Gobioidei

Gobioidei
Grundelartige
Gelbe Symbiosegrundel (Cryptocentrus cinctus)

Gelbe Symbiosegrundel (Cryptocentrus cinctus)

Systematik
Reihe: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Unterordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Grundelartige
Wissenschaftlicher Name
Gobioidei
Feuer-Schwertgrundel (Nemateleotris magnifica)
Schlammspringer (Periophthalmus sp.)

Die Unterordnung der Grundelartigen (Gobioidei) ist eine Gruppe der Barschartigen. Es sind meist kleine bodenbewohnende Fische. Die meisten Arten leben im Meer. Über 2200 der etwa 10.000 Barschartigen gehören zu den Grundelartigen [1].

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Es sind überwiegend kleine Fische, einige, z.B. die Zwerggrundel (Pandaka pygmaea) und Schindleria brevipinguis erreichen gerade einmal eine Länge von einen Zentimeter und gehören damit zu den kleinsten Fischen überhaupt. Die Bauchflossen der Grundelartigen sitzen weit vorn (brustständig) und sind oft zu einer tütenartigen Haftscheibe verbunden. Das Parietalia, ein Schädelknochen, fehlt. Das Seitenlinienorgan ist bei allen „höheren“ Grundelartigen reduziert. Die meisten Arten haben keine Schwimmblase. [2]

Äußere Systematik

Die innere Systematik der Barschartigen ist sehr unsicher und die Gruppe ist wahrscheinlich nur unter Einbeziehung weiterer Ordnungen der Acanthopterygii monophyletisch. Als Schwestergruppen der Gobioidei sind verschiedene Gruppen im Gespräch, unter anderem die Schildfische (Gobiesocidae), die Percophidae, Creediidae und Trichonotidae aus der Unterordnung der Drachenfische (Trachinoidei) und die Hoplichthyidae aus der Ordnung der Panzerwangen (Scorpaeniformes). Unter den Familien der Barschartigen teilen die Grundelartigen einige Merkmale mit den Kardinalbarschen (Apogonidae), den Flaggenschwänze (Kuhliidae) und den Sonnenbarschen (Centrarchidae). In einer jüngeren Studie wurden vor allem Gemeinsamkeiten mit den Kardinalbarschen festgestellt, mit denen sie nicht nur molekulargenetische, sondern auch viele morphologische Gemeinsamkeiten haben und Aspekte der Verhaltensbiologie z.B. die Brutpflege durch das Männchen teilen. [3].

Innere Systematik

Nelson unterscheidet neun Familien [1]. Zwei Gattungen wurden bei ihrer Erstbeschreibung keiner Familie zugeordnet und werden incertae sedis geführt [3].

Die basalste Gruppe der Grundelartigen sind die in südostasiatischen und ozeanischen Süßgewässern lebenden Arten der Rhyacichthyidae, die das Schwestertaxon aller anderen Grundelartigen sind. Die in Süßgewässern Ostasiens lebenden Odontobutidae sind die Schwestergruppe der verbleibenden Grundelartigen. Die Eleotridae sind paraphyletisch und deren Unterfamilie Butinae nur unter Einschluss der Xenisthmidae monophyletisch. Die Gobiidae bilden mit den anderer „höherer“ Gobioidei eine monophyletische Kronengruppe und sind Teil der Butinae. Der Ursprung der Grundelartigen liegt wahrscheinlich in Süßgewässern im indopazifischen Raum. Das Meer, wo heute die Mehrzahl der Grundelartigen leben, wurde wahrscheinlich mehrmals unabhängig voneinander besiedelt. [3]:

                    |--Schindlerfische (Schindleriidae)
                    |--Sandspießer (Kraemeriidae)
                    |--Pfeilgrundeln (Ptereleotridae)
                    |--Wurmgrundeln (Microdesmidae)
                    |--Grundeln (Gobiidae)
               |--Monophyletische Kronengruppe
               |
          |--Butinae (monophyletisch nur unter Einschluss der Gobiidae und anderer „höherer“ Gobioidei)
          |
    |--„Eleotridae“ (paraphyletisch)
    |     |
    |     |--Eleotrinae (monophyletisch nur unter Einschluss der Xenisthmidae)
 |--|
 |  |--Odontobutidae
 |
 |--Rhyacichthyidae
 |
Grundelartige (Gobioidei)

Literatur

  1. a b Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  2. Kurt Fiedler, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  3. a b c C. E. Thacker & M. A. Hardman: Molecular phylogeny of basal gobioid fishes: Rhyacichthyidae, Odontobutidae, Xenisthmidae, Eleotridae (Teleostei: Perciformes: Gobioidei). Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 37, Issue 3, December 2005, Pages 858-871 doi:10.1016/j.ympev.2005.05.004

Weblinks


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