Alexander Rosenbaum

Alexander Rosenbaum

Alexander Jakowlewitsch Rosenbaum oder Rozenbaum (russisch Александр Яковлевич Розенбаум, wiss. Transliteration Aleksandr Jakovlevič Rozenbaum; * 13. September 1951 in Leningrad (heute Sankt Petersburg)) ist ein russischer Künstler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Eltern von Alexander Rosenbaum schlossen 1952 ihr Studium an der medizinischen Universität ab. Aufgrund der antisemitischen Haltung der Regierung wurde die Familie gezwungen, sich in Ostkasachstan, in einer kleinen Stadt mit dem Namen Syrjanowsk niederzulassen. Dort wurde auch der Bruder Wladimir Rosenbaum geboren. Mit 5 Jahren besuchte Alexander eine Musikschule und lernte dort Violine spielen. Später zog die Familie Rosenbaum wieder zurück nach Sankt Petersburg.

Der Nachbar von Alexanders Großmutter, Michail Alexandrowitsch Mini (Михаил Александрович Мини) brachte Alexander die ersten Akkorde bei. Mit etwa 16 Jahren begann Alexander seine ersten Gedichte zum Thema Schule und Heim zu schreiben und brachte mit seinem Humor seine Mitschüler zum lachen. Er hörte und sang dann auch selber verbotene Lieder von Galitsch, Wyssozki und Okudschawa.

1968 wurde Alexander an der medizinischen Hochschule immatrikuliert, dort sang er seine Gedichte seinen Kommilitonen vor. Schon im ersten Semester hat Alexander Konzerte im örtlichen Kulturhaus gegeben und wurde dafür mit einem Preis ausgezeichnet.

Astigmatismus und seine Kurzsichtigkeit erlauben es Alexander nicht in die Armee einzutreten - statt dessen wird er in die postoperative Abteilung zu Schlimmstverletzten versetzt.

Die erste Ehe Alexanders dauert nur 9 Monate. Ein Jahr nach der Scheidung heiratet er Elena Sawschinskaja, eine Mitstudentin derselben medizinischen Universität, an der auch Alexander studiert. Nach einiger Zeit bekommt die Familie Rosenbaum Nachwuchs, eine Tochter mit dem Namen Anna. 1974 beendet er die staatlichen Prüfungen hervorragend. Spezialgebiet: Anästhesie und Reanimation. Er arbeitete ab diesem Zeitpunkt fünf Jahre lang als Arzt im Krankenwagen. Während dieser Zeit besucht er abendlich eine Jazzschule, welche er auch nach einer Zeit abschließt.

Alexander sagt selbst, dass solange Singen nur ein Hobby war, war es für den Arzt in ihm in Ordnung. Aber als das Singen ein zweiter Beruf zu werden schien, musste er wählen.

„Ich saß auf zwei Stühlen. Es war nicht nur unbequem, sondern auch nicht ehrlich. Entweder bin ich Arzt oder ein Sänger.“

Den Anfang seiner Solokarriere kann man auf den 14. Oktober 1983 datieren. Er sang vor einem Publikum im Haus der Kultur MWD.

Dreiundzwanzig Jahre auf der Bühne

Während seiner 23 Jahre auf der Bühne schrieb Alexander über 480 Lieder und Gedichte und nahm fast 100 Alben auf. Teils mit mehr als 15 Liedern pro Album. Ein Lied, welches sich auf einem Album befindet konnte einige Jahre später auf einem neuen Album einen Platz finden. Jedoch erhielt ein Lied verschiedene musikalische Interpretationen. Aus diesem Grund existieren dieselben Lieder in bis zu 8 verschiedenen Versionen.

Fast alle Lieder sind in einer bescheidenen Qualität auch von seiner Homepage herunterzuladen.

In Russland wird Alexander Rosenbaum sehr geschätzt und tritt als einer der wenigen Vertreter des „russischen Chanson“ auf den Neujahrsveranstaltungen auf, wo 95% der Künstler aus dem Pop-Bereich auftreten. Zudem ist er auch einer der wenigen, die nicht zum Playback mimen, sondern praktisch immer live singen.

Seine weltweiten Konzerte

Während seiner Karriere trat Alexander Rosenbaum weltweit in vielen Ländern und Städten auf. Vor allem in der ehemaligen Sowjetunion (Ukraine, Weißrussland, Kasachstan u.a.), in Deutschland und in den USA.

Auf der Bühne spielt er meist solo mit einer 12-saitigen Gitarre oder auf einem Klavier. Alexander Rosenbaum kann nur mit einer Gitarre, seiner Stimme und seinen Liedern ganze Konzertsäle füllen und begeistern.

Seine Alben und Lieder

Seine Alben, Lieder und Gedichte richten sich meist nach seinem jeweiligen Lebensabschnitt. Das letzte Album „Ich sehe Licht“ (Я вижу свет) wurde nach dem Tod seines Bruders aufgenommen, welcher 2 Monate in der Reanimation lag und im Juli 2005 verstarb. Viele seiner Lieder handeln von seinem Bruder. Da Alexander der Tod seines Bruders sehr traf, befindet sich auf dem neuen Album „Ich sehe Licht“ auch ein Abschiedslied mit dem Titel „Verzeih mir“.

Alexander Rosenbaum hat unter anderem folgende Alben veröffentlicht:

  • Gop-Stop (Гоп-стоп) 1993
  • Nostalgie (Ностальгия) 1994
  • Rosa Perlen (Розовый жемчуг) August-November 1995
  • Auf den Plantagen der Liebe (На плантациях любви) März-Mai 1996
  • Konzert zum Geburtstag (Концерт в день рождения) September 1996
  • Rückkehr nach Argo (Возвращение на Арго) Februar 1997
  • Hitze im Juli (Июльская жара) November 1997
  • Beste Lieder (Лучшие песни) 1982-1997
  • Transsibirische Eisenbahn (Транссибирская магистраль) 1999
  • Einsamer Wolf (Одинокий волк) 2001
  • Echter Soldat (Настоящий солдат) April 2001
  • Alte Gitarre (Старая гитара) 2001
  • Ich liebe die Rückkehr in meine Stadt... (Я люблю возвращаться в свой город...) 2003
  • Komisches Leben (Странная жизнь) 2003
  • Ich sehe Licht (Я вижу свет) Dezember 2005

Zudem konnte er seine Lieder kategorisieren und brachte die bekanntesten Lieder auf Alben unter, welche als die „Philosophie-Serie“ bekannt sind:

  • 1. Philosophie des Kriegs („Философия войны“)
  • 2. Philosophie des Willens („Философия воли“)
  • 3. Philosophie der Stadt („Философия Города“)
  • 4. Philosophie des Zwangs („Философия насилия“)
  • 5. Philosophie der Liebe („Философия любви“)
  • 6. Philosophie des Berufs („Философия ремесла“)
  • 7. Philosophie der Moral („Философия морали“)
  • 8. Philosophie der Einsamkeit („Философия одиночества“)
  • 9. Philosophie der Erinnerung („Философия воспоминания“)
  • 10. Philosophie der Beziehung („Философия отношения“)
  • 11. Philosophie des Schicksals („Философия судьбы“)
  • 12. Philosophie der Straße („Философия улицы“)

Zu seinen bekanntesten Liedern gehören „Vals Boston“ und „Au“, welche auf seiner Homepage probegehört werden können.

Quellen


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