Graupzig

Graupzig
Graupzig
Ortsgemeinde Leuben-Schleinitz
Koordinaten: 51° 9′ N, 13° 18′ O51.14472222222213.307777777778Koordinaten: 51° 8′ 41″ N, 13° 18′ 28″ O
Postleitzahl: 01623
Vorwahl: 035246
Winterlicher Panoramablick über Graupzig
Niedermühle Graupzig mit Ketzerbach

Graupzig ist ein Ortsteil der sächsischen Ortsgemeinde Leuben-Schleinitz im Landkreis Meißen.

Graupzig ist ca. 11 km westlich von Meißen und 5 km südlich von Lommatzsch in der fruchtbaren Lommatzscher Pflege gelegen. Der malerische Ketzerbach teilt den Ort in die früheren Teile Graupzig und Neugraupzig. Ein durch ein Wehr im Ketzerbach gespeister Mühlgraben versorgt die Niedermühle Graupzig, eine noch heute funktionstüchtige Wassermühle, mit Energie.

Die Ortschaft selbst ist geprägt durch mehrere, nur noch teilweise erhaltene Vierseitenhöfe. Den Ortskern bildet das Rittergut, von dem heute nur noch Nebengebäude und der Schloßteich an das ehemalige, stattliche Besitztum erinnern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Grundherrschaft Graupzig war einst eine der ansehnlichsten des ganzen Landes. Davon zeugte das in schlichtem Barock erbaute Schloß, wahrscheinlich eine ehemalige Wasserburg. Bis 1550 war es in Besitz der Familie von Rechenberg. Danach folgte Balthasar von Rothenberg.

Über viele Jahrhunderte war Graupzig vereinigt und damit eng verbunden mit dem Rittergut Schleinitz. So war auch das Geschlecht derer von Schleinitz Herr auf Graupzig. Mit dem Tod von Abraham von Schleinitz endete die Ära der von Schleinitz auf Schleinitz und damit wohl auch Graupzig. In Folge regierten die Familien von Loß und ab 1664 die Familie von Bose. 1773 kommt Schleinitz und damit wohl auch Graupzig in den Besitz derer von Zehmen.

Anfang des 20. Jahrhunderts erwirbt Ottomar Heinsius von Mayenburg, Erfinder der Chlorodont-Zahnpasta, das Rittergut Graupzig. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wird das Besitztum der Familie von Mayenburg enteignet und das Schloss 1948 auf Anweisung der damaligen Sowjetischen Militäradministration in Deutschland SMAD (SMAD-Befehl Nr. 209) abgerissen.

Wirtschaft

Wirtschaftlich führt Graupzig heute nur noch ein Schattendasein. Trotz der guten Lage mit den fruchtbaren Böden der Lommatzscher Pflege ist in Graupzig selbst kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr ansässig. Einzig ein Ziegelwerk und eine Stellmacherei sind noch zu erwähnen.

Literatur

  • Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig ca. 1856.
  • Cornelius Gurlitt: Graupzig. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 41. Heft: Amtshauptmannschaft Meißen-Land. C. C. Meinhold, Dresden 1923, S. 153.

Weblinks

  • Graupzig im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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