German Wings

German Wings
German Wings
Logo der German Wings
IATA-Code: PW
ICAO-Code: KFK
Rufzeichen: GERMAN WINGS
Gründung: 1989
Betrieb eingestellt: 1990
Sitz: Haar, Deutschland
Unternehmensform: GmbH
Flottenstärke:
Ziele: Deutschland, Frankreich
German Wings hat den Betrieb 1990 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

German Wings war eine deutsche Fluggesellschaft, die sich Ende der 1980er Jahre als eine der ersten privatwirtschaftlich organisierte Fluggesellschaften erfolgreich um Linienrechte in Deutschland beworben hatte, um der Lufthansa auf ihrem geschützten Heimatmarkt Marktanteile abzunehmen. Gesellschafter waren die Brüder Peter und Christian Kimmel mit 40 %, die Brüder Frieder Burda und Franz Burda mit 45 % sowie die Bayerische Unternehmensbeteiligungs-AG mit 15 % der Anteile,[1] das Stammkapital betrug 21,25 Millionen Mark.[2] Die operative Betriebsaufnahme erfolgte am 10. April 1989 mit einer Flotte von vier, später sechs geleasten Flugzeugen vom Typ MD 83. Das Streckennetz bestand aus Verbindungen zwischen Düsseldorf, Hamburg, Köln/Bonn, Frankfurt, München und Paris. Etwa zeitgleich versuchte sich auch die Charterfluggesellschaft Aero Lloyd, ausgestattet mit Linienrechten, auf dem innerdeutschen Markt.

Das Konzept sah vor, statt potenziell ruinösem Preiskampf mehr Service als die Lufthansa unter dem Motto „Etwas mehr Klasse“ anzubieten. So wurde in der Einheitsklasse, die mit nur 114 Sitzen (also ohne den ungeliebten Mittelplatz) bestückt als einheitliche Business Class beworben wurde, auf den innerdeutschen Strecken grundsätzlich eine Mahlzeit serviert. Dabei war der günstigste German-Wings-Flug im Flieg-und-Spar-Tarif auf der Strecke Hamburg–München Ende 1989 für 296 DM hin und zurück erhältlich. Ein vollflexibler Hin- und Rückflug kostete dagegen 714 DM.

Die staatliche Lufthansa versuchte ihre Position auszunutzen, um unerwünschten Wettbewerb zu verhindern. Lufthansa und German Wings stritten vor Gericht über die Ausstellung von Flugscheinen für die jeweils andere Gesellschaft (Interline-Abkommen), so dass der Ticketverkauf anfangs nur schleppend erfolgte.[3][4] Außerdem erhielt German Wings als neue Fluggesellschaft nur unattraktive Abflugzeiten (Slots) an den Flughäfen, so dass die Auslastung der Flugzeuge meist gering war und auch zum Flugbetriebsende hin noch unter den zur Kostendeckung nötigen 60 % lag.

Auch der Versuch, eine ausländische Fluggesellschaft als Partnerin zu gewinnen, schlug mehrfach fehl. German Wings musste ihren Betrieb aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nach nur einem Jahr im April 1990 einstellen.[5][6]

Nach dem Konkurs der German Wings sicherte sich die Lufthansa sämtliche Namensrechte und nutzt sie seit Oktober 2002 für die Billigfluggesellschaft Germanwings. Die von der German Wings genutzten Luftfahrzeug-Kennungen D-AGWA bis -F werden heutzutage von Germanwings für ihre A319-Flotte verwendet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Luftfahrt: Neulinge ohne Chance. In: Der Spiegel. Nr. 19, 1990 (online).
  2. Peter Pletschacher (3. März 1989): Kampf mit Komfort. Die Zeit. Abgerufen am 27. Oktober 2011.
  3. http://www.zeit.de/1990/18/gute-nerven
  4. Zahlbar sofort. In: Der Spiegel. Nr. 24, 1989 (online).
  5. http://www.zeit.de/1990/19/german-wings-am-boden/komplettansicht
  6. http://www.zeit.de/1990/24/der-flug-ins-naechste-jahrtausend/komplettansicht

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