Grafen von Frohburg

Grafen von Frohburg

Die Grafen von Frohburg (früher manchmal auch Froburg geschrieben) waren im Mittelalter ein bedeutendes Hochadelsgeschlecht in der Nordwestschweiz. Ursprünglich stammten sie aus dem Wiggertal aus der Gegend um Zofingen. Im 10. Jahrhundert liessen sie auf einem Höhenzug oberhalb von Trimbach, nahe der Strasse über den unteren Hauenstein, die Frohburg errichten.

Seit dem späten 11. Jahrhundert erscheint die Familie als Grafen von Frohburg in den Urkunden. Das Geschlecht leitete seinen Namen von der Burg ab. Die Frohburger herrschten über den Buchsgau (die Gegend zwischen Olten und Solothurn) sowie über einen Teil des Aargaus und des Sisgaus, ein Lehen des Fürstbistums Basel.

Ende des 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts liessen sie zur Sicherung ihres Machtbereichs zahlreiche weitere Burgen errichten, unter anderen die Birseckburgen. Ausserdem gründeten sie die Städte Aarburg, Liestal, Olten, Waldenburg, Wiedlisbach und Zofingen. Die Stadt Fridau auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Fulenbach wurde 1375 durch die Gugler zerstört, die Stadt Falkenstein ging im Dorf Balsthal auf. In der Nähe von Waldenburg errichteten die Frohburger das Kloster Schönthal.

Um 1250 spaltete sich die Familie in die Linien Neu-Homberg, Waldenburg und Zofingen. Die Zofinger Linie starb 1307 aus, die Neu-Homberger Linie 1325. Doch auch die Waldenburger Linie büsste bald ihre Machtposition ein und sah sich gezwungen, ihre Besitzungen Stück für Stück zu verkaufen, den grössten Teil davon an die aufstrebenden Habsburger. Die einzelnen Gebäude der Stammburg wurden mit der Zeit aufgegeben und zerfielen. Hermann VI., der letzte Graf von Frohburg, starb 1367 ohne männliche Nachkommen.

Wappen

Gold mit einem rotbewehrten und gezungten Adler von Eisenhutfeh. (s. Gemeindewappen Waldenburg BL)

Literatur

  • Werner Meyer (u. a.): Die Frohburg, Ausgrabungen 1973–1977. In: Schweizerischer Burgenverein (Hrsg.): Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters. Bd. 16, Olten 1989. 
  • Hektor Ammann: Die Frohburger und ihre Städtegründungen. In: Festschrift Hans Nabholz. Zürich 1934. 
  • Werner Meyer: Die Frohburg. Ein Führer durch die Burgruine. Solothurn 1980. 

Weblinks


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