Grab (Ortschaft)

Grab (Ortschaft)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Großerlach
Großerlach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Großerlach hervorgehoben
49.0533333333339.5144444444445522Koordinaten: 49° 3′ N, 9° 31′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Rems-Murr-Kreis
Höhe: 522 m ü. NN
Fläche: 27,14 km²
Einwohner: 2556 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner je km²
Postleitzahl: 71577
Vorwahl: 07903
Kfz-Kennzeichen: WN
Gemeindeschlüssel: 08 1 19 024
Adresse der Gemeindeverwaltung: Stuttgarter Straße 18
71577 Großerlach
Webpräsenz:
Bürgermeister: Christoph Jäger
Lage der Gemeinde Großerlach im Rems-Murr-Kreis
Allmersbach im Tal Allmersbach im Tal Althütte Auenwald Backnang Backnang Burgstetten Fellbach Großerlach Kaisersbach Kaisersbach Kaisersbach Kaisersbach Kirchberg an der Murr Leutenbach (Württemberg) Leutenbach (Württemberg) Leutenbach (Württemberg) Murrhardt Oppenweiler Plüderhausen Plüderhausen Plüderhausen Rudersberg Schorndorf Schwaikheim Spiegelberg Sulzbach an der Murr Waiblingen Waiblingen Waiblingen Weissach im Tal Welzheim Winnenden Winterbach (Remstal) Aspach (bei Backnang) Berglen Berglen Weinstadt Kernen im Remstal Urbach (Rems) Alfdorf Alfdorf Korb (Württemberg) RemshaldenKarte
Über dieses Bild

Großerlach [ɡroːsˈɛrlax] ist eine ländliche Flächengemeinde im Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg. Mit etwa 2600 Einwohnern und einer Bevölkerungsdichte von unter 100 Einwohner je km² zählt sie zu den am dünnsten besiedelten Gemeinden in der Region Stuttgart.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Gemeindegebiet von Großerlach liegt im Mainhardter Wald auf der Hochfläche zwischen Rot im Norden und Murr im Süden. Mit der Hohen Brach befindet sich der höchste Punkt des Schwäbisch-Fränkischen Waldes und des Rems-Murr-Kreises im Gemeindegebiet.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Großerlach gehören 25 separat gelegene Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser. (In Klammern die Einwohnerzahlen[2]) Zum Gebiet der Gemeinde Großerlach vor der Gebietsreform der 1970er Jahre gehören die Dörfer Großerlach (742) und Neufürstenhütte (489), die Weiler Altfürstenhütte (108), Böhringsweiler (20), Hals (33), Kleinerlach (37), Kuhnweiler (7), Liemersbach (144), Mittelfischbach (24), Oberfischbach (37), Unterfischbach (13), das Gehöft Wiedhof (16) und der Wohnplatz Erlach (164). Zum Gebiet der ehemaligen Gemeinde Grab gehören das Dorf Grab (389), die Weiler Frankenweiler (22), Hohenbrach (35), Mannenweiler (17), Morbach (78), Schönbronn (66), Schöntalhöfle (auch Schertelhöfle) (27) und Trauzenbach (47) und die Wohnplätze Butzberg (6), Platte (11), Schöntalsägmühle (3) und Schweizerhof (9). Zwischen Großerlach und Mainhardt liegt der 1891 abgebrannte und abgegangene Wohnplatz Gollenhof.[3]

Die ehemalige Gemeinde Grab bildet eine Ortschaft mit eigenem Ortschaftsrat im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung.[4]

Ortsansicht von Süden


Geschichte

Böhringsweiler wird erstmals 1251 urkundlich bezeugt. Trauzenbach wird am 24. Mai 1300 erstmals erwähnt. Im den Jahren 1364 und 1370 gehören die zwei Höfe Erlachs zum einen den Rüdiger von Ohrn und zum anderen den Gebrüdern Burkhard und Friedrich Sturmfeder. Um 1500 ist der erste Hof (Amt Sulzbach) Eigentum des Grafen von Löwenstein und der Schenken von Limpurg ist Grundherr des zweiten Hofes (Amt Oberrot). Bereits 1750 wird von Gross-Oehrlach, Ober-Oehrlach und Klein-Oehrlach, Unter-Oehrlach und Glashütte gesprochen. Alleiniger Grundherr ist nun der Graf von Löwenstein.

Glashütten

1568 wird von Hans Greiner, dem Sohn des Hüttmeisters von Neulautern, eine erste Waldglashütte in Mittelfischbach gegründet, die bis 1702 betrieben wurde. 1605 wird in Altfürstenhütte und 1695 in Neufürstenhütte die Glasherstellung betrieben, bis sie 1771 eingestellt wird. [5]

1737 wird auf der Gemarkung der heutigen Erlacher Höhe die letzte Glashütte in Betrieb genommen. 1781 verpflichtet man Israel Oechsle aus dem Schwarzwald als Hüttmeister. Er hat die Kenntnisse, statt dem bisher grünstichigen Waldglas, hochwertiges Klarglas herzustellen. Sein Sohn, Ferdinand Oechsle erfindet später die Oechsle-Waage. In Erlach werden vorwiegend Apothekerwaren, wie Kolben und Destillierapparate hergestellt. 1891 erwarb das Diakonische Werk die Erlacher Glashütte und gründete die Arbeiterkolonie Erlach (heute: Erlacher Höhe). [6]

Silberrausch

Drei Bauern finden im Dezember 1772 beim Ausheben eines Brunnen Silbererz. Bergrat Riedel aus Löwenstein gründet ein Silberbergwerk und eine Schmelzhütte in Liemersbach. Nach einem knappen Jahr muss der Betrieb mit Verlust eingestellt werden.

Großerlach wird 1806 zusammen mit Löwenstein endgültig Teil von Württemberg.

Zwischen 1834 und 1847 ist das heute noch existierende Gasthaus Krone Relais-Posthalterei für die Strecke: Stuttgart - Schwäbisch Hall.

Spukhaus

Im Jahre 1916 kommt das Bauernhaus der Witwe Kleinknecht zu deutschlandweiter Aufmerksamkeit, als vom 30. April bis zum 15. Mai Gegenstände im ganzen Haus seine Bewohner terrorisieren und auch durch zu Hilfe gerufene Nachbarn nicht zur Ruhe gebracht werden können. Das Haus muss von seinen Bewohnern aufgegeben und verschlossen werden. Schultheiß, Lehrer, Amtsdiener, Bezirksbeamte waren Zeugen gewesen. [7]

Eingemeindungen

Am 13. Mai 1848 wird Großerlach eine selbstständige politische Gemeinde. Die Teilorte Großerlach, Kleinerlach, Erlacher Glashütte und Liemersbach gehörten bis dahin zu Sulzbach. Die Teilorte Unter- Mittel und Oberfischbach hatten bis dahin zu Reichenberg, heute Oppenweiler gehört.

Die seit 1821 selbständige Gemeinde Neufürstenhütte, zu der der nördliche Teil von Kleinerlach gehörte, und die Ortsteile Altfürstenhütte, Böhringsweiler, Hals und Kuhnweiler von Wüstenrot, sowie der Wiedhof von Mainhardt kommen am 1. Oktober 1939 zu Großerlach

Die selbständige Gemeinde Grab mit den Ortsteilen Butzberg, Frankenweiler, Hohenbrach, Mannenweiler, Morbach, Morbach-Platte, Schönbronn, Schöntalhöfle, Schöntalsägmühle, Schweizerhof und Trauzenbach wurde im Zuge der Gemeindereform am 1. Juli 1974 mit der Gemeinde Großerlach zur neuen Gemeinde Großerlach zusammengeschlossen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einw.
1824 1163
1835 1343
1904 959
2005 2606


Sehenswürdigkeiten

Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist sicher der rekonstruierte Limesturm in Grab. Der stillgelegte Silberstollen in Großerlach kann ebenfalls besichtigt werden. Die Anhöhe zwischen Großerlach und Erlacher Höhe bietet eine atemberaubende Fernsicht über den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald.

Fernmeldeturm Großerlach

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch die Bundesstraße 14 ist die Gemeinde gut an die nächsten Mittelzentren Backnang (18 km) und Schwäbisch Hall (20 km) angebunden.

Ansässige Unternehmen

Seit 1953 hat das Alexander-Stift seinen Sitz in Neufürstenhütte.

Telekommunikation

Auf der Hohen Brach befindet sich der 1985 errichtete, 133 Meter hohe Fernmeldeturm Großerlach (Typenturm) der Deutschen Telekom.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Josef Holub (* 1926), Kinder- und Jugendbuchautor und seit 3. Juli 2008 Ehrenbürger


Literatur

  • 300 Jahre Neufürstenhütte. Heimatgeschichtliche Nachrichten. Heimatverein Großerlach/Grab e. V., Großerlach 1995
  • Jutta Puff: Analyse und Verbesserung der ÖPNV-Erschließung der ländlichen Flächengemeinde Großerlach. Diplomarbeit, Universität Stuttgart 2003 (Volltext)

Weblinks

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Die Gemeinde und ihre Teilorte 7. April 2007
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 554–556
  4. Hauptsatzung vom 25. November 2004
  5. http://www.grosserlach.de/data/glashuetten.php, 5. Mai 2006
  6. Großerlacher Glashütten, S.4, Heimatgeschichtliche Nachrichten, 1998, Heimatverein Großerlach/Grab e.V.
  7. http://www.grosserlach.de/data/spukVonGrosserlach.php, 5. Mai 2006

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