Alfred Freyberg

Alfred Freyberg
Alfred Freyberg

Bruno Erich Alfred Freyberg (* 12. Juli 1892 in Harsleben; † 18. April 1945 in Leipzig) war Jurist, NSDAP-Politiker, SS-Gruppenführer und seit 1939 Oberbürgermeister von Leipzig.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Schulbesuch in Harsleben und Halberstadt studierte Freyberg Jura an den Universitäten Genf, Königsberg, München und Halle. 1918 legte er das Referendarexamen ab; 1922 bestand er die Juristische Staatsprüfung. Im Ersten Weltkrieg hatte er sich 1914 als Kriegsfreiwilliger gemeldet, 1917 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert.

Von 1923 bis 1926 war er Beamter der Reichsfinanzverwaltung, im Jahr 1926 ließ er sich als Rechtsanwalt in Quedlinburg nieder. Ab 1929 war er zudem als Notar tätig. Schon im Mai 1925 war er der Ortsgruppenleiter der NSDAP (Mitgliedsnummer 5880) in Quedlinburg geworden. Ab 1929 war er Stadtverordneter und Fraktionsvorsitzender im Quedlinburger Stadtrat.

Nachdem die NSDAP in der Landtagswahl vom 24. April 1932 mit 41,67 Prozent der abgegebenen Stimmen stärkste Partei geworden war,[1] wurde Freyberg am 21. Mai 1932 zum neuen Ministerpräsidenten des Freistaats Anhalt gewählt. Damit war er der erste nationalsozialistische Ministerpräsident eines Landes in der Weimarer Republik.

Ab 1936 gehörte Freyberg dem in der Zeit des Nationalsozialismus bedeutungslosen Reichstag an. Seit 1938 arbeitete er im SD-Hauptamt mit.[2] Vom 21. August 1939 bis zu seinem Selbstmord war Freyberg Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. In der SS (Mitgliedsnummer 113.650) wurde er am 12. Juli 1942 zum SS-Gruppenführer im Sicherheitsdienst des Reichsführers SS befördert.[2] Am 18. April 1945, dem Tag, an dem US-amerikanische Truppen Leipzig einnahmen, nahm Freyberg sich – gemeinsam mit seiner Frau und Tochter – in seinem Amtszimmer im Leipziger Neuen Rathaus das Leben.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freistaat Anhalt: Wahl zum 6. Landtag, Ergebnisse der Wahl am 24. April 1932
  2. a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 165.

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