Gottfried Herder

Gottfried Herder
Johann Gottfried Herder auf einem Gemälde von Anton Graff, 1785
Johann Gottfried Herder

Johann Gottfried von Herder, geadelt 1802 (* 25. August 1744 in Mohrungen, Ostpreußen; † 18. Dezember 1803 in Weimar) war ein deutscher Dichter, Übersetzer, Theologe und Geschichts- und Kultur-Philosoph der Weimarer Klassik. Er war einer der einflussreichsten Schriftsteller und Denker Deutschlands und zählt mit Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller zum klassischen „Viergestirn“ von Weimar.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herder wurde als Sohn des Kantors und Schullehrers Gottfried Herder (* 9. Mai 1706; † 26. September 1763) und dessen zweiter Ehefrau Anna Elisabeth, geb. Peltz (* 1717; † 3. Oktober 1772) geboren. Durch seine pietistischen Eltern wurde er religiös geprägt; er sollte Theologie studieren. Als der jüngere Bruder Carl Friedrich starb, war dies Herders erste Berührung mit dem Tod; es entstand sein erstes Gedicht „Auf meinen ersten Todten! das Liebste, was ich auf dieser Welt verloren“.

Die Verhältnisse seiner Eltern waren bescheiden, aber nicht so dürftig, dass auf eine gute Erziehung der Kinder hätte verzichtet werden müssen. Herder besuchte in seiner Heimatstadt Mohrungen, einer Stadt mit damals kaum 2000 Einwohnern in der damaligen Provinz Preußen (dem späteren Ostpreußen), die Stadtschule. Besonders beeinflusste ihn der Diakon S. F. Trescho, gleichfalls Pietist. Dieser „benutzte“ ihn als Faktotum, immerhin jedoch durfte Herder dessen Bibliothek frei benutzen. Auf Initiative des russischen Regimentschirurgen J. C. Schwarz-Erla verließ Herder im Sommer 1762 Mohrungen und ging nach Königsberg, um Chirurg zu werden. Weder seine Geburtsstadt noch seine Eltern sollte er jemals wiedersehen.

Studium in Königsberg

In Königsberg erkannte Herder bald, dass er für den Beruf als Chirurg ungeeignet war, und schrieb sich als Student der Theologie an der Universität Königsberg ein. Er gewann in dem Buchhändler Johann Jakob Kanter einen Gönner, der von seinem anonymen Werk „Gesang an Cyrus“ beeindruckt war (Herder hatte es heimlich dem Zaren Peter III. gesandt). Kanter besorgte ihm eine Stellung als Hilfslehrer an der Elementarschule des Collegium Fridericianum, und so konnte Herder sich auf einigermaßen gesicherter Basis vor allem seiner Fortbildung widmen.

Einflussreich war von den Universitätslehrern nur Immanuel Kant, außerhalb der Universitätskreise aber besonders Johann Georg Hamann und die Schriften Jean-Jacques Rousseaus. Herder schloss sich einem gelehrten Kreis an, zu dem Theodor Gottlieb von Hippel, Hamann, Johann George Scheffner und Kant zählten. Herder, der 1762–64 bei Kant Vorlesungen über Astronomie, Logik, Metaphysik, Moralphilosophie, Mathematik und Physiogeografie gehört hatte, schrieb später darüber: „Mit dankbarer Freude erinnere ich mich aus meinen Jugendjahren der Bekanntschaft und des Unterrichts eines Philosophen, der mir ein wahrer Lehrer der Humanität war (…) Seine Philosophie weckte das eigne Denken auf, und ich kann mir beinahe nichts Erleseneres und Wirksameres hierzu vorstellen, als sein Vortrag war.“ Bedeutung erlangte die Kritik Hamanns und Herders an Kant, die rügten, Kant habe die Sprache als originäre Erkenntnisquelle vernachlässigt. Herder wies zudem darauf hin, dass der Mensch bereits im Zuge der Wahrnehmung „metaschematisiert“, womit er bereits Einsichten der Gestaltpsychologie vorwegnahm.

Erste literarische Werke

Herder schrieb zunächst Gedichte und Rezensionen für Kanters „Königsbergische Zeitung“. 1763 erhielt Herder auf sein Gesuch das „Hochgräflich-Dohnasche“-Stipendium und beteiligte sich an der Preisaufgabe der Schweizerischen Patriotischen Gesellschaft „Wie können die Wahrheiten der Philosophie zum Besten des Volkes allgemeiner und nützlicher werden?“. In seiner Philosophie wird die Arbeit – wie auch von Immanuel Kant oder später z. B. von Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Johann Gottlieb Fichte – zur Existenzbedingung und sittlichen Pflicht erklärt.

Dass Herder im Herbst 1764 als Aushilfslehrer an die Domschule nach Riga berufen wurde, kam ihm wegen des drohenden Militärdienstes gelegen. Kurz vor seiner Abreise ereignete sich in Königsberg ein verheerender Brand, der Herder zu dem Gedicht „Ueber die Asche Königsberg. Ein Trauergesang“ inspirierte. In Riga war er von Ende 1764 bis Mai 1769 Aushilfslehrer; später wurde er auch als Pfarradjunkt an zwei vorstädtischen Kirchen (Jesus- und Gertrudenkirche) angestellt, so dass er in der alten Hauptstadt Livlands (die sich damals noch fast republikanischer Selbständigkeit erfreute) einen wichtigen Wirkungskreis fand und bei der Verwaltung und der „Ritterschaft“ angesehen war. Die Kreise des städtischen Patriziats erschlossen sich Herder, der sich eines bis dahin ungekannten Lebensgenusses erfreute. Vor allem durch das Haus des Ratsherrn Johann Christoph Berens und dessen Brüder Gustav, Karl und Georg, an das er durch Hamann empfohlen war, hatte er gute Freunde in den bürgerlichen Kaufmannskreisen erworben. Im ‚Rigaer Blatt‘ erschien 1764 seine erste umfangreichere Studie „Ueber den Fleiß in mehreren gelehrten Sprachen“, die bereits die für ihn typischen Vokabeln „Nationalcharakter“ und „Genie“ enthielten.

In Riga wurde er im Juni 1766 in der Loge „Zum Schwert“ in den Freimaurerbund aufgenommen. Nicht nur Herders „Älteste Urkunde des Menschengeschlechts“ zeigt Nachwirkungen hierauf. In seinem Logenbruder, dem Schriftsteller Rektor Johann Gotthelf Lindner, fand er für seinen zukünftigen Lebensweg eine Schlüsselfigur.

Herder schrieb nun erste größere Veröffentlichungen, die sein Freund Johann Friedrich Hartknoch verlegte: es entstanden die „Fragmente über die neuere deutsche Literatur“ (1766–67), „Über Thomas Abbts Schriften“ (1768) und „Kritische Wälder, oder Betrachtungen die Wissenschaft und Kunst des Schönen betreffend“ (1769, anonym). Er wandte sich hier der Sprachphilosophie zu. Herder postulierte, dass die literarischen Erzeugnisse aller Nationen durch den besonderen Genius der Volksart und Sprache bedingt seien. Er baute seine gesamte Sprachphilosophie auf dem Satz Hamanns auf, wonach „die Poesie die Muttersprache des menschlichen Geschlechts“ sei. Er stand in dieser Zeit z. B. im Briefkontakt zu Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Friedrich Nicolai. Auf Nicolais Aufforderung hin wurde er Mitarbeiter an der „Allgemeinen Deutschen Bibliothek (ADB)“, für die er bis 1773 etwa 40 Rezensionen schrieb. Literarisch geriet Herder schließlich in Nicolais Kritik, der später die Literatur des Sturm und Dranges, die Klassik und die aufkommende Romantik attackierte. Herder kritisierte leidenschaftlich einerseits die orthodoxe Einstellung der damaligen Theologie und andererseits die abwehrende Haltung gegen seine reformerischen Schulpläne. Er polemisierte unter anderem gegen das andauernde Übergewicht der Lateiner im deutschsprachigen Raum. Von Christian Adolph Klotz, einem Professor in Halle, und dessen Anhängern wurde er angefeindet, was ihm die Zeit in Riga verleidete. Einem Ruf an eine Petersburger Schule im Jahre 1767 folgte er nicht. Die folgenden Proteste veranlassten Herder dazu, im Frühling 1769 seine Entlassung aus den Ämtern in Riga zu erbitten, um in Mitteleuropa zu wirken.

Reisender Fürstenerzieher

Mit Hilfe einiger Freunde, namentlich seines Rigaer Verlegers J. F. Hartknoch, der ein Freimaurer und Vertrauter Hamanns, Kants und Kanters war, trat er 1769 eine Reise an, die ihn zunächst mit seinem Freund Gustav Berens nach Nantes führte. Unterwegs entstand das Journal meiner Reise im Jahr 1769 (erst 1846 veröffentlicht). Von Nantes brach er nach Paris auf. Hier pflegte er mit den Enzyklopädisten einen regen Gedankenaustausch und trat in Bekanntschaft mit d’Alembert.

Da er keine mehrjährigen Reisen auf Kosten der Freunde durchführen wollte, kam der Antrag des fürstbischöflich lübischen Hofs zu Eutin, den Erbprinzen von Holstein-Gottorp Peter Friedrich Wilhelm (1754–1823) als Reiseprediger zu begleiten, sehr willkommen. Im Dezember 1769 reiste er über Brüssel, Antwerpen, Amsterdam und Hamburg nach Eutin, wo er Anfang 1770 eintraf. In Hamburg hatte er Gotthold Ephraim Lessing, Johann Joachim Christoph Bode, Johann Bernhard Basedow, Hauptpastor Johann Melchior Goeze und Matthias Claudius kennen gelernt. Im Juli reiste er von Eutin im Gefolge des Prinzen ab. Erste Stationen waren Hannover und Kassel; in Göttingen schloss er Bekanntschaft mit Heinrich Christian Boie.

Noch vor der Abreise hatte ihn ein Ruf von Wilhelm Graf zu Schaumburg-Lippe aus Bückeburg erreicht. Bei einem Reiseaufenthalt in Darmstadt lernte Herder den Kriegsrat Johann Heinrich Merck kennen und über ihn Maria Karoline Flachsland, in die er sich unversehens verliebte (sie heirateten schließlich im Jahr 1773). Die rasch gefasste und erwiderte Neigung nährte in Herder den Wunsch nach festen Lebensverhältnissen. Er folgte dem Prinzen nur über Mannheim bis Straßburg, wo es zu dem für die deutsche Literatur äußerst folgenreichen Treffen mit dem jungen Johann Wolfgang Goethe kam. Herder erbat vom Eutinischen Hof seine (im Oktober gewährte) Entlassung, nahm die vom Grafen zu Schaumburg-Lippe angetragene Stellung als Hauptprediger der kleinen Residenz Bückeburg und als Konsistorialrat an, blieb aber einer (missglückten) Augenoperation wegen den Winter über in Straßburg. Das Augenleiden, eine Fistel, sollte er sein Leben lang nicht auskurieren. Hier machte Herder den fünf Jahre jüngeren Goethe auf Homer, Pindar, Ossian, Shakespeare, Hamann, die Volksdichtung und auf das frühgotische Münster aufmerksam. Herder war die erste überlegene Persönlichkeit, die Goethe kennenlernte; die Begegnung und die gemeinsamen Gespräche wurden von Herder dominiert. Gemeinsam beschäftigten sie sich mit Laurence Sterne, Oliver Goldsmith, Johann Joachim Winckelmann, Friedrich Gottlieb Klopstock, Shaftesbury, Jean-Jacques Rousseau, Voltaire und Paul Henri Thiry d’Holbach. Die problematische Freundschaft mit Goethe zeigt sich darin, dass Herder im Darmstädter Kreis die Urfassung von Goethes Gottfried von Berlichingen mit der Eisernen Hand (die noch gar nicht für die Bühne gedacht war) als ein Missverständnis Shakespeares kritisierte.

Hofprediger in Bückeburg

An den Aufenthalt Herders in Bückeburg erinnert seit 1864 ein Denkmal an der Stadtkirche

Ende April 1771 trat Herder seine neue Stellung als Oberprediger und Konsistorialrat in der Residenzstadt der Grafschaft Schaumburg-Lippe an. Das Verhältnis zu dem durch und durch soldatischen und keinen Widerspruch duldenden Landesherrn und Militärtheoretiker Graf Wilhelm gestaltete sich schwierig, auch weil dessen fromme Gemahlin Maria sich Herder in herzlicher Verehrung anschloss.

Die Zeit des Bückeburger Aufenthalts war Herders eigentliche Sturm- und Drang-Periode. Die von der Berliner Akademie preisgekrönte Abhandlung Über den Ursprung der Sprache (1772), die er noch in Straßburg begonnen hatte, eröffnete eine Reihe von Schriften, mit denen er bahnbrechend für die junge deutsche Literatur werden sollte. Gemeinsam mit Goethe und Merck editierte er 1772 die „Frankfurter Gelehrten Anzeigen“, ein kritisches und programmatisches Organ deutscher bürgerlich-oppositioneller Intelligenz, zu dem er viele Rezensionen zu Geschichtsschreibung, Philosophie und Religion beisteuerte. 1773 zerbrach die Freundschaft zu Merck.

Die Aufsätze Ossian und die Lieder alter Völker“, „Shakespeare“ in den fliegenden Blättern „Von deutscher Art und Kunst“ (Hamburg 1772) und der Schrift „Ursache des gesunkenen Geschmacks bei den verschiedenen Völkern, da er geblüht“ (1775 von der Berliner Akademie preisgekrönt) stellten Herder in den Mittelpunkt der Bewegung, die eine aus dem Leben stammende und auf das Leben wirkende Dichtung wiedergewinnen wollte. Die Poesie stand ihm umso höher, je näher sie der Natur steht; daher seien die herrlichsten Poesien von den ältesten Völkern geschaffen worden, von wilden Natursöhnen, denn die Kultur ist der Poesie im Herderschen Sinne schädlich. Ausgehend von Homers und Shakespeares Dichtungen stellte er heraus, dass Poesie auch bei „unzivilisierten“ Völkern den Kristallisationspunkt für humane Gesellschaftsformen bildet. Diese Eigenschaft sah er nicht nur bei Homer, sondern auch im Alten Testament und in der Edda. Daraus folgten seine bahnbrechenden Anstrengungen, nicht nur deutsches Liedgut zu sammeln, sondern auch altnordische Mythen und die Dichtungen der Minnesinger. Mathias Claudius gab den „Wandsbecker Boten“ bis 1775 heraus, bei dem Goethe, Herder und Gottfried August Bürger mitwirkten. Mit der Schrift „Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit“ stritt er 1774 gegen die öde und lebensferne Aufklärungsbildung der Zeit. Gleichzeitig eröffnete er einer neuen Geschichtsauffassung den Weg, die weder dem Geschichtspessimismus noch einem oberflächlichen Fortschrittsglauben verfällt. Geschichte gliedert sich in organisch aufeinander aufbauende Epochen, die ihr jeweiliges Eigenrecht besitzen und nicht mit ihnen äußerlichen Maßstäben beurteilt werden dürfen.

Er entwarf „Brutus. Ein Drama zur Musik“; es wurde von Johann Christoph Friedrich Bach vertont, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. Aus ihrem gemeinsamen Schaffen stammen die Oratorien „Die Kindheit Jesu“ und „Die Auferweckung des Lazarus“ (1773) sowie einige Kantaten und zwei dramatische Werke (Brutus und Philoktetes, beide 1774), wobei der kritische Herder offenbar in der engen Zusammenarbeit mit Bach seine musikästhetischen Ansichten in die Praxis umgesetzt sah. Diese Phase, die für Bach wohl die geistig anregendste Zeit in Bückeburg war, endete vorläufig 1776.

Hatte schon die Schrift „Auch eine Philosophie …“ entschiedenen Widerspruch hervorgerufen, so war dies noch mehr der Fall bei seinen (halb-)theologischen Schriften, der „Ältesten Urkunde des Menschengeschlechts“ (1774–76), den „Briefen zweener Brüder Jesu in unserm Kanon“ (1775), den „Erläuterungen zum Neuen Testament, aus einer neueröffneten morgenländischen Quelle“ (1775) und den 15 Provinzialblättern „An Prediger“ (1774). Die Angriffe veranlassten ihn, seine schon zum Druck vorbereitete Sammlung der „Volkslieder“ zurückzuhalten. Sie steigerten seine Reizbarkeit und ein Misstrauen, die in ihm früh erwacht waren.

Johann Kaspar Lavaters Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe“ mit kleineren Beiträgen Herders erschienen 1775–1778. Ab 1780 jedoch distanzierte sich Herder von Lavaters religiösem Mystizismus, aus ähnlichen Gründen lehnte er auch die Studien des Emanuel Swedenborg ab.

Generalsuperintendent in Weimar

Die Stadtkirche St. Peter & Paul in Weimar (Herderkirche)
Herders Wohnhaus hinter der Herderkirche in Weimar

Herder verhandelte um eine Berufung an die Universität Göttingen (wo man ihm ein Kolloquium zur Prüfung seiner Rechtgläubigkeit auferlegen wollte), als er durch Goethes Vermittlung im Frühjahr 1776 als Generalsuperintendent, Mitglied des Oberkonsistoriums und erster Prediger an die Stadtkirche St. Peter & Paul zu Weimar berufen wurde. Nach dem Tod seiner Bückeburger Gönnerin, der Gräfin Maria, entschloss sich Herder, dem Ruf zu folgen und traf am 2. Oktober 1776 in Weimar ein. Es entwickelte sich ein enger Kontakt zu Karl Ludwig von Knebel, August von Einsiedel und Christoph Martin Wieland, für dessen Teutschen Merkur (1773–1789) Aufsätze über Hutten, Kopernikus, Reuchlin, Savonarola, Sulzer, Winckelmann und Lessing entstanden. Für das Menschenbild dieser Zeit, (Stichwort „Neuhumanismus“) ist Winckelmann von Bedeutung. Es ist nicht von ungefähr auch an den so genannten Laokoonstreit zwischen Herder und Lessing zu denken.

Obwohl er rühmte: „Ich bin hier allgemein beliebt, bei Hofe, Volk und Großen, der Beifall geht ins Überspannte. Ich lebe im Strudel meiner Geschäfte einsam und zurückgezogener, als ich in Bückeburg nur je gelebt habe“, fühlte er sich oft von der Enge der Verhältnisse in Weimar bedrückt. Dennoch wirkte die veränderte Lage günstig auf ihn, seine literarische Produktivität stieg. Der Prozess, mit dem sich die hervorragendsten Repräsentanten des Sturm und Dranges in die Protagonisten der deutschen klassischen Literatur verwandelten, begann bei Herder Ende der 1770er Jahre. Die Abhandlungen „Vom Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele. Bemerkungen und Träume“, „Plastik. Einige Wahrnehmungen über Form und Gestalt aus Pygmalions bildendem Traum“ und die Herausgabe der „Lieder der Liebe“, mit Übersetzung des Hohenliedes Salomos sowie der längst vorbereiteten Volkslieder (erst 1807 von seinem Freund Johannes von Müller „Stimmen der Völker in Liedern“ betitelt) waren seine ersten Veröffentlichungen in Weimar (alle 1778). Die Abhandlung „Über die Wirkung der Dichtkunst auf die Sitten der Völker in alten und neuen Zeiten“ galt erneut dem Nachweis, dass echte Poesie die Sprache der Sinne sei. Dies sollten auch die sorgfältig ausgewählten und hervorragend übersetzten „Volkslieder“ weiten Kreisen zum Bewusstsein bringen.

Freundschaft mit Goethe

Gleichfalls einen positiven Einfluss hatte seit den frühen 1780er Jahren das wiederhergestellte gute Verhältnis Herders (und seiner Familie) zu Goethe. Herder trat in einen regen Gedankenaustausch zu dem jüngeren Freund. Allerdings verdunkelten Sorgen um die Zukunft der Familie, eine gewisse finanzielle Großzügigkeit und manche Krankheit Herders, gegen die er auf Badereisen Erholung suchte, diese lichten Jahre. 1780 wurde seine Schrift „Vom Einfluss der Regierung auf die Wissenschaften und der Wissenschaften auf die Regierung“ in Berlin preisgekrönt. In diesen Jahren entstand beinahe alles, was Herders Wirken durch innere Reife und äußere Vollendung bleibende Nachwirkung sicherte.

In dieser Zeit fand er einen bleibenden Freund in dem ursprünglich katholischen Carl Leonhard Reinhold. Bezogen sich die „Briefe, das Studium der Theologie betreffend“ (1780–81) und eine Reihe von Predigten auf Herders Amt, so leitete das große, unvollendet gebliebene Werk „Vom Geiste der Ebräischen Poesie“ (1782–83) von der Theologie zur Poesie über. Aus tiefer Mit-Empfindung für die Naturgewalt, die Frömmigkeit und eigenartige Schönheit der hebräischen Dichtung entstand ein Werk, von welchem Herders Biograf Rudolf Haym rühmte, dass es „für Kunde und Verständnis des Orients Ähnliches geleistet wie Winckelmanns Schriften für das Kunststudium und die Archäologie.

1783 reiste Herder nach Hamburg und lernte Klopstock persönlich kennen, besuchte Matthias Claudius, Karl Wilhelm Jerusalem in Braunschweig und Johann Wilhelm Ludwig Gleim in Halberstadt; zu Friedrich Heinrich Jacobi entwickelte sich eine Freundschaft. Goethes Gedanken über eine organische Entwicklung in der Naturgeschichte kamen seinen – früheren – Vorstellungen einer Morphologie der kulturellen Entwicklung sehr nahe. Die alte Freundschaft lebte wieder auf, diesmal allerdings auf gleicher Ebene – Goethe musste nun von Herder als ebenbürtig anerkannt werden. 1785 begann Herder die Herausgabe seines großen Hauptwerkes, der „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ (1784–91), die endlich gelungene Ausführung eines Lieblingsplans, die breitere Ausführung von Gedanken, die er bereits in kleineren Schriften veröffentlicht hatte. Es war auch die energische Zusammenfassung alles dessen, was er über Natur und Menschenleben, über die kosmische Bedeutung der Erde, über die Aufgabe des sie bewohnenden Menschen, „dessen einziger Daseinszweck auf Bildung der Humanität gerichtet ist, der alle niedrigen Bedürfnisse der Erde nur dienen und selbst zu ihr führen sollen“ erarbeitet hatte. Hinzu kam, was er über Sprachen und Sitten, über Religion und Poesie, über Wesen und Entwicklung der Künste und Wissenschaften, über Völkerbildungen und historische Vorgänge gedacht und (wie seine Gegner meinten) geträumt hatte. Herders Vorstellung von Erziehung findet sich auch bei Johann Heinrich Pestalozzi (Abendstunde eines Einsiedlers), Schiller, Goethe (Wilhelm Meister) und Kant (Über Pädagogik). Von 1785 bis 1797 veröffentlichte er die „Zerstreuten Blätter“, in denen eine Reihe Abhandlungen und poetische Übersetzungen seine Geistesfülle erkennen ließ. 1787 wurde er Ehrenmitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, es erschien seine Schrift „Gott. Einige Gespräche“, eine Auslegung und Verteidigung Spinozas. Des Weiteren verfasste er ein „Buchstaben- und Lesebuch“. Als Goethe die Weimarer Gesellschaft durch die Sinnlichkeit der Römischen Elegien schockiert hatte, fand er Verständnis bei dem sonst so strengen Herder.

Italienreise, Zerwürfnis mit Goethe

Eine Zäsur bildete Herders Italienreise in den Jahren 1788–1789, bei der er den Domherrn Johann Friedrich Hugo von Dalberg begleitete. Seine alte Reizbarkeit und manche ungünstige Zufälle wirkten zusammen, ihn eigentlich nur in Neapel zum Vollgenuss dieser Reise kommen zu lassen. In Rom fand er Anschluss an die Gesellschaft der gleichfalls dort weilenden Herzogin Anna Amalie von Sachsen-Weimar-Eisenach und schloss eine herzliche Freundschaft mit Angelika Kauffmann. Johann Friedrich Reiffenstein, Tischbein und Meyer führten ihn durch Rom. Herder empfing bleibende Eindrücke, die vielleicht noch günstiger gewirkt hätten, wenn ihn nicht abermals eine verlockende Berufung nach Göttingen in Zweifel gestürzt hätte. Die Rückkehr führte ihn über Florenz, Venedig und Mailand.

Goethe wirkte für Herders Bleiben in Weimar und konnte im Einverständnis mit dem Herzog manche Zusagen für die Zukunft machen. Herder ließ sich widerwillig zum Bleiben bestimmen, beide sollten dieser Entscheidung nur kurz froh werden. Krankheiten brachen seine Lebenslust und Schaffenskraft, die materiellen Sorgen im Herderschen Haus milderten sich nur vorübergehend, und die Ansprüche, die die Herders auf Grund der Abmachungen erhoben, führten zum endgültigen Bruch mit Goethe (wozu allerdings auch die sehr unterschiedlichen Ansichten zu den gesellschaftlichen Umwälzungen der Epoche beitrugen). Uneinig waren sich beide über die Ereignisse und politischen Wirkungen der Französischen Revolution (1789) . Herder hatte schon zuvor mit Eifersucht die wachsende Intimität zwischen Goethe und Schiller betrachtet. So trat allmählich ein Zustand der Isolierung und kränklich verbitterten Beurteilung alles ihn umgebenden Lebens ein.

1792 erschien Herders Aufsatz „Über ein morgenländisches Drama“, eine begeisterte Reaktion auf Johann Georg Adam Forsters „Sakontala“. Der fünfte Teil der „Ideen …“ blieb ungeschrieben, und bereits die „Briefe zur Beförderung der Humanität“ (1793–97) trugen die Farbe eines verdüsterten Geistes. Die geistigen Gegensätze, in denen er sich zur Philosophie Kants, zum Klassizismus Schillers und Goethes fand, verschärfte Herder nun gewaltsam und ließ sie in seinen literarischen Arbeiten mehr und mehr hervortreten. Er lernte den jungen Novalis kennen, der sich später für die Idee der Gründung eines kosmopolitischen, republikanischen Ordens begeisterte. Zu Beginn der Französischen Revolution hatte Herder noch offen seine Sympathien bekundet, änderte jedoch – ähnlich wie Schiller – spätestens mit den Septembermorden 1792 seine Ansicht. Er hatte mehrmals in einer Art von Selbstzensur und wegen offenbaren Drucks von oben seine „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ umgearbeitet, und war auch deshalb kein Fürstenfreund.

Spätwerk

Herders „Christliche Schriften“ (1796–1799), in denen sein Gefühl für den Kern des Christentums Ausdruck fand oder die Aufsätze für Schillers Horen ließen den alten Herderschen Geist erkennen. Aber voll Bitterkeit und mit unzulänglichen Waffen bekämpfte er mit der „Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft“ von 1799 und der „Kalligone“ (1800) die Philosophie Kants. Voll Verkennung richtete seine Adrastea (1801–1803) ihre Spitzen gegen die klassizistische Strömung der deutschen Dichter und Denker insgesamt. Er sah voraus, dass diese den ganzen Ruhm davontragen würden und bezeichnete sich selbst bald als „dürrer Baum und verlechzte Quelle“, bald als „Packesel und blindes Mühlenpferd.“ In einer Zeit der wirtschaftlichen Not erschien „Iduna oder Der Apfel der Verjüngung“ als ein Beitrag der „Horen“, der Schiller zum Widerspruch reizte. Herder betonte hier die didaktische Aufgabe der Dichtkunst und stellte sich damit in Gegensatz zu der Theorie von der Autonomie der Kunst, die er wenige Jahrzehnte vorher mitbegründet hatte. Es entwickelte sich eine Freundschaft zu Jean Paul, der ihn in der Zeit 1798 bis 1800 häufig besuchte. Auch Christoph Martin Wieland unterstützte ihn.

In den Sommern 1802 und 1803 suchte er Heilung in den Bädern von Aachen und Eger, im Herbst 1803 erfolgte ein weiterer heftiger Anfall, dem er am 18. Dezember erlag. Letzte Arbeiten waren die „Legenden“, die Übertragung der Romanzen „Der Cid und die dramatischen Gedichte „Der gefesselte Prometheus und „Admetus' Haus“. Die Annahme eines ihm vom Kurfürsten von Bayern 1802 verliehenen Adelsdiploms (wodurch seinem Sohn Adelbert der Grundbesitz erhalten blieb), und die Ernennung zum Präsidenten des Oberkonsistoriums kamen wohl zu spät, um Herder Lebensmut zurückzugeben.

Die Familie

Am 2. Mai 1773 heiratete Johann Gottfried Herder in Darmstadt Maria Karoline Flachsland. Sie wurde am 28. Januar 1750 in Reichenweier im Elsass geboren und hatte nach dem Tod ihres Vaters zusammen mit ihrer Schwester in Darmstadt gelebt, wo sie Herder kennen lernte. Nach dem Tod ihres Ehemanns ordnete sie dessen literarischen Nachlass und schrieb: „Erinnerungen aus dem Leben Herders“ (hrsg. von J. G. Müller, Stuttgart 1820, 2 Bände.; neue Ausg. 1830, 3 Bände). Sie starb am 15. September 1809 in Weimar. Aus ihrer Ehe stammten sieben Kinder, nämlich sechs Söhne und eine Tochter:

Der älteste Sohn, Wilhelm Gottfried, * 28. August 1774 in Bückeburg, studierte in Jena Medizin, wurde 1800 Provinzialakkoucheur und 1805 Hofmedikus in Weimar, wo er am 11. Mai 1806 an den Folgen einer Typhusinfektion starb. Er schrieb: „Zur Erweiterung der Geburtshilfe“ (Leipzig 1803) und nahm teil an der Herausgabe der Werke seines Vaters.

Der zweite Sohn, Sigismund August Wolfgang, wurde 1776 noch in Bückeburg geboren. Er schlug eine Laufbahn als Geologe ein und wurde schließlich sächsischer Oberberghauptmann. 1816 wurde er für seine Verdienste in den Freiherrenstand erhoben. Freund des Dichters und Philosophen Novalis, welcher Bergwissenschaften in Freiberg studierte und Salinenassessor in Weißenfels war.

Der dritte Sohn, Wilhelm Ludwig Ernst, wurde am 12. Februar 1778 in Weimar geboren, wurde Kaufmann und ließ sich für viele Jahre in Sankt Petersburg nieder. Er starb 1842 in Heidelberg.

Am 25. August 1779 (Johann Gottfried Herders Geburtstag) wurde sein vierter Sohn, Karl Emil Adelbert, geboren. Er kaufte später das Gut Stachesried in Bayern. Allerdings war der Besitz dieses Gutes bald gefährdet. In Bayern hatte in dieser Zeit jeder Adelige das Recht, einem bürgerlichen Käufer, der ein Gut erwarb, dies im ersten Jahr nach dem Kauf zum Einstandspreis wieder abzunehmen. Freiherr von Voelderndorff drohte von diesem Recht Gebrauch zu machen. Um diese Gefahr abzuwenden, ersuchte sein Vater beim bayerischen Kurfürsten um die Nobilitierung nach, die dann auch erfolgte.

Das fünfte Kind aus der Ehe Johann Gottfried Herders war eine Tochter. Am 23. April 1781 wurde Luise Theodore Emilie geboren. Sie heiratete Constantin Stichling, nachdem dessen erste Frau Juliane, eine Tochter Wielands, gestorben war. Ein Sohn Luises und damit Enkel Herders war der ehemalige Weimarer Staatsminister Stichling.

Als sechstes Kind wurde Emil Ernst Gottfried am 1. Juni 1783 in Weimar geboren. Er war bis 1839 bei der Regierung für Schwaben und Neuburg tätig und starb als bayerischer Oberforst- und Regierungsrat am 27. Februar 1855 in Erlangen. Er gab in „Herders Lebensbild“ (Erlangen 1846–47, 24 Bände) eine liebevolle Darstellung des Lebens und Wirkens seines Vaters.

Herders jüngstes Kind, Rinaldo, wurde schließlich am 21. August 1790 geboren.


Würdigung und Nachwirkung

Mannigfach rätsel- und widerspruchsvoll, schwankender in seinen Leistungen als seine großen Zeitgenossen, aber reich und vielseitig steht Herder in der deutschen Literatur. In die große Umbildung des deutschen Lebens am Ende des 18. Jahrhunderts hat er entscheidend eingegriffen – und seine Spuren lassen sich in der Literatur im engeren Sinn, in Fachwissenschaften und Spezialzweigen, die aus seinen Anregungen hervorgegangen sind, überall nachweisen. Der Reichtum seiner Gedanken, die Genialität seiner Einsichten und die Einfühlung für das Poetische offenbaren sich in seinen Werken; die Forderung der „Humanität“, der Heranbildung und Läuterung zum „vergöttlichten“ Menschlichen, einem Lebens- und Bildungsideal, nach dem noch Jahrhunderte streben können, ist der durchgehende Grundgedanke seiner Schriften.

Bei allen seinen Gaben schwankte seine künstlerische Gestaltungskraft, so dass er als Dichter nur in einzelnen Momenten und auf dem Gebiet der didaktischen Poesie zu wirken vermochte. Die Verbindung seines eigenen ethischen Pathos mit Stimmungen und Gefühlen, welche ihm aus der Dichtung der verschiedensten Zeiten und Völker aufgingen, war nie ohne Reiz; sein Verdienst als poetischer Übersetzer, als Aneigner und Erläuterer fremden poetischen Geistes kann kaum zu hoch veranschlagt werden.

Herders poetische Übertragungen, ihre Auswahl und die Resultate, die Herder aus ihnen zog, haben einer allgemeinen, über die „Gelehrtengeschichte“ der vorausgegangenen Perioden hinauswachsenden Literaturgeschichte den Boden bereitet. Neben den „Stimmen der Völker in Liedern“, dem Cid, den Epigrammen aus der griechischem Anthologie, den Lehrsprüchen aus Sadis „Rosengarten“ und der ganzen Reihe anderer Dichtungen und poetischer Vorstellungen, welche Herder für die deutsche Literatur gewann, stehen jene orientalischen Erzählungen, Mythen und Fabeln, die Herder im Wiedererzählen benutzte, um Momente seiner eigenen Anschauung, seiner Humanitätslehre beizufügen, und die hierdurch wieder durch ihre Vortragsweise zu seinem geistigen Eigentum wurden.

Höher als der Dichter steht der Prosaiker Herder, der Kulturhistoriker, Religionsphilosoph, philosophische Anthropologe und der feinsinnige Ästhetiker (Vgl.: Herders Ästhetik), der im Sinn Lessings und doch in ganz anderer Weise produktive Kritiker, der glänzende Essayist, der gehaltreiche und in der Form anmutvolle Prediger und Redner. Es war Herders eigenstes Missgeschick gewesen, dass die Resultate seines Erkennens und Strebens so rasch zum Gemeingut der Bildung, seine Anschauungen zu Allgemeinanschauungen wurden, dass erst die historisch-kritische Zurückweisung auf sein Genie nötig war, das größere Publikum auf seine Leistungen wieder aufmerksam zu machen.

Als Theologe wirkte er an der weiteren Loslösung dogmatisch fundierter Glaubenszusammenhänge vom Christentum; mit der Heiligen Schrift beschäftigen sich seine literaturhistorischen Studien, die sie erstmals aus ihrer Zeit und ihrem Volke heraus verstehen lehrten.

Eine der bleibenden Leistungen Herders war die zuerst in seiner Schrift Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit formulierte Erkenntnis, dass die Mächte der Geschichte wie Nationen, Epochen u. a. jeweils ihren eigenen Wert in sich tragen und unabhängig vom Betrachter zu beurteilen sind. Die im Zeitalter der Aufklärung bedeutende Idee der Toleranz wurde damit von Herder auf andere Völker und Geschichtsepochen angewandt. In der Literaturgeschichte führte ihn seine Erkenntnis zu dem viel zitierten Ausspruch über Shakespeare, in Griechenland sei ein Drama entstanden, wie es im Norden nicht hätte entstehen können. Herder legte damit den Grundstein zum Historismus.

Im Zuge der Romantik war es Herder, der eine intensive Auseinandersetzung mit der Folkloristik empfahl. So beschäftigten sich unter anderem Achim von Arnim sowie Clemens Brentano mit Volksliedern und die Brüder Grimm, wesentlich von ihm beeinflusst, mit Märchen und Sagen. Ganz im Sinne Herders beschränkten die letzteren sich dabei nicht auf deutschsprachige Urkunden. Englische, schottische und irische Quellen waren bereits in Mode; sie dehnten ihren Arbeitsbereich auf Skandinavien, Finnland, die Niederlande, Spanien und Serbien aus. Herder schrieb sehr kunstvoll im grammatisch-rhetorischen Stil, die viele Anakoluthe, Aposiopesen, Brachylogien, Chiasmen, Hendiadyoine, Oxymora und Hystera-Protera enthielt. Er war ein Meister der „Neologismen“ – viele seiner Wortschöpfungen sind „anonym“ geworden, denn kaum jemand weiß mehr, dass sie von Herder stammen. Er prägte Worte wie: „Volkslied“ (worauf Ulrich Grober hinweist) – der deutsche Begriff „Volkslied“, als Übersetzung der englischen Bezeichnung „popular song“, stammt aus seiner 1773 erschienenen Rezension über eine 1765 in England erschienene Sammlung von englischen und schottischen Balladen – „Zeitgeist“ (so Michael Zaremba bei seinem Festvortrag am 31. Oktober 2003 in der Weimarer Herderkirche) oder „Weltmarkt“ (s.: Manfred Koch, Weltliteratur. Eine Übersetzernation erhebt den Anspruch auf Universalität. Vortrag auf dem Themenkongress der Evangelischen Akademie Thüringen zum 200. Todestag von Johann Gottfried Herder in Kooperation mit der kulturstadt weimar GmbH vom 13. – 16. November 2003 ([1]). Der Begriff „Elbflorenz“ ist ebenfalls eng mit ihm verknüpft, und über die „Einbildungskraft“ (vgl.: Vorstellungskraft) führte er bahnbrechende Dispute mit Kant, zudem postulierte er eine „genetische Kraft“, welche unabhängig von der jeweiligen Rasse der Menschen und der Zeit existieren sollte; als moderner Denker war er „gegen Erbregierungen“: „für die Produktivkräfte würde man, sozusagen, altdeutsch, marxistisch sagen“ (Zitat: siehe den Kultur- und Literaturkritiker Professor Georg Bollenbeck zum 200. Todestag von Herder im Deutschlandfunk (DLF) (Kultur Heute) am 18. Dezember 2003, Die Geburt der Kulturkritik aus dem Geiste Herders). (vergl. auch Arnold Gehlen: der Mensch als (genetisches) Mängelwesen, dass diese Mängel nur mit Hilfe der Kultur ausgleichen kann)

Lange vor Wilhelm Dilthey entsteht schon so etwas wie der Gedanke vom „geschichtlichen Wesen“; „die neuere Ethnologie, die neuere Kulturanthropologie, die neuere Kulturwissenschaft, das, was man Cultural Turn nennt, [ist] ohne Herder überhaupt nicht denkbar […]. Das hat zwei Gründe, einmal die Bedingtheit über Klima, Milieu, Volk und zum Zweiten, und das ist wichtig, dass Herder die Völker alle gleich gelten lässt, das ist entscheidend. Heine sagt, für Herder sind die Völker wie eine Harfe, wie die Saiten an einer Harfe und die Harfe spielt Gott“ (Quelle: DLF, G. Bollenbeck). Wolfgang Thierse sagte: „Die deutsche Kulturnation – das war einmal ein schönes großes Wort, das die Herzen höher schlagen ließ. Und da ich die Einwände schon ahne, möchte ich hinzufügen: es war auch ein unschuldiges Wort. Was man später die ‚deutsche Kulturnation‘ genannt hat, das ist mit Friedrich Schiller verbunden, wenn auch ohne sein aktives Zutun, und viel mehr noch mit seinem Zeitgenossen und Weimarer Mitbürger Johann Gottfried Herder“ (Deutschlandradio (DLR), Kultur, Signale am 3. April 2005 in: Die Kulturnation „Von Schiller lernen?“ ([2]).

Kritik

Nicht unterschlagen werden soll der Vorwurf, dass – ausgehend von der generellen Annahme, dass die menschlichen Rassen feststehende und unveränderbare Merkmale aufweisen sollten (wie es auch von Kant und Hegel behauptet wurde) – sich der moderne Rassismus entwickelt habe. Diese Annahme vertrat er allerdings nur in seinen früheren Schriften. Herder erklärte z. B. die Kunst als Welt- und Völkergabe und nicht als Privileg einzelner „bevorzugter Geister“.

Ebenso kam später der Vorwurf, er sei ein Vordenker des Nationalismus gewesen. Herder gab auf die Frage „Was ist eine Nation?“ die Antwort, sie sei „Ein großer ungejäteter Garten voll Unkraut, ein Sammelplatz von Torheiten und Fehlern wie von Vortrefflichkeit und Tugend“.

Den Machiavellismus bezeichnete er im 58. Humanitätsbrief als skrupellose Machtpolitik (z. B. Machiavellismus Jesuiticus…).

Herders Illuminatenmitgliedschaft und Freimaurerei

Herder war eines der bislang rund 1500 ermittelten Mitglieder der sogenannten bayerischen Illuminaten. In diesen Orden wurde er am 1. Juli 1783 unter dem Namen „Damasus Pontifex“ als „Dekan“ der Weimarer Illuminatenniederlassung von Bode initiiert; etwa vier Monate nach Goethes Aufnahme in den Orden.

Ein öffentliches Bekenntnis Herders zu seiner Mitgliedschaft bei den Freimaurern erfolgte – außer in einigen seiner persönlichen Briefe an andere Freimaurer – nicht. Zum Illuminatenorden (der keine Freimaurerorganisation war) äußerte er sich gar nicht; trotzdem beschäftigte er sich inhaltlich mit einigen Persönlichkeiten dieser Gruppierung oder stand mit ihnen sogar in mehr oder weniger regem Gedankenaustausch.

Er wurde 1766 in die Loge Zum Schwert in Riga aufgenommen. Dort war er Schriftführer und später Redner. Er unterstützte Friedrich Ludwig Schröder bei dessen Ritualreform[1].

Ehrungen

Denkmal vor der Herderkirche in Weimar

Ihm zu Ehren wurde seine Büste in der Walhalla aufgestellt. Vor der Stadtkirche St. Peter & Paul (Herderkirche) zu Weimar wurde ein ehernes Standbild (modelliert von Ludwig Schaller) errichtet, welches am 25. August 1850 enthüllt wurde; zu dieser Gelegenheit vertonte Franz Liszt Szenen aus Herders Drama „Der entfesselte Prometheus“. Dieses Ehrenmal war das erste in Weimar, das an einen der Klassiker erinnert. Der Platz vor der Kirche, die im Februar 1945 teilweise zerstört und unter anderem mit dem Geld von Thomas Mann 1953, welches er für den Goethe-Nationalpreis der DDR erhalten und hierfür gespendet hatte, wiederaufgebaut wurde, ist nach Herder benannt. Innerhalb der Kirche befindet sich neben den drei Glocken, welche seit 1922 „Luther – Bach – Herder“ genannt werden, seine Grabstätte, darüber die seit 1819 die von der Berliner Preußischen Eisengießerei produzierte Grabplatte, welche ein geheimnisvolles, antik-mystisch-gnostisches Symbol der Ewigkeit, eine Schlange, welche sich in den Schwanz beißt (Ouroboros), schmückt und seiner Petschaft nachgestaltet ist. In der Mitte der Schlange sind die Zeichen Alpha und Omega zu sehen, weil die Offenbarung des Johannes sein Lieblingswerk der Bibel gewesen ist (Johannes: 22,13: „Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ziel.“). An der Innenseite der Schlange steht der Wahlspruch Herders, der sich auch auf seinem Siegel befand: „Licht – Liebe – Leben“ (Johannes-Evangelium 8,12, Erster Johannesbrief 2,10; 4,16).

Die evangelische Kirche ehrte ihn, indem sie 1882 in ihr Gesangbuch einen Epiphanias-Choral nach seinem Poem „Du aller Sterne Schöpfer Licht“ aufnahm, der sich leicht verändert in der Stammausgabe des „Evangelischen Gesangbuches“ von 1994 unter der Nummer 74 finden lässt.

In seiner Geburtsstadt Mohrungen (heute polnisch Morąg) befindet sich im Schloss der Stadt eine Ausstellung zu seinem Leben und Werk mit Erläuterungen in polnischer und deutscher Sprache. Außerdem sind in vielen Städten nach ihm Straßen benannt worden, wie z. B. in Hamburg, Dortmund, Leipzig, Köln und Karlsruhe; oder Schulen wie die Herder-Schule in Wuppertal oder das Herder-Gymnasium in Berlin.

Editionsgeschichte

Johann Gottfried von Herders (1744–1803) „Sämtliche Werke“ erschienen zuerst in einer von J. Georg Müller, Johannes von Müller und Heyne unter Mitwirkung von Herders Witwe und Sohn publizierten Ausgabe.

Die Entfremdung des Publikums veranlasste die „Ausgewählten Werke“ in einem Band (Stuttgart 1844), „Geist aus Herders Werken“ (Berlin 1826, 6 Bände), „Ausgewählte Werke“ (hrsg. von H. Kurz, Hildbnrgh. 1871, 4 Bände), „Ausgewählte Werke“ (hrsg. von Ad. Stern, Leipzig 1881, 3 Bände).

Nach Vollständigkeit strebten erneut die Ausgabe in der Hempelschen „Nationalbibliothek“ (Berlin 1869–79, 24 Teile, mit Biografie von Heinrich Düntzer) und die große kritische, von Suphan geleitete Ausgabe von „Herders Werken“ (das. 1877 bis 1887, 32 Bände), eine Musterarbeit ersten Ranges, ein Zeugnis höchster Pietät, Gewissenhaftigkeit und kritischer Sorgfalt. Auf Grund der letztern Ausgabe gaben Suphan und Redlich „Herders ausgewählte Werke“ (Berlin 1884 ff.) in 9 Bänden heraus.

Eine gekrönte Preisschrift Herders: „Denkmal Johann Winckelmanns“, von 1778 gab Alb. Duncker (Kassel 1882) heraus.

Sammlungen von Briefen Herders veröffentlichen Heinrich Düntzer und F. G. v. Herder in den Werken: „Aus Herders Nachlaß“ (Frankfurt 1856–57 3 Bände), „Herders Briefwechsel mit seiner Braut“ (das. 1858), „Herders Reise nach Italien“ (Gießen 1859) und „Von und an Herder“ (Leipzig 1861–62, 3 Bände) Vgl. auch Suphan, Goethe und Herder („Preußische Jahrbücher“ 1878).

Einen sehr reichhaltiger literarischer Nachlass Herders kaufte die königliche Bibliothek in Berlin an, die von Suphan und seinem Mitarbeitern bei der kritischen Ausgabe wahrscheinlich genutzt wurde.

Von biografisch-kritischen Schriften über Herder ist außer dem von seiner Gattin gesammelten „Erinnerungen“ (siehe unten) und dem von seinem Sohn Emil Gottsried von Herder verfassten „Lebensbild“ (Erlangen 1846–47, 3 Bände.) das biografische Hauptwerk zu erwähnen, das alle früheren Versuche weit hinter sich lässt: R. Haym, Herder nach seinem Leben und seinen Werken (Berl. 1880 bis 1885, 2 Bde.), eine Meisterleistung streng fachlicher und zugleich liebevoller Lebensdarstellung und Beurteilung. Vgl. außerdem Werner, Herder als Theologe (Berl. 1871).

1984 gab Wolfgang Pross Herders Werke als Studienausgabe in drei Bänden neu heraus (München 1984 ff.); die editorische Seite dieser Ausgabe war einiger Kritik ausgesetzt, bot aber mit seinem quellenkritischen Kommentar neue Erkenntnisse zur Intertextualität Herders.

Weiter stehen zur Verfügung die ausführlich kommentierte Ausgabe des Deutschen Klassiker Verlages in zehn Bänden (Hrsg. v. M. Bollacher, J. Brummack, U. Gaier, G. E. Grimm, H. D. Irmscher, R. Smend u. a. Frankfurt a. M. 1985) sowie ebenso gut kommentierte Einzelausgaben des Aufbau-Verlages (Berlin und Weimar 1985/1990).

Werke

  • Fragmente über die neuere deutsche Literatur, Riga 1766–67.
  • Abhandlung über den Ursprung der Sprache (1772)
  • Von deutscher Art und Kunst. Einige fliegende Blätter (1773)
  • Auszug aus einem Briefwechsel über Ossian und die Lieder alter Völker (1773) (hier und später vertrat Herder hartnäckig die vermeintliche Echtheit dieser „schottischen“ Dichtkunst; vgl.: James McPherson (1736 – 1796))
  • Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit (1774)
  • Volkslieder nebst untermischten anderen Stücken (1778/79 Erst in der 2. Auflage 1807 unter dem Titel Stimmen der Völker in Liedern )
  • Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (4 Teile 1784/91)
  • Briefe zur Beförderung der Humanität; zehn Sammlungen (1793–1797)
  • Von der Gabe der Sprachen am ersten christlichen Pfingstfest. (Riga 1794)
  • Von der Auferstehung als Glauben, Geschichte und Lehre. (Riga 1794)
  • Terpsichore, Lübeck 1795
  • Christliche Schriften, Riga 1796–1799, 5 Sammlungen.
  • Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft, Leipzig 1799, 2 Teile.
  • Kalligone, Leipzig 1800.
  • Wind und Sonne → siehe Meißners "Die Sonne und der Wind"

Literatur

  • Claudia Taszus (Hg.): Vernunft – Freiheit – Humanität. Über Johann Gottfried Herder und einige seiner Zeitgenossen. Festgabe für Günter Arnold. Eutin: Lumpeter & Lasel, 2008. ISBN 9783981067477
  • „Herder et les Lumières“, hrsg. von Pierre Pénisson und Norbert Waszek [Revue Germanique Internationale. No. 20]. Paris 2003 ISBN 2-13-053370-1.
  • Michael Zaremba, Johann Gottfried Herder – Prediger der Humanität. Eine Biografie. Köln 2002 ISBN 3-412-03402-9
  • Herder, 1) Johann Gottfried von. In: Meyers Konversations-Lexikon. Bd. 8, 4. Aufl. Leipzig: Bibliographisches Institut, 1885–1892, S. 413.
  • Jens Heise, Johann Gottfried Herder zur Einführung, 2. Aufl. Hamburg 2006 ISBN 3-88506-628-9
  • Ralph Häfner, Johann Gottfried Herders Kulturentstehungslehre. Studien zu den Quellen und zur Methode seines Geschichtsdenkens, Hamburg 1995 (= Studien zum achtzehnten Jahrhundert, 19) ISBN 3-7873-1178-5
  • Tilman Borsche [Hrsg.], Herder im Spiegel der Zeiten. Verwerfungen der Rezeptionsgeschichte und Chancen einer Relektüre, Fink 2006 ISBN 3-7705-4313-0
  • Rolf Engert, Herder. 13 Vorlesungen 2004 ISBN 3-933287-56-1
  • Ralf Simon, Das Gedächtnis der Interpretation. Gedächtnistheorie als Fundament für Hermeneutik, Ästhetik und Interpretation bei Johann Gottfried Herder, Hamburg 1998
  • Jürgen Brummack, Herders Polemik gegen die ‚Aufklärung‘, in: Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart, hrsg. v. Jochen Schmidt, Darmstadt 1989, S. 277–293.
  • Hans Adler, Weltliteratur – Nationalliteratur – Volksliteratur. Johann Gottfried Herders Vermittlungsversuch als kulturpolitische Idee, in: Nationen und Kulturen. Zum 250. Geburtstag Johann Gottfried Herders, hrsg. v. Regine Otto, Würzburg 1996, S. 271–284
  • Franz-Josef Deiters, Das Volk als Autor? Der Ursprung einer kulturgeschichtlichen Fiktion im Werk Johann Gottfried Herders, in: Autorschaft. Positionen und Revisionen. DFG-Symposion 2001, hrsg. v. Heinrich Detering, Stuttgart u. Weimar 2002, S. 181–201 ISBN 3-476-01850-4
  • Franz-Josef Deiters, ‚… über Einem Brette, auf offnem allweiten Meere…‘. Johann Gottfried Herders Konzept der Dichtung als Medium der kulturellen Identität und das Problem einer hermeneutischen Kulturanthropologie, in: Estudios Filológicos Alemanes 8, hrsg. v. Fernando Magallanes Latas, Sevilla 2005, S. 155–168 ISSN 1578-9438
  • Martin Kessler, Volker Leppin, Johann Gottfried Herder. Aspekte seines Lebenswerks, Berlin 2005 ISBN 3-11-018427-3
  • Martin Kessler, Johann Gottfried Herder – der Theologe unter den Klassikern. Das Amt des Generalsuperintendenten von Sachsen-Weimar, 2 Bde., Arbeiten zur Kirchengeschichte 102, Berlin/New York: de Gruyter 2007. Zugl. Jena, Univ., Diss. theol. 2005. ISBN 978-3-11-019152-3
  • Peter von Gerhardt und Hans Schauer, Johann Gottfried Herder – seine Vorfahren und seine Nachkommen, Leipzig 1930
  • Günther Jacoby, Herder als Faust, Leipzig 1911
  • Eugen Lennhoff/Oskar Posner: Internationales Freimaurer-Lexikon. Almathea-Verlag München 1980, Reprint von 1932, ISBN 3-85002-038-X

Einzelnachweise

  1. Lennhoff/Posner S. 687-688

Weblinks

Texte

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