Gewerkschaft Lothringen

Gewerkschaft Lothringen
Maschinenhaus und Verwaltungsgebäude der Zeche Lothringen

Die Zeche Lothringen war ein Steinkohlen-Bergwerk in Gerthe, einem Stadtteil von Bochum.

Das Bergwerk besaß insgesamt sechs Schächte. Die Schächte 1, 2 und 6 befanden sich in an der Lothringer Straße. Schacht 3 befand sich an der Ostwaldstraße, Schacht 4 im Ortsteil Hiltrop zwischen Hiltroper Straße und Dietrich-Benking-Straße, Schacht 5 zwischen 1/2/6 d 4 am Castroper Hellweg.

Die Schachtanlagen waren allesamt über eine Werkseisenbahn-Verbindung zwischen dem Bahnhof Bochum-Nord und dem Bahnhof Dortmund-Bövinghausen erschlossen.

Die kapitalgebende Gewerkschaft Lothringen entwickelte sich ab 1872 zu einem Kohlekonzern im Ruhrgebiet. Der Höhepunkt der wirtschaftlichen Tätigkeit lag in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhundert. Sie war zuletzt im Besitz des Eschweiler Bergwerksvereins EBV.

1960 wurde die Zeche Graf Schwerin übernommen und der Schacht 1 von Lothringen zum Zentralförderschacht ausgebaut.

Auf dem Höhepunkt der Kohlekrise in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre begann die Gewerkschaft Bergbau-AG Lothringen, sich komplett aus dem Steinkohlenbergbau zurückzuziehen. Die Zechen wurden größtenteils an den Eschweiler Bergwerks-Verein (EBV) verkauft. Dieser führte die Zechen nun fort oder legte sie still, wenn die Restlebensdauer nicht mehr ausreichend erschien.

Am 1. Januar 1967 wurde das Verbundbergwerk Lothringen/Graf Schwerin stillgelegt. Ein Teil des Grubenfeldes kam an die Zeche Erin, die ebenfalls durch den EBV aufgekauft worden war.

Die Schächte wurden verfüllt und die Tagesanlagen abgebrochen. Die Kokerei bei Graf Schwerin 1/2 wurde noch bis 1975 betrieben.

Heutiger Zustand

Von der Schachtanlage 1/2/6 an der Lothringer Str. sind die Verwaltung, Maschinenhäuser und Gebäude der Amoniakfabrik in sehr gutem Zustand vorhanden. Die abgedeckten Schächte 1 und 2 sind vor den Maschinenhäusern zu sehen. Der Schacht 6 steht neben der Verwaltung am Eingang.

Auf der Schachtanlage 3 an der Oswaldstr. stehen noch die Markenstube, Verwaltung, Schalthaus, Kaue und einige Baracken vom ehemaligen Gefangenenlager. Der Schacht ist abgedeckt und mit einer Protegohaube versehen.

Von der Schachtanlage 4 ist außer einer Halde und einer Seilscheibe nichts mehr vorhanden.

Die Schachtanlage 5 befindet sich am Castroper Hellweg. Hier steht noch das Maschinenhaus mit dem verfüllten und abgedeckten Schacht. Es sind noch zwei andere Gebäude vorhanden. Das Gelände ist eingezäunt und nicht zugänglich. Stand 2008

Literatur

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 1997, Bochum 1998, ISBN 3921533627 (3. Auflage: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005. Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9)

Weblinks

51.5197222222227.28222222222227Koordinaten: 51° 31′ 11″ N, 7° 16′ 56″ O


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