Gorham-Höhle

Gorham-Höhle
Gorham-Höhle
Lage: Fels von Gibraltar, Gibraltar
Geographische Lage: 36° 7′ 13,4″ N, 5° 20′ 31,5″ W36.120397222222-5.342075Koordinaten: 36° 7′ 13,4″ N, 5° 20′ 31,5″ W
Gorham-Höhle (Gibraltar)
Gorham-Höhle
Entdeckung: 1907
Gesamtlänge: 40 Meterdep1
Besonderheiten: Neandertaler-Höhle
Website: Offizielle Seite

Die Gorham-Höhle ist eine 40 Meter lange im vorderen Bereich geräumige Höhle im Küstengebirge von Gibraltar, deren Ausgang einen weiten Blick bietet. Im hinteren Bereich verläuft ein enger Gang, der in einer Art Grabstätte mündet.

Die Gorham-Höhle gilt als wichtiger archäologischer Fundplatz, denn sie wurde Jahrtausende von Neandertalern während der Steinzeit bewohnt. Gefunden wurden Messerklingen, Schaber zur Fellbearbeitung, Knochen, Muschelschalen, unter anderem Reste von Schildkröten, Robben, Delfinen, sowie Pinienkerne.

Mehrere Holzkohlereste sind nach Messungen von Clive Finlayson, Leiter des Gibraltar Museums, 28.000 Jahre alt. Die Forscher schätzen aufgrund der Fundlage, dass eine Gruppe von etwa 15 Neandertalern die Höhle bewohnte. Dies sind die bisher jüngsten aufgefundenen Reste von Neandertalern in ihrem letzten Rückzugsgebiet, der iberischen Halbinsel.

Die jüngste Probe wurde auf 23.360 Jahre ± 320 Jahre datiert. Ob es sich, wie der an der Ausgrabung beteiligte britische Paläoanthropologe Chris Stringer meint, um den „letzten Außenposten“ der Neandertaler vor ihrem Aussterben handelt, ist aber offen. Der letzte Fund könnte auch von einem Lagerfeuer des modernen Menschen (Homo sapiens) stammen.

Insgesamt sind auf dem Felsen von Gibraltar acht Fundstätten bekannt, an denen Neandertaler Werkzeuge und Essensreste hinterließen. Der erste Schädel einer Neandertalerin wurde in einem Gibraltarer Steinbruch bereits 1848 gefunden.

Literatur

  • Matthias Schulz: Fluchtpunkt Gibraltar. In: Der Spiegel. Nr. 38, 2006, S. 168 (online).

Weblinks


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