Gerhart Ziller

Gerhart Ziller
Gerhart Ziller (ganz rechts, 1957).

Paul Gerhart (Gert) Ziller (* 19. April 1912 in Dresden; † 14. Dezember 1957 in Berlin) war Minister für Maschinenbau und Minister für Schwermaschinenbau der DDR.

Leben und Wirken

Ziller absolvierte als Sohn eines Arbeiters nach Besuch der Volksschule eine Ausbildung zum Elektromonteur und technischen Zeichner und eine Abendausbildung zum Elektroingenieur. Er trat 1927 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands und 1930 der KPD bei und war 1930–1933 Redakteur der KPD-Zeitung "Arbeiterstimme". Nach 1933 arbeitete er als technischer Zeichner und Maschinenbauingenieur. Wegen seiner illegalen Tätigkeit (unter anderem Mitglied der Widerstandsgruppe um Anton Saefkow) war er mehrfach in Haft, zuletzt 1944/45 im KZ Sachsenhausen und im Gefängnis Leipzig.

1945 wurde er, im direkt nach Kriegsende gegründeten Antifa-Ausschuss, "Volkskommissar für Kultur" in Meißen. Ab August 1945–1946 war er Ministerialrat und Leiter der Abteilung Kohle, Treibstoff und Energie der Landesverwaltung, bis 1948 Ministerialdirigent und Hauptabteilungsleiter für Brennstoffenergie und Energiewirtschaft beim Wirtschaftsministerium, bis 1949 stellvertretender Minister und ab April 1949 und ab November 1950 Minister für Industrie und Verkehr des Landes Sachsen.

Von November 1950 bis Februar 1953 war er Minister für Maschinenbau und von Februar 1953 bis Januar 1954 Minister für Schwermaschinenbau der DDR. Seit Juli 1953 war er Mitglied und Sekretär für Wirtschaftspolitik des Zentralkomitees der SED und ab August 1953 Abgeordneter der Volkskammer. Die Auseinandersetzungen mit Walter Ulbricht in wirtschaftspolitischen Fragen gipfelten in Plänen für einen Putschversuch. Als dies aufflog, beging Ziller am 14. Dezember 1957 Suizid. Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt. Der Nachfolger in seiner Position wurde Erich Apel. Im Februar 1958 wurde Ziller beschuldigt, zur „parteifeindlichen Gruppe Schirdewan, Wollweber u. a.“ gehört zu haben.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ziller (Begriffsklärung) — Ziller bezeichnet: Ziller, einen rechten Nebenfluss des Inn Ziller (Baumeisterfamilie), eine ursprünglich sächsische Baumeisterfamilie Gebrüder Ziller, ein deutsches Bauunternehmen Ziller ist der Familienname folgender Personen: Carl Ernst… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Zi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Friedhof der Sozialisten — Übersichtsplan Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde im Berliner Ortsteil Lichtenberg des gleichnamigen Bezirks zählt zu den bekanntesten Friedhöfen Berlins. Berühmt ist er für die Gedenkstätte der Sozialisten, eine Begräbnisstätte für zahlreiche… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Ingenieure — Siehe auch: Liste von Erfindern, Liste der Biographien, Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur, Liste Persönlichkeiten der Elektrotechnik A Ingenieur Lebensdaten Erfindungen, Leistungen, ingenieurwissenschaftliche Tätigkeiten Roman Abt… …   Deutsch Wikipedia

  • Sozialistenfriedhof — Übersichtsplan Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde im Berliner Ortsteil Lichtenberg des gleichnamigen Bezirks zählt zu den bekanntesten Friedhöfen Berlins. Berühmt ist er für die Gedenkstätte der Sozialisten, eine Begräbnisstätte für zahlreiche… …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Dresden — Inhaltsverzeichnis 1 Die folgenden Personen sind in Dresden geboren 1.1 bis einschließlich 18. Jahrhundert 1.2 19. Jahrhundert 1.3 20. Jahrhundert 1.3.1 bis 1949 …   Deutsch Wikipedia

  • Grete Wittkowski — Margarete Wittkowski (* 18. August 1910 in Posen; † 20. Oktober 1974 in Singen (Hohentwiel)), auch Grete Wittkowski, M. Witt, war Kommunistin, Wirtschaftswissenschaftlerin und deutsche Politikerin. Sie war von 1961 bis 1967 stellvertretende… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Sekretariats des ZK der SED — Die Liste der Mitglieder des Sekretariats des ZK der SED gibt einen Überblick über die Sekretäre und ihre Aufgabenbereiche. ZK Sekretäre waren gegenüber den staatlichen Ministern weisungsbefugt. In der Praxis wurden die Entscheidungen allerdings… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Politiker der DDR — 7. Oktober 1949 (Gründung der DDR) 18. März 1990 (erste freie Volkskammerwahlen) 18. März 1990 (erste freie Volkskammerwahlen) 3. Oktober 1990 (Wiedervereinigung) A Alexander Abusch (1902–1982), SED, Schriftsteller, Journalist, Kulturminister… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Suizidenten — Diese Liste sammelt in der Wikipedia mit einem Artikel vertretene Personen, die ihr Leben durch Selbsttötung (Suizid) beendeten. Die Liste ist aufsteigend nach dem Jahr des Todes geordnet, innerhalb desselben Jahres alphabetisch.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”