Alexander Wassilewski

Alexander Wassilewski
Marschall der Sowjetunion Alexander Wassilewski

Alexander Michailowitsch Wassilewski (russisch Александр Михайлович Василевский, wiss. Transliteration Aleksandr Michajlovič Vasilevskij; * 18.jul./ 30. September 1895greg. in Nowaja Goltschicha, Oblast Iwanowo[1]; † 5. Dezember 1977 in Moskau) war ein sowjetischer Heerführer und Marschall der Sowjetunion.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend und Ausbildung

Wassilewski, 1928

Wassilewski war Sohn eines Psalmenlesers und späteren Priesters. Er beendete 1909 die geistliche Schule in Kineschma und trat in das geistliche Seminar von Kostroma ein. 1915 absolvierte er in vier Monaten die Moskauer Alexej-Offiziersschule. Er nahm am Ersten Weltkrieg als Zugführer, Kompaniechef und Bataillonskommandeur teil. 1917 erhielt er den Dienstgrad eines Stabskapitäns. Er war 1918 Ausbilder in der militärischen Ausbildung der Arbeiter und Bauern und kurze Zeit danach Grundschullehrer. Ab 1919 diente er in der Roten Armee. Während des Bürgerkrieges war er Bataillonskommandeur und Stellvertreter verschiedener Regimentskommandeure und danach selbst Kommandeur mehrerer Regimenter. 1920 nahm er am Polnisch-Sowjetischen Krieg teil und 1926 absolvierte er die Wystrel-Kurse (Militärakademie).

Militärischer Aufstieg

Ab 1931 war Wassilewski in der Verwaltung Gefechtsausbildung der Roten Armee tätig. Von 1934 bis 1936 als Oberst Leiter der Abteilung Gefechtsausbildung des Wolga-Militärbezirks. Er absolvierte die Militärakademie des Generalstabs 1937 im 1. Lehrgang nach Gründung. Ab 1937 war er Leiter der Unterabteilung Operative Ausbildung, ab 1939 Stellvertreter des Leiters der Operativen Abteilung und ab 1940 1. Stellvertreter des Chefs der Operativen Verwaltung des Generalstabs. 1939 erhielt er den Dienstgrad des Brigadekommandeurs und 1940 den eines Generalmajors.

Zweiter Weltkrieg

Vassilevski inspiziert die Front, 1944

Ab August 1941 war er Stellvertreter und 1. Stellvertreter des Chefs des Generalstabs und Chef der Operativen Verwaltung, ab Juni 1942 Chef des Generalstabs und ab Oktober 1942 gleichzeitig Stellvertreter des Volkskommissars für Verteidigung der Sowjetunion. Wassilewski war als Vertreter des Hauptquartiers während des Zweiten Weltkrieges tätig und hatte großen Einfluss auf die Planung und Verwirklichung von größten Militäroperationen. So nahm er an der Schlacht um Moskau (1941/1942), der Schlacht um Stalingrad (1942/1943) und der Schlacht bei Kursk (1943) teil. Während der Schlacht um Stalingrad leitete er die Abwehr des Gegenangriffs der deutschen Armee, die versucht hatte, die blockierten Truppen des Generalfeldmarschalls Paulus zu entsetzen.

Im Dezember 1941 war er Generalleutnant, im Juni 1942 Generaloberst und im Januar 1943 Armeegeneral. Danach wurde im Februar 1943 in den Rang eines Marschalls erhoben. Nach dem Tod von General Iwan Tschernjachowski im Februar 1945 übernahm er den Befehl über die 3. Weißrussische Front, die am 9. April 1945 in der Schlacht um Ostpreußen Königsberg einnahm. Zum gleichen Zeitpunkt wurde er zum Mitglied des Obersten Kriegsrates der Sowjetunion ernannt.

Nach dem Krieg

1945 war er Oberkommandierender der Truppen in Fernost und führte die Operation Auguststurm durch. Seit 1946 war er erster Stellvertreter des Verteidigungsministers bevor er von 1949 bis 1953 das Amt des Verteidigungsministers bekleidete. Gleichzeitig stieg er in der Parteihierarchie auf und war von 1952 bis 1961 Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistische Partei der Sowjetunion. Von 1953 bis 1956 war er wieder zum Ersten Stellvertreter des Verteidigungsministers ernannt, bevor er 1956 einen unbedeutenden Posten eines Stellvertreters des Verteidigungsministers für die Fragen der Militärtheorie übernehmen musste, den er bis 1957 inne hatte. Gleichzeitig war Wassilewski Vorsitzender des Komitees der Kriegsveteranen der Sowjetunion. Ab 1957 pensioniert, wurde er Mitglied einer Gruppe von Generalinspektueren des Heeres beim sowjetischen Verteidigungsministerium.

Wassielwski starb Ende 1977 in Moskau. Seine Urne wurde an der Kremlmauer beigesetzt.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)

Briefmarke zu Ehren Wassilewskis, 1980

Werke

  • Sache des ganzen Lebens (Delo vsej zizni).

Literatur

  • Voennaja enziklopedija. Bd. 2. Moskau, 1994 , S. 18-19.

Weblinks

Einzelnachweise

    1. Voennaja enziklopedija, S. 18


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