Gretser

Gretser

Jakob Gretser S.J. (* 27. März 1562 in Markdorf; † 29. Januar 1625 in Ingolstadt) war ein einflussreicher lateinischer Philologe, Historiker, Dramatiker und Polemiker der Gegenreformation in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jakob Gretser war der Sohn des Markdorfer Bürgermeisters. Seit 1576 besuchte er das jesuitische Seminar in Innsbruck, wo er 1578 in den Orden aufgenommen wurde. Nach kurzfristigen Lehraufgaben in Landsberg und Pont-à-Mousson wurde er 1580 an das Münchener Jesuitengymnasium versetzt. Über Freiburg im Üechtland 1584 gelangte er 1586 erstmals nach Ingolstadt, wo er 1588 den Magistergrad in Philosophie erwarb. 1589 wurde er hier zum Priester geweiht. In der Folgezeit verfasste er hier mehr als hundert lateinische Werke auf den verschiedensten Gebieten, vor allem in Philologie und Kirchengeschichte. Er übersetzte und edierte griechische Autoren, verfasste eine griechische Grammatik, schrieb 23 lateinische Schuldramen und leistete bedeutende Beiträge zum Schrifttum der Gegenreformation. Fast alle seine gegenreformatorischen Schriften wurden durch seinen Ordensbruder Conrad Vetter in volkstümliches Bajuwarisch übersetzt. Im Alter von 63 Jahren verstarb Gretser 1625 in Ingolstadt.

Literatur (Auswahl)

  • Anton Dürrwächter: Jacob Gretser und seine Dramen. Freiburg/B. 1912
  • Leopold Gusenbauer: Jakob Gretser und sein <Regnum Humanitatis>. Diss. Wien 1954
  • Franz Mack: Das religiöse Brauchtum im Schrifttum Jakob Gretsers. Diss. Freiburg/B. 1949
  • Werner: Gretser, Jakob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 644 f.

Werk- und Literaturverzeichnis

  • Gerhard Dünnhaupt: "Jacob Gretser S.J. (1562-1625)", in: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 3, Stuttgart: Hiersemann 1991, S. 1759-1824. ISBN 3-7772-9105-6

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