Geschichte Duisburg

Geschichte Duisburg

Dieser Artikel bietet einen Überblick über die Geschichte der Stadt Duisburg.

Inhaltsverzeichnis

Römische und nachrömische Zeit

  • 420 Besiedlung des Gebietes der heutigen Duisburger Altstadt. Franken aus dem Inneren Germaniens übernehmen die Vormachtstellung von den Römern.
  • 883 Die Normannen (bzw. Wikinger) erobern Duisburg und überwintern hier. Die frühest datierte schriftliche und eindeutige Erwähnung Duisburgs geht hervor aus der Chronik des Regino von Prüm. Diese Handschrift befindet sich heute in der Stadtbibliothek der Stadt Trier.

Mittelalter

  • Von etwa 950 bis 1045 steht Duisburg mit Kaiserswerth im Besitz der Ezzonen.
  • Um 1000 verlagert der Rhein seinen Hauptstrom von Duisburg weg, der so entstandene Altrheinarm bleibt noch lange Zeit schiffbar.
  • Im 11. Jahrhundert gelangt eine Münze aus Duisburg bis auf die Färöer, wie der Münzfund von Sandur belegt.
  • 1120 Bau einer Stadtbefestigung.
  • 1145 gründet der Johanniterorden vor dem südlichen Tor der Stadt seine erste deutsche Niederlassung.
  • 1173 Kaiser Friedrich Barbarossa gewährt Duisburg das Recht, jährlich zwei vierzehntägige Tuchmessen abzuhalten.
  • 1248 Durch Vermittlung des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden schließt die Reichsstadt Duisburg sich dem Gegenkönig Wilhelm von Holland an.
  • 1279 Stadt laut einer Urkunde von König Lothar III..
  • Etwa im 14. Jahrhundert verlandet der tote Rheinarm. Duisburg ist dadurch vom Rhein abgeschnitten und verliert Zollfreiheit sowie das Recht auf die Abhaltung von Messen.
  • 1445 Ein Überfall der Truppen des Kölner Erzbischofs während der Soester Fehde kann abgewehrt werden.

Neuzeit und Industrialisierung

Duisburg um 1647

Weimarer Republik und Nationalsozialismus

  • 1919 Der Duisburger Bildhauer Wilhelm Lehmbruck verübt in Berlin Selbstmord.
  • 1921 Der Duisburger Fußballclub von 1899 und der Turnverein von 1848 vereinigen sich zum Duisburger Turn- und Sportverein von 1848/90. Er wird der erfolgreichste Fußballverein des Ruhrgebiets in den 1920er Jahren. Am 8. März rückt das französische Infanterie-Regiment 168 in die Städte Duisburg und Düsseldorf wegen ausstehender Reparationen ein. Mit der Besetzung Duisburgs sichert sich Frankreich eine Schlüsselstellung für die Besetzung des übrigen Ruhrgebiets. Die Versammlungsfreiheit wird aufgehoben und die Duisburger Presse unterliegt einer Zensur. Bochum und Duisburg vereinigen sich zu einer Theatergemeinschaft. Intendant wird Saladin Schmitt.
  • 1923 Von den Brückenköpfen Duisburg und Düsseldorf aus beginnen französische und belgische Truppen im Januar mit der Besetzung des Ruhrgebiets. Die Duisburger Untergruppe der Separatistengruppe „Rheinischer Unabhängigkeitsbund“ ruft am 22. Oktober die „Rheinische Republik“ aus. Franzosen und Belgier beenden am 29. November die Herrschaft der Duisburger Separatisten.
  • 1925 Im September des Jahres 1925 verlassen die letzten französischen Truppen das Duisburger Stadtgebiet
  • 1929 Die Stadtkreise Duisburg und Hamborn werden zum neuen Stadtkreis Duisburg-Hamborn zusammengelegt.
  • 1935 Der Stadtkreis Duisburg-Hamborn wird in Stadtkreis Duisburg umbenannt.
  • 1938 am 9. November zerstören Nationalsozialisten die große Synagoge in der Junkerstraße.

Zweiter Weltkrieg

  • 1941 unter anderem am 12./13. Juni werfen britische Maschinen 445 Tonnen Bomben ab.
  • 1942 wird in der Bombennacht des 6. September die Tonhalle Duisburg unwiederbringlich zerstört.
  • 1943 äschern 577 britische Bomber am 12./13. Mai die gesamte Innenstadt von Duisburg mit 1599 t Bomben ein und machten 96.000 Menschen obdachlos.
Eine Lancaster wirft am 15. Oktober 1944 Stabbrandbomben (links), Brandbomben und eine Luftmine (rechts) auf Duisburg ab.
  • 1944 erleidet die Gesamtstadt die schwersten Schäden, als unter anderem am 22. Mai über 2000 Tonnen Bomben fallen, eine Menge, die am 14./15. Oktober noch mehr als vervierfacht wird, als in drei Angriffswellen jeweils mehr als 1000 Halifax, Lancaster und Mosquito-Bomber über Duisburg erscheinen. Es folgten zahlreiche weitere Großangriffe in ähnlicher Größenordnung.
  • 1945 kommen zu den Bombenschäden die Zerstörungen während des Endkampfes um die Stadt, die am Nordwestrand des Ruhrkessels lag und seit Ende Februar 1945 mit Artillerie beschossen wird. Während für den Norden der Stadt am 28. März der Krieg vorbei ist, endet der Krieg in den südlich der Ruhr gelegenen Stadtbereichen erst am 12. April 1945 mit dem Einmarsch Angehöriger der 17th Airborne Division, einem Teil der 9th US-Army.

Nachkriegszeit und Gegenwart

  • 1946 - Erste demokratische Kommunalwahl nach dem 2. Weltkrieg.
  • 1947 - Demontageliste der Alliierten: Die August-Thyssen-Hütte, die Niederrheinische Hütte und andere Werke sollen demontiert werden.
  • 1950 - Einweihung der Duisburg-Rheinhausener Rheinbrücke. Wiedereröffnung des Duisburger Stadttheaters.
  • 1956 - Beginn des Baues der Nord-Süd-Straße, der den Norden mit dem Süden der Stadt verbinden soll. Das erste Teilstück wird im März 1957 eröffnet.
  • 1962 - Beginn der Anlage der Sechs-Seen-Platte im Süden der Stadt.
  • 1964 - Das neu erbaute Wilhelm-Lehmbruck-Museum wird eröffnet.
  • 1968 - Die Pädagogische Hochschule wird eröffnet.
  • 1969 - Eröffnung des Niederrheinischen Museums. Das Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg wird dem Verkehr übergeben.
  • 1972 - Gründung der Gesamthochschule Duisburg.
  • 1974 - Eröffnung des Schifffahrtsmuseums.
  • 1975Eingemeindung der Orte Walsum, Homberg, Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen und Baerl. Gegen Pläne der Landesregierung, die Städte Moers, Kamp-Lintfort, Rheinberg-Baerl, Neukirchen-Vluyn und Kapellen einzugemeinden, wodurch Duisburg eine Einwohnerzahl von weit über 700.000 erreicht hätte, können sich die betroffenen Städte erfolgreich zur Wehr setzen.
  • 1977 – Erster Höhepunkt der Stahlkrise, die im Jahre 1975 ihren Anfang nimmt. Seit 1974 sinkt die Rohstahlerzeugung von 32,2 Millionen Tonnen auf 21,5 Millionen. Die Krise hat weite Teile des Ruhrgebiets erfasst. Im produzierenden Gewerbe gehen 200.000 Arbeitsplätze im Ruhrgebiet verloren. 1. Haushaltssicherungskonzept.
  • 1979 – Zum ersten Mal wird in Duisburg und weiten Teilen des Ruhrgebiets Smogalarm am 17. Januar ausgelöst.
  • 1981 – Erster Tatort mit Horst Schimanski.
  • 1982 – Revierweite Proteste der Stahlarbeiter gegen Schließungs- und Entlassungsabsichten der Stahlunternehmen im Ruhrgebiet. Krupp legt das Walzwerk in Duisburg-Rheinhausen still.
  • 1990 - Pläne zur Umnutzung des Duisburger Innenhafens. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park entsteht ein neuer Stadtteil am Wasser nördlich der Altstadt.
  • 1985 – In Duisburg und anderen Städten des westlichen Ruhrgebiets wird im Januar die höchste Smogalarm-Stufe ausgelöst. Günter Wallraffs Buch „Ganz unten“ wird veröffentlicht.
  • 1987 – Krupp beabsichtigt die Schließung des Kruppschen Hüttenwerks, langanhaltende Proteste der Arbeitnehmer unter anderem auf der Brücke der Solidarität.
  • 1989 – Duisburg richtet die XV. Sommer-Universiade aus.
  • 1990Radio Duisburg startet als erstes lokales Privatradio in Nordrhein-Westfalen.
  • 1991 - Der Duisburger Hafen erhält als Erster in Europa eine Freihandelszone und feiert sein 275-jähriges Hafenjubiläum.
  • 1992 - Eröffnung der Duisburger Stadtbahn.
  • 1999 – Das neue jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge am Innenhafen wird eröffnet.
  • 2004 – Am 18. Juli ist Duisburg von einem Tornado betroffen, der im Hafen zwei Ladekräne umwirft, das Stadttheater abdeckt und weitere Schäden anrichtet.
  • 2005 – Am 29. Juni lehnt eine Mehrheit im Stadtrat den Bau eines überregionalen Einkaufszentrum ab. Duisburg ist Austragungsort der World Games, der Weltspiele der nichtolympischen Sportarten.
  • 2006 - Am 20. März geht der erste lokale kommerzielle Fernsehsender in NRW STUDIO 47 - Stadtfernsehen Duisburg auf Sendung.
  • 2007 - Am 1. Februar wird das neue WDR Studio Duisburg in der Schifferstraße in Duisburg-Kasslerfeld eröffnet.

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