalsozialistischen Deutschen Reich während des Zweiten Weltkriegs Marinerichter und verurteilte im April 1942 einen Kriegsdienstverweigerer mit der Begründung „Asoziale Elemente wie der Angeklagte müssen rücksichtslos ausgemerzt werden“ zum Tode.[2] Eine unter Folter erzwungene Selbstbeschuldigung würdigte er als „Geständnis“ mit den Worten: „Selbst wenn der Angeklagte in der langwierigen und durch das anfängliche Leugnen schwierigen Vernehmung scharf angefasst sein sollte, bestehen doch keine Bedenken.“
Von 1967 bis 1969 war Gaul schleswig-holsteinischer Justizminister (CDU). Er trat vehement gegen die Verlängerung der Verjährungsfrist für NS-Verbrechen ein.
Gaul betätigte sich sowohl in der Lübecker Kommunalpolitik und in der Landespolitik von Schleswig-Holstein.
Er wurde 1959 in die Lübecker Bürgerschaft gewählt und war von 1959 bis 1962 ehrenamtlicher Senator der Hansestadt, von 1962 bis 1966 und 1974 bis 1979 als Stadtpräsident deren höchster Vertreter.
Von 1967 bis 1969 war Gaul Justizminister und anschließend 1969 kurzzeitig Wirtschaftsminister im Kabinett des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Helmut Lemke.
Gaul war Träger zahlreicher in- und ausländischer Orden und Ehrenzeichen. 1972 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz. Seine Vaterstadt zeichnete ihn mit der Bene Merenti aus.
Veröffentlichungen
- 300 Jahre Lübecker Bürgerschaft. In: Der Wagen 1966, S. 9–15.
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Gerhard Gaul im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 174.
- ↑ Zitat bei Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Fischer Taschenbuch 2005, S. 174.
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