Geschichte der Imkerei

Geschichte der Imkerei
Bienenstöcke des 14. Jahrhunderts
Honigjäger oder -jägerin als mesolitische Höhlenmalerei in den Cuevas de la Araña (Spanien)

Die Geschichte der Imkerei ist eng mit der Geschichte der Menschheit verbunden. Seit Jahrtausenden werden Bienen wegen ihrer Produkte wie Wachs und Honig vom Menschen genutzt und gehalten.

Honigbienen sind auch heute noch Wildtiere, die einer Betreuung durch den Menschen eigentlich nicht bedürfen. Ursprünglich bevorzugten sie zum Errichten ihres Wabenbaus Hohlräume in Bäumen. Zunächst wurden dabei Bienenvölker in hohlen Baumstämmen abgeerntet. Später wurden die betreffenden Baumstücke herausgeschnitten und an einem günstigeren Standort, wie z. B. im Hausbereich, aufgestellt. Damit war die sog. Klotzbeute geschaffen.

Die Geschichte der modernen Imkerei begann im 19. Jahrhundert mit der Umstellung von der Korbimkerei zur Kastenimkerei mit beweglichen Waben, die sich zur heute weitverbreiteten Magazin-Imkerei entwickelt hat. Bei der Korbimkerei wurde nur natürlich anfallenden Bienenschwärmen eine Nisthöhle gegeben; bei der Ernte von Honig und Bienenwachs wurde das Wabenwerk in zerstörerischer Weise herausgeschnitten. In noch früheren Zeiten wurden die Bienen in Mitteleuropa direkt als wild lebende Insekten in ihrem angestammten Lebensraum, dem Wald, genutzt (Zeidlerei oder Waldbienenhaltung).

Inhaltsverzeichnis

Altertum

Bäuerlicher Bienenstand als Kupferstich des Niederländers Jan van der Straet (1523–1605)

Steinzeitliche, etwa 8.000 bis 12.000 Jahre alte, Höhlenmalereien aus den Cuevas de la Araña bei Bicorp, Valencia, zeigen Menschen als so genannte „Honigjäger“.[1] Vor etwa 7.000 Jahren begann die gezielte Haltung von Bienen in Zentralanatolien. Eine erste Blütezeit erlebte die Imkerei um 3.000 v. Chr. im Alten Ägypten, in der Honig als Speise der Götter galt. Der erste sichere Nachweis der Bienenhaltung mit Beuten liegt aus der Zeit von 2400 bis 600 v. Chr. ebenfalls aus Ägypten vor. Vier Reliefs, eines aus einem Tempel und drei aus Grabkammern, zeigen Imker bei der Arbeit an Beuten. Auf dem Nil waren die ersten Wanderimker unterwegs. In der griechischen Antike wurde die medizinische Bedeutung des Honigs entdeckt. Aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. stammt die 2007 in Israel entdeckte Imkerei von Tel Rehov, eine Großimkerei mit mehr als 100 Bienenstöcken. Die Bedeutung der Imkerei in der Antike wird durch Verordnungen von Solon unterstrichen. Um 400 v. Chr. lehrte Hippokrates, dass Honigsalben Fieber senken und das Honigwasser die Leistung der Athleten bei den antiken Olympischen Spielen verbesserte. Der griechische Philosoph Aristoteles betrieb erste wissenschaftliche Studien an Bienen und legte seine Erkenntnisse in der Tierkunde nieder. Der Grieche Aristomachos von Soloi widmete sich im 3. Jahrhundert vor Chr. der Bienenforschung.[2] Umfangreiche schriftliche Belege über die Imkerei sind aus der Zeit kurz vor Christi Geburt überliefert. 37 bis 29 v. Chr. verfasste der römische Epiker Vergil das Lehrgedicht Georgica (über den Landbau), in dessen 4. „Gesang“ er in 566 Versen die Haltung von Bienen in poetischer Form beschreibt.

In Mitteleuropa finden sich erste frühgeschichtliche Zeugnisse der Bienenhaltung aus dem 10. vorchristlichen Jahrhundert. Es ist aber davon auszugehen, dass Bienen schon wesentlich früher gehalten wurden. 1939 wurde im Vehnemoor bei Oldenburg ein ausgehöhlter Baumstamm aus dem 5. Jahrhundert nach Chr. im Torfuntergrund gefunden [3]. Es handelte sich um eine Klotzbeute, bei der sich Waben-, Bienen- und Brutreste befanden. Bei den Bienen handelte es sich um die Rasse der Dunklen Europäischen Biene. Bei archäologischen Ausgrabungen auf der küstennahen Wurt Feddersen Wierde wurde in den Jahren 1955 bis 1963 eine Bienenbeute in Form eines Rutenstülpers gefunden, der von den Ausgräbern in den Zeitraum zwischen 0 und 200 n. Chr. datiert wurde[4]. Der Wohnplatz war im 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert nach Chr. kontinuierlich besiedelt.

Mittelalter

Bienenzaun mit Bienenkörben in der Lüneburger Heide am Wilseder Berg

Bereits im Frühmittelalter standen im Salischen Gesetz von 510 hohe Strafen auf den Diebstahl von Bienen und Honig. 643 verankerten die Westgoten den Wildbienenfang im Gesetz und führten bereits eine Haftpflicht bei Schäden durch Bienen ein. Eine Urkunde des Herzogs Odilo von Bayern belegt 748 erstmals schriftlich die Waldbienenzucht, die als Zeidlerei bezeichnet wird. Um 800 befahl Karl der Große, Imkereien auf seinen Gütern einzurichten. Wie historische Abbildungen belegen, wurden Bienen bereits in gezimmerten Kästen gehalten.[5]

Im 14. Jahrhundert entstand in Bayern die erste Imkerorganisation in Form der Zunft der Zeidler. Diese Zunft war hoch angesehen. Sie war einziger Lieferant für Bienenwachs, aus dem Kerzen hergestellt wurden. Dies ist auch mit ein Grund, warum in vielen mittelalterlichen Klosteranlagen Imkereien zu finden waren. Die Zunftangehörigen genossen zahlreiche Privilegien und hatten zwischen 1350 bis 1779 eine eigene Gerichtsbarkeit durch das Zeidelgericht in Feucht bei Nürnberg. Die Waldbienenzucht fand vorwiegend im Süden des heutigen Deutschlands, aber auch in ostdeutschen und baltischen Waldgebieten statt. Hier entstanden unter dem Deutschen Ritterorden „Beutner“-Dörfer, wobei „Beutner“ sich von dem bereits oben erklärten Begriff „Beute“ herleitet.

Im Norden des heutigen Deutschlands mit seinen weitläufigen Heidegebieten hatte sich die Korbimkerei etabliert. Dabei wurden Bienenvölker in Ruten- oder Strohkörben, sogenannten Stülpern gehalten, die in Bienenzäunen aufgestellt waren. In der Lüneburger Heide mit ihren ausgedehnten Heideflächen gab es schon im 16. Jahrhundert eine berufsmäßige Imkerei, deren Zentrum Celle in der Südheide war. Hier entwickelte sich auch die Heideimkerei. Ihr typisches Kennzeichen ist die Vermehrung der Bienenvölker durch Bienenschwärme.

Die Imkerei in Mittelamerika ist schriftlich belegt durch den Codex Tro-Cortesianus, ein vor 1500 entstandenes Manuskript der Maya. Dieser Kodex ist ein Faltbuch mit 112 Seiten und enthält elf Seiten über Bienenzucht.[6]

Neuzeit

Imkereigeräte um 1820

Im 18. und 19. Jahrhundert entstanden zahlreiche Imkervereinigungen und -zeitungen. Eine erste Imkervereinigung außerhalb des Zeidelwesens war die 1768 gegründete Fränkische Bienengesellschaft. Ein Jahr später richtete die österreichische Erzherzogin Maria Theresia in Wien die weltweit erste staatliche Imkerschule ein. Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die Imkerei durch mehrere Neuerungen eine revolutionäre Veränderung. Das war zunächst die Erfindung von beweglichen Holzrähmchen 1853 durch Baron August Freiherr von Berlepsch. 1858 führte Johannes Mehring die Mittelwand aus Bienenwachs ein, was den Bau von Bienenwaben beschleunigte. Die von Major Franz Edler von Hruschka 1865 vorgestellte Honigschleuder erleichterte die Gewinnung des Honigs. Ab 1838 erschien in Deutschland erstmals regelmäßig eine Imkerzeitung (Monatsblatt für die gesamte Bienenzucht). Ab dieser Zeit bildeten sich mehrere regionale Imkerorganisationen aus, die sich wegen ihrer periodischen Treffen als „Wanderversammlungen“ bezeichneten. Zu einer einheitlichen Imkerorganisation kam es erst 1907 durch die Gründung des Deutschen Imkerbundes, ab 1925 unter der Präsidentschaft von Detlef Breiholz. Der Deutsche Imkerbund ist seit seiner Gründung die größte deutsche Imkervereinigung, in dem die einzelnen Imker-Landesverbände organisiert sind.

Heute

Heutige Imkerei in Magazinbeuten, hier Ausführung in Hartstyropor (sog. Segeberger Beute)

In den letzten 200 Jahren verlor die Imkerei stark an wirtschaftlicher Bedeutung. Seit der Entdeckung des Rüben-Zuckers Anfang des 18. Jahrhunderts war Bienenhonig nicht mehr die einzige Süßquelle. Die industrielle Produktion von Kunstwachsen im großen Stil machte im 20. Jahrhundert das Bienenwachs entbehrlich.

Seit den 1970er Jahren wandelte sich die Imkerei in Deutschland von der stationären Betriebsweise in Hinterbehandlungsbeuten zur Mobilbetriebsweise in Magazinbeuten. Seither hat sich der jährliche Honigertrag pro Bienenvolk nahezu verdreifacht. Die ursprünglich in der Heideimkerei der Lüneburger Heide verwendeten Strohkörbe werden heute zumeist nur noch für repräsentative Zwecke eingesetzt, nur noch sehr wenige Imker arbeiten mit Stülpern.

Im 20. Jahrhundert wurden bei Bienen große wissenschaftliche Entdeckungen gemacht. Karl von Frisch, österreichischer Verhaltensforscher (1886–1982), erhielt 1973 den Nobelpreis für seine Arbeiten, die die Entschlüsselung der Tanzsprache der Bienen zum Inhalt hatten.

Forschungsgeschichte

Durch diese intensivere Haltung und Beschäftigung mit den Bienen, aber auch durch die aufkommenden Methoden und Möglichkeiten der modernen Wissenschaft wurden viele Erkenntnisse gewonnen, die alte Vermutungen und Interpretationen widerlegten. Die Honigbienen waren dabei von Anfang an als Insekten wegen ihrer guten Verfügbarkeit beliebte Forschungsobjekte.

Als herausragende Persönlichkeiten der Imkerei, der modernen Form der Bienenhaltung sind August Freiherr von Berlepsch mit gerade dieser Einführung des mobilen Wabenbaus (Basis der modernen Imkerei), Johann Dzierzon mit der Entdeckung der Parthenogenese bei der Entstehung der Drohnen, der Biologe Karl von Frisch mit der Erforschung der Sinneswahrnehmungen der Bienen und der Mönch Bruder Adam mit seinem Lebenswerk der Züchtung der Buckfast-Biene zu nennen.

Als herausragende Persönlichkeiten der Erforschung der Geschichte der Imkerei sind Ludwig Armbruster und die Britin Eva Crane zu nennen.

August von Berlepsch

Bekannte Bienenforscher und Imker

Nachfolgend werden Personen in alphabetischer Reihenfolge mit der Erwähnung ihrer Leistungen aufgelistet, die sich um die Erforschung und Haltung der Honigbienen in der modernen Form der Imkerei verdient gemacht haben.

August Freiherr von Berlepsch

August Freiherr von Berlepsch, (* 28. Juni 1815 auf Schloss Seebach/Thüringen; † 17. September 1877 in München)
Genannt der „Bienenbaron“, wurde er schon als Jüngling zum Imker. Veröffentlichte mehrere, für seine Zeit fundamentale Lehrbücher. Pionier und nachhaltiger Verfechter der Imkerei mit beweglichen Rähmchen. Berlepsch half mit die Hypothese von Dzierzon zu beweisen, dass die Parthenogenese auch bei der Honigbiene vorkommt.

Charles Dadant

Charles Dadant

Charles Dadant, (* 20. Mai 1817 in Vaux/Champagne; † 26. Juli 1902 Hamilton (Illinois)/USA)
Nach seiner Emigration aus Frankreich widmete er sich ab 1864 der Imkerei. Durch eigene Versuche gelang es ihm, die bereits bestehende Magazin-Beute von Langstroth zu verbessern und unter dem Namen „Dadantbeute“ weltweit zu verbreiten. Es ist noch heute der weltweit meist benutzte Beutentyp. Ab 1872 importierte er in großem Stil italienische Bienenköniginnen in die USA und wurde so zu dem Begründer einer großen Dynastie von Imkern und Bienenhändlern.

Johann Dzierzon

Johann Dzierzon

Johann Dzierzon, (* 16. Januar 1811 Lowkowitz/Bienendorf; † 26. Oktober 1906 Lowkowitz)
Katholischer Priester, war seit 1823 als Imker und Bienenzüchter tätig. Zeitweilig betreute Dzierzon über 400 Bienenvölker und wurde auch über seine schlesische Heimat hinaus gerne als Vortragsredner gehört. Er ist Autor mehrerer Bücher über die Theorie und Praxis der Bienenzucht. Dzierzon gilt als Entdecker der eingeschlechtlichen Fortpflanzung (Parthenogenese) bei den Honigbienen. 1872 wurde er zum Ehrendoktor der Universität München ernannt. Noch 1903 sprach er hochbetagt in Wien vor Kaiser Franz Joseph.

Heinrich Freudenstein

Heinrich Freudenstein, (* 1. Februar 1863 Maden, Kreis Fritzlar; † 15. Februar 1935 in Marburg)
Der Volksschullehrer, auch „Zuckerpapst“ genannt, erkannte durch Versuche an seinen eigenen Bienenständen, dass Bienen auf Zucker anstatt wie damals üblich auf Honig besser überwintern. Zu seiner Zeit von vielen Imkern angefeindet, gab er ab 1902 eine eigene Zeitschrift heraus, die „Neue Bienenzeitung“, die bereits nach kurzer Zeit eine Auflage von 11.000 Exemplaren erreichte. Sein Verdienst ist es, die Überwinterung der Bienenvölker auf Zucker, wenn nicht erfunden, so doch stark verbreitet zu haben. Sein „Lehrbuch der Bienenzucht“ erschien in 6 Auflagen. Nach ihm wurde ein Rähmchenmaß benannt, das Freudenstein Rähmchen, das mit seinen kleinen Maßen ideal für Hinterbehandlungsbeuten war.

Heinrich Friese

Heinrich Friese, (* 4. Mai 1860 in Schwerin; † 8. September 1948 in Schwerin)
Der Entomologe und Naturforscher erhielt für seine Bienenforschungen den Ehrendoktor der Universität Gießen. Wichtigste Veröffentlichungen: Die Bienen Europas (Apidae europaeae) (1895–1901) und Die europäischen Bienen (Apidae) - Das Leben und Wirken unserer Blumenwespen. Eine Darstellung der Lebensweise unserer wilden wie gesellig lebenden Bienen nach eigenen Untersuchungen für Naturfreunde, Lehrer u. Zoologen (1922).

Ferdinand Gerstung

Ferdinand Gerstung, (* 5. März 1860 in Vacha; † 1925 in Oßmannstedt)
Ferdinand Gerstung war Pfarrer und gründete 1907 das Deutsche Bienenmuseum Weimar. Er war Mitbegründer des Deutschen Reichsvereins für Bienenzucht, dem Vorläufer des 1907 gegründeten Deutschen Imkerbundes. Gerstung fasste das Bienenvolk erstmals als einen Organismus höherer Ordnung, den Bien, auf, dessen Funktionen durch den Futtersaftstrom reguliert werden. Seine Lehre, die die bis dahin verbreitete Vorstellung vom „Bienenstaat“ nachhaltig veränderte, brachte ihm die Ehrendoktorwürde ein. Das von ihm verfasste Lehrbuch Der Bien und seine Zucht vermittelt dem Imker Theorie und Praxis einer am Bien orientierten, artgemäßen Bienenhaltung.

Karl von Frisch

Karl von Frisch, (* 20. November 1886 in Wien; † 12. Juni 1982 in München)
Karl Ritter von Frisch war lange Zeit Professor für Zoologie in München und gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Verhaltensforscher. Im Zentrum seines Schaffens stand die Erforschung der Sinneswahrnehmungen der Honigbiene und der Art und Weise der Verständigung dieser Tiere untereinander. Er erhielt für seine Arbeiten 1973 den Nobelpreis, zu gleichen Teilen mit Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen.

François Huber

François Huber

François Huber, (* 2. Juli 1750 in Genf; † 22. Dezember 1832 in Lausanne)
Obschon mit 15 Jahren vollständig erblindet, gelangen ihm für seine Zeit bahnbrechende Entdeckungen. Mit Hilfe seines Dieners und seiner Ehefrau konstruierte Huber eine spezielle „Blätterbeute“. Durch Beobachtungen, die er sich von anderen erklären ließ, erkannte er z. B. die Tatsache, dass die Bienen Wachs ausschwitzen und nicht, wie damals überwiegend angenommen, aus Pollen herstellen. Auch das Prinzip der Mehrfachpaarung bei Bienen wurde von ihm erstmals beschrieben.

Francesco De Hruschka

Francesco De Hruschka, (* 1813 in Wien; † 1888 in Venedig)
Der italienische Major (tschechischer Herkunft) Francesco de Hruschka (deutsch: Franz Edler von Hruschka) gilt als der Erfinder der Honigschleuder. Er machte die Erfindung in Venedig, wo er nach seiner Militärzeit in österreich-ungarischen Diensten lebte. 1865 stellte er das Gerät bei einer Wanderversammlung der Imker in Brünn unter seinem Firmennamen Angelo Lessane vor. In modernen Bienenbüchern finden sich nur noch selten Informationen über De Hruschka wie: Grundregel, dass Honig von einem Kamm (Wabe) mit zentrifugalen Kräften entfernt werden könnte. Entdeckt von Hauptf. Hruschka von Italien 1865.

Lorenzo Langstroth

Karl Kehrle

Karl Kehrle, (* 3. August 1898 in Biberach an der Riß; † 1. September 1996 Buckfast Abbey, Devon) auch genannt „Bruder Adam“, züchtete in langwieriger Arbeit eine neue Bienenrasse, die Buckfast-Biene in der Klosterimkerei von Buckfast Abbey, Südengland. Sein neuer Ansatz, weg von der Linien- hin zur Kombinationszucht verschaffte ihm große Er folge, aber auch erbitterte Gegner in Imkerkreisen. Nach seinem Tod wurde die imkerliche Zuchtarbeit in Buckfast Abbey aufgegeben.

Lorenzo Lorrain Langstroth

Lorenzo Lorrain Langstroth, (* 25. Dezember 1810 in Philadelphia, Pennsylvania, † 6. Oktober 1895 in Dayton, Ohio)
Der insektenkundlich interessierte Pastor widmete sich besonders der Weiterentwicklung des Beutenbaus und veröffentlichte eine Reihe von Imkerbüchern. 1851 entdeckte er den Bienenabstand (bee space), ein Idealmaß des Abstands zwischen Waben und Beutenwand, mit dem sich Verbauungen verhindern lassen. 1853 stellte er einen später nach ihm benannten modularen Beutentyp vor, der als Urform der modernen Magazin-Beute gilt und sich in Amerika rasch durchsetzte.

Gregor Mendel

Gregor Mendel

Gregor Mendel , (* 20. Juli 1822 in Heinzendorf/Mähren; † 6. Januar 1884 in Brünn)
Der Augustinermönch und Priester begründete durch Versuche mit Erbsen die moderne Vererbungslehre. Seit 1869 Imker, versuchte er, seine Erkenntnisse auch auf die Biologie der Honigbiene zu übertragen, was aber wegen der Mehrfachpaarung bei Bienen nur teilweise gelang.

Guido Sklenar

Guido Sklenar, (* 15. Juni 1871 in Albona; † 25. Mai 1953 in Mistelbach)
Der Lehrer und Ökonomierat baute sich ab 1890 in Mistelbach einen Bienenstand auf. Aus dem Vermächtnis seines Schwiegervaters erhielt er noch einige Völker, von denen ihm das Volk „47“ sofort als sehr ruhig und ertragsstark ins Auge fiel. Ab 1919 wurde er Züchter und gründete 1921 die „Österreichische-Königenzüchter-Vereinigung“ deren Mitteilungsblatt, das „Bienenmütterchen“ von ihm herausgegeben wurde. Aus seinem „Stamm 47“ entstand die Carnica-Linie, deren Verbreitung in ganz Europa durch Sklenar, der nicht nur ein guter Züchter sondern auch Kaufmann war, außerordentlich forciert wurde. 1923 schrieb er sein Hauptwerk „Imkerpraxis“, das in vielen Auflagen noch heute als Standardlehrbuch verbreitet ist.

Enoch Zander

Enoch Zander, (* 19. Juni 1873 in Zirzow Mecklenburg; † 1957 in Erlangen)
Zander entdeckte im Jahre 1909 den Nosema-Erreger und entwickelte die Zanderbeute mit den Zander-Rähmchenmaß von 42x22 cm. Er war langjähriger Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Bienenkunde.

Literatur

  • Eva Crane: The world history of beekeeping and honey hunting. Duckworth, London 2000, ISBN 0-7156-2827-5 (englisch).
  • Eva Crane: The archaeology of beekeeping. Duckworth, London 1983, ISBN 0-7156-1681-1 (englisch).
  • Susanne Lühn-Irriger: Die Biene im deutschen Recht von den Anfängen bis zur Gegenwart. In: Juristische Schriftenreihe. Nr. 129, Münster 1999, ISBN 3-8258-4497-8 (Dissertation).

Einzelnachweise

  1. Eva Crane: The Rock Art of Honey Hunters. International Bee Research Association, Cardiff 2001, ISBN 0-86098-237-8, S. 19-22 (englisch).
  2. http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/philo/galerie/antike/aristoma.html
  3. Karl Michaelsen: Eine frühgeschichtliche Bienenklotzbeute. In: Germanen-Erbe. Monatsschrift für deutsche Vorgeschichte. 1939, S. 319-322.
  4. Friedrich Ruttner: Ein Bienenkorb von der Nordseeküste aus prähistorischer Zeit. In: Werner Haarnagel (Hrsg.): Feddersen Wierde: die Ergebnisse der Ausgrabung der vorgeschichtlichen Wurt Feddersen Wierde bei Bremerhaven in den Jahren 1955 bis 1963. III, Steiner, Wiesbaden 1981, ISBN 3-515-03411-0, S. 165-170, Tafeln 54-55.
  5. Abbildungen in den verschiedenen Exultet-Rollen aus dem 10. bis 12. Jh.
  6. http://www.slub-dresden.de/sammlungen/handschriften-und-seltene-drucke/maya-handschrift/die-weltweit-erhaltenen-maya-handschriften/

Weblinks


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