- Gruiten
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Gruiten Stadt HaanKoordinaten: 51° 13′ N, 7° 1′ O51.2180555555567.0113888888889159Koordinaten: 51° 13′ 5″ N, 7° 0′ 41″ O Höhe: 159 m ü. NN Einwohner: 6.000 (1. Jan. 2010) Eingemeindung: 1. Jan. 1975 Postleitzahl: 42781 Vorwahl: 02104 Lage von Gruiten in Haan
Gruiten (gesprochen: Grüten) ist ein Stadtteil der Stadt Haan im Kreis Mettmann im Land Nordrhein-Westfalen, hat ungefähr 6000 Einwohner und liegt 159 m ü. NN.
Gruiten besteht aus Gruiten-Dorf und Gruiten, wo das neue Ortszentrum, das ehemalige Rathaus und der Bahnhof liegen. Durch Gruiten-Dorf fließt die Düssel, die hier Zufluss durch die Kleine Düssel erhält.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Auf dem Wappen der Gemeinde Gruiten ist als Symbol für den Kalkabbau eine nach links ansteigende natürliche Felswand zu sehen, neben der rechts eine silberne, aufgerichtete Spitzhacke mit goldenem Stiel schwebt.
Geschichte
Die Entstehung der Siedlung wird auf die Zeit um das Jahr 1000 datiert. Über die Herkunft des Namens gibt es nur Vermutungen. Er soll auf den Ursprung und die Beschaffenheit der Bodenverhältnisse hinweisen, beispielsweise auf Sand, Kies, Steingeröll und Kalk.
1808 geraten die Ämter Haan, Ellscheid, Millrath (heute zu Erkrath), Gruiten, Schöller und Sonnborn (beide heute zu Wuppertal) unter französische Herrschaft und werden zur „Mairie Haan“ vereinigt. 1815 wird diese Gemeinde unter preußische Verwaltung gestellt und zu einer preußischen Bürgermeisterei umgewidmet.
1894 lösten sich Millrath, Gruiten und Schöller aus dem Verband und bildeten bis 1975 die Bürgermeisterei Gruiten, die ab 1929 zum Kreis Düsseldorf-Mettmann gehörte.
Seit der Eingemeindung von Gruiten nach Haan[1] im Januar 1975 wird das Rathaus nicht mehr benötigt; heute wird es vom Bergisch-Rheinischen Wasserverband genutzt.
Von 1930 bis 1952 verkehrte zwischen Mettmann und Gruiten der Fahrdrahtbus Mettmann–Gruiten, der erste neuzeitliche Oberleitungsbus Deutschlands.
1945, am Ende des Zweiten Weltkriegs, konnte die Zerstörung des Orts durch kampflose Übergabe an die US-amerikanischen Truppen vermieden werden. Verantwortlich dafür war der deutsche Bataillonsführer Johannes Baczewski.[2]
Im wirtschaftlichen Mittelpunkt stand über Jahrhunderte der Kalkabbau. Kleinere Gruben und Steinbrüche sind heute noch klar in der Landschaft und im Düsseltal zu erkennen. Unübersehbar ist die Grube 7, die bis Ende der 1960er Jahre genutzt wurde. Heute ist die Grube 7 ein Naturschutz- und Naherholungsgebiet. Zunächst mit einer Werkbahn, später einer Seilbahn und zum Schluss auf einer eigens gebauten Werkstraße, wurde der Dolomitstein zum Kalkwerk in der Nähe des Bahnhofs transportiert. Als markantes Überbleibsel aus dieser Zeit gilt der „Puderberg“, ein künstlicher Hügel aus Staub, Erde und Steinen direkt an den Gleisen nach Hochdahl-Millrath.
Die einstige Bedeutung des Kalkabbaus für Gruiten hat viele weitere Spuren hinterlassen. So bestehen viele Gebäude in Gruiten ganz oder teilweise aus behauenem Dolomit (kalkhaltiges Gestein).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Ortsteil Gruiten-Dorf mit seinen gut erhaltenen Fachwerkhäusern stellt die größte intakte historische Siedlung auf Haaner Stadtgebiet dar.
Ältestes Wohnhaus ist das „Haus am Quall“, von dem zumindest ein Gebäudetrakt auf das 14. Jahrhundert zurückdatiert werden kann. Es war ursprünglich Teil eines Hofes am Quall. 1978–1980 wurde es rekonstruiert und neu aufgebaut und heute für Feiern, Lehr- und Informationsveranstaltungen genutzt.
Die evangelisch-reformierte Kirche aus dem Jahr 1721 in dem Ensemble mit Predigthaus (1682) und Altem Pfarrhaus (1764) und der verbliebene Kirchturm der alten Wehrkirche auf dem katholischen Friedhof (Ende 12. Jahrhundert) lassen neben den traditionellen Wohnhäusern nacherleben, wie die bergischen Dörfer früher aussahen. Die römisch-katholische St.-Nikolaus-Kirche stammt aus dem Jahr 1879.
Dorffest
Einmal im Jahr wird im historischen Dorf das traditionelle Dorffest gefeiert, an dem unter anderem die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und die meisten wichtigen Vereine wie zum Beispiel der HTV oder der Amateurfunkverein teilnehmen. Doch der Hauptteil der teilnehmenden Organisationen widmen sich aber dem Naturschutz und der Erhaltung der Wälder Gruitens.
Wichtige Persönlichkeiten
- Prälat Bernhard Marschall, 1934 bis 1962 Pfarrer der kath. Kirchengemeinde, am 1. März 1953 zum Ehrenbürger ernannt
Wirtschaft
In der Nähe des Landschaftsschutzgebietes gibt es das Gewerbegebiet Düsselberg, das sich über die Straßen Leichtmetallstraße, Düsselberger Straße, Thunbuschstraße und Fuhr erstreckt. Dort sind mittelständische Unternehmen ansässig, u. a.:
Quellen
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Kapitulation in Gruiten (Zugriff 1. Dezember 2008)
Weblinks
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