Alfred Heiss

Alfred Heiss

Alfred Heiß, genannt „Fredy“ (* 5. Dezember 1940 in München) ist ein ehemaliger Fußballspieler des TSV 1860 München, der im Jahre 1966 die Deutsche Meisterschaft gewann.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Verein, 1959-70

Am 23. August 1959 beim Startspiel der Runde 1959/60 debütierte das aus der „Löwen“-Jugend entwachsene Stürmertalent Alfred Heiß beim 1:1 Auswärtsspiel bei Viktoria Aschaffenburg in der Oberliga Süd für die „Blauen“ als linker Flügelstürmer an der Seite von Auernhammer, Feigenspan, Kölbl und Stemmer. Trainer Hans Hipp setzte ihn in der Runde 1959/60 insgesamt 22 Mal ein und das flinke Talent auf Außen steuerte zum vierten Rang der Runde fünf Treffer bei. Die ersten Derbys gegen den FC Bayern erlebte er mit wechselndem Erfolg. Jeweils der Gastgeber verlor die „Heimpartie“. Die Bayern gewannen im September 1959 mit 6:4 und die 60-er im Februar 1960 mit 3:1 Toren. In der Saison 1961/62 konnte er wegen einer Gelbsuchterkrankung nur ein Spiel in der Oberliga bestreiten. Im zweiten Jahr mit Trainer Max Merkel feierte 1860 in der Runde 1962/63 die Meisterschaft im Süden. Heiß hatte als torgefährlicher Flügelstürmer in 29 Einsätzen zehn Tore dazu beigesteuert. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1963 scheiterte die Mannschaft aber an Borussia Dortmund. Von 1959-63 war Alfred Heiß in 74 Spielen mit 19 Toren in der Oberliga Süd für 1860 München im Einsatz. Der Titelgewinn im abschließenden Oberliga-Jahr gab den Ausschlag zur Aufnahme in die Fußball-Bundesliga für die Saison 1963/64. Im ersten Jahr in der Bundesliga platzierten sich die Merkel-Schützlinge im Mittelfeld. Im DFB-Pokal 1964 gelang dagegen ein weiterer Titelgewinn. Am 13. Juni 1964 gewann 1860 München das Pokalendspiel in Stuttgart mit 2:0 Toren gegen Eintracht Frankfurt. Der auf beiden Flügel einsetzbare Heiß stürmte auf der linken Seite, der Ex-Offenbacher Engelbert Kraus am rechten Flügel. Im zweiten Jahr in der Bundesliga bestritt er alle 30 Spiele und traf sieben Mal in das gegnerische Tor. Höhepunkt wurde in dieser Runde aber der Einzug in das Europapokal-Finale der Pokalsieger am 19. Mai 1965 im Londoner Wembley-Stadion gegen West Ham United. Zwar wurde das Spiel mit 0:2 Toren verloren, aber nach großer Leistung und die drei sehenswerten Spiele davor im Halbfinale gegen den AC Turin trugen auch zu einem positiven Gesamteindruck bei. Im Jahre der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England holte 1860 die Deutsche Meisterschaft nach München. Heiß hatte mit 31 Spielen und 10 Toren daran Anteil. Im Jahre der Titelverteidigung, 1966/67, kam es nach dem Europacup-Aus gegen Real Madrid im Dezember 1966 zur Trennung von Trainer Max Merkel. Am Rundenschluss konnte man sich mit der Vizemeisterschaft schmücken. In den nächsten drei Jahren ging es finanziell und sportlich beim Meister von 1966 dem Abgrund entgegen. Nach der Saison 1969/70 stieg der TSV 1860 München aus der Bundesliga ab. Alfred „Fredy“ Heiß hatte von 1963-70 für die „Löwen“ in der Bundesliga 169 Spiele mit 40 Toren bestritten.

Nationalmannschaft, 1962-66

Am 29. Dezember 1962 debütierte Alfred Heiß in der Nationalmannschaft beim siegreichen 5:1 Spiel in Karlsruhe gegen die Schweiz auf Linksaußen an der Seite des Halblinken Hans Küppers. Bundestrainer Sepp Herberger hatte nach der Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile auf den Flügel von 1860 gesetzt. Am 7. Mai 1966 in Belfast gegen Nordirland stürmte Heiß auf dem linken Flügel und schoss ein Tor zum 2:0 Erfolg. Es war sein achter Einsatz im DFB-Team. Bundestrainer Helmut Schön nominierte ihn später nicht für das Aufgebot der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England.

Am 1. September 1965 stürmte er in der B-Nationalmannschaft beim 3:0 Sieg gegen die Sowjetunion. Heiß absolvierte zwei Spiele in der Juniorennationalmannschaft in den Jahren 1963 gegen Bulgarien und 1964 gegen die Türkei. Angefangen hat seine internationale Karriere bereits 1959 in der DFB-Jugendauswahl, wo er in Bulgarien beim UEFA-Turnier die deutschen Farben an der Seite des späteren Frankfurter Bundesliga-Torhüters Peter Kunter vertrat. In allen vier Spielen der Jugendauswahl des Jahres 1959 stürmte der von Temperament und Enthusiasmus strotzende Stürmer auf dem Flügel der deutschen Mannschaft.

Nach der Karriere

Der gelernte Speditionskaufmann wurde Mitinhaber eines Fuhrunternehmens in Garching-Hochbrück und lebt mit seiner Familie in Neukeferloh. Er ist außerdem Mitglied der beiden Aufsichtsräte des TSV 1860 München.

Literatur

  • Deutschlands Fußball, Das Lexikon, Sportverlag Berlin, 2000, ISBN 3-328-00857-8
  • Deutschlands Fußball-Nationalspieler, Das Lexikon, Sportvertlag Berlin, 1997, ISBN 3-328-00749-0
  • Triumphe im Europapokal, AGON, 1996, ISBN 3-928562-75-4
  • Deutsche Pokalgeschichte, AGON, 2000, ISBN 3-89784-146-0
  • Geschichte der Oberliga Süd, Klartext Essen, 1993, ISBN 3-88474-055-5



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