Alexei Kuropatkin

Alexei Kuropatkin

Alexei Nikolajewitsch Kuropatkin (* 29. März 1848 im Gouvernement Pskow; † 16. Januar 1925) war ein General der russischen Armee und Kriegsminister.

Der auch als russischer Militärschriftsteller und Reisender bekannte Kuropatkin erhielt seine Erziehung in einem Kadettenkorps, wurde 1866 Offizier, trat schon 1864 in das 1. turkestanische Schützenbataillon und zeichnete sich so aus, dass er als Chef einer diplomatisch-militärischen Mission zu dem Emir Jakub Chan nach Kaschgar entsandt wurde. Die Frucht dieser Sendung war sein Anfang der 1870er Jahre erschienenes Reisewerk über Kaschgar. Hierauf trat Kuropatkin in die Nikolai-Akademie des Generalstabs, welche er 1874 absolvierte, und begab sich dann sogleich als Volontär nach Algier, ging nach seiner Rückkehr abermals nach Turkistan, wo er an der Eroberung Kokands und Samarkands mitwirkte, und wurde darauf nach Sankt Petersburg in den Generalstab berufen, wo er eine Zeit lang Chef der asiatischen Sektion des Generalstabs war und auch das Amt eines Adjunktprofessors für militärische Statistik in der Nikolai-Akademie des Generalstabs versah. Im Russisch-Türkischen Krieg 1877–1878 diente er als Chef des Stabs der von Skobelew befehligten 16. Infanteriedivision. 1879 erhielt er das Kommando über die Turkestan-Schützenbrigade, mit der er am Feldzug gegen die Achal-Teke (1880-1881) teilnahm. 1882 wurde er zum Generalmajor befördert und 1883 dem Generalstab zugeteilt, wo er für strategische Fragen zuständig war. 1890 wurde er zum Generalleutnant befördert und zum Oberbefehlshaber des Transkaspischen Militärdistrikts ernannt.

1898 übernahm er den Posten des Kriegsministers von Pjotr Wannowski. In seine Amtszeit fiel die Verschärfung der Spannungen mit Japan, die zum Russisch-Japanischen Krieg 1904/05 führten, in dem er im Februar das Kommando über die russischen Armeen in der Mandschurei übernahm. Im Oktober übernahm er den Oberbefehl über die gesamten Streitkräfte im Fernen Osten. Nach der Niederlage in der Schlacht von Mukden (März 1905) bot er seine Resignation an und wurde durch General Linewitsch, den bisherigen Befehlshaber der 1. Armee, ersetzt, die er nun übernahm. Nach dem Ende des Krieges gab er auch dieses Kommando ab und zog sich ins Privatleben zurück. Zeitgenossen warfen Kuropatkin vor, durch seine Defensivstrategie die Niederlage im Krieg mit herbeigeführt zu haben. Er antwortete darauf mit einer umfangreichen Darstellung seiner Sicht des Krieges, die als mehrbändiges Werk unter dem Titel Die Russische Armee und der Japanische Krieg in mehreren Sprachen veröffentlicht wurde.

Im Ersten Weltkrieg bewarb er sich um ein Kommando und erhielt im Oktober 1915 das Kommando über das Grenadierkorps. Im Februar 1916 wurde er zum Befehlshaber der Nordfront ernannt und im Juli als Oberbefehlshaber nach Turkestan versetzt um eine dort ausgebrochene Rebellion niederzuschlagen. Nach der Februarrevolution 1917 wurde er vorübergehend unter Arrest gestellt, aber durch die Provisorische Regierung wieder befreit. Er kehrte in seinen Heimatort zurück, wo er bis zu seinem Tod eine Landwirtschaftsschule leitete.



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