Alfred Körte

Alfred Körte
Alfred Körte.

Alfred Körte (* 5. September 1866 in Berlin; † 6. September 1946 in Leipzig) war ein deutscher klassischer Philologe. Er hat sich besonders durch die Entdeckung der Stadt Gordion und seine Forschung-, Editions- und Übersetzertätigkeit um den Komödiendichter Menander verdient gemacht.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Alfred Körte war eines von zehn Kindern des Geheimen Sanitätsrats Friedrich Körte (1818–1914). Zu seinen Geschwistern zählten der Archäologe Gustav Körte (1852–1917), der Chirurg Werner Körte (1853–1937), der Architekt Friedrich Körte (1854–1934) und der Königsberger Oberbürgermeister Siegfried Körte (1861–1919).

Körte studierte an den Universitäten zu Berlin und Bonn Klassische Philologie, unter anderem bei Hermann Usener, und wurde 1890 in Bonn promoviert. Seit 1895 war er hier Dozent und wurde 1896 habilitiert. 1899 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Greifswald. 1903 wechselte er als Nachfolger von Erich Bethe an die Universität Basel. 1906 folgte er Bethe an die Universität Gießen. 1914 wechselte er nach Freiburg, 1917 nach Leipzig, wo er bis zu seiner Emeritierung 1934 wirkte. Bis 1926 war in Leipzig Direktor der Studentischen Fürsorge.

Körte war Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und des Deutschen Archäologischen Instituts.

Alfred Körte war seit 1896 mit Frieda Gropius, der Tochter des Architekten Martin Gropius, verheiratet. Sie hatten drei Töchter und zwei Söhne, die beide im Zweiten Weltkrieg fielen.

Leistungen

Körte führte gemeinsam mit seinem Bruder Gustav Grabungen aus. Die Brüder legten die Ruinenstadt Gordion in Kleinasien frei. Bei den umfangreichen Papyrusfunden des Dichters Menander 1905 besorgte Körte die maßgebliche Ausgabe, die erst nach seinem Tode durch neue Funde teilweise überholt wurde. Er besorgte auch eine Übersetzung der Komödien, die im Insel-Verlag erschien. Körtes Arbeit um Menander wird auch im Nachruf von Webster hervorgehoben.

Körte war der beste Kenner der griechischen Komödie seiner Zeit und bereicherte die Realencyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft um zahlreiche Artikel. Er beschäftigte sich außerdem mit hellenistischer Dichtung. Gemeinsam mit seinem Freund Richard Heinze gab er ab 1923 die Zeitschrift Hermes heraus. Zu dem Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff gewidmeten Band 1932 steuerte er einen Artikel Charakter bei, der einen Auszug aus seinen Menander-Studien gab.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alfred Körte — (September 5, 1866 September 6, 1946) was a German classical philologist who was a native of Berlin. He was a younger brother to surgeon Werner Körte (1853 1937) and archaeologist Gustav Körte (1852 1917). In 1896 he married Frieda Gropius, the… …   Wikipedia

  • Körte — ist der Name einer niedersächsischen Familie aus Aschersleben, die ihre direkte Stammreihe mit einem Körte, Archidiakon in Aschersleben, beginnt. Familienmitglieder Wilhelm Körte (1776–1846), Literarhistoriker und Nachlassverwalter Johann Wilhelm …   Deutsch Wikipedia

  • Körte — Körte, Wilhelm, Literarhistoriker, geb. 24. März 1776 in Aschersleben, gest. 30. Jan. 1846 in Halberstadt, studierte in Halle Literatur, ward zu Halberstadt Domvikar und nach der Aufhebung des Domstiftes 1810 Buchhändler, gab aber das Geschäft… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Alfred Pillet — (* 25. Januar 1875 in Breslau; † 27. Oktober 1928 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Romanist und Philologe. Leben Der Sohn des damaligen Oberlehrers an der evangelischen Realschule I und des französischen Lektors an der Universität… …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Körte — (* 8. Februar 1852 in Berlin; † 15. August 1917 in Göttingen) war ein deutscher Klassischer Archäologe. Er ist besonders durch die Entdeckung der antiken Stadt Gordion in Kleinasien bekannt. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Körte — (February 8, 1852 August 15, 1917) was a German classical archaeologist who was born in Berlin. He was the brother of philologist Alfred Körte (1866 1946) and surgeon Werner Körte (1853 1937).He studied classical philology and archaeology at the… …   Wikipedia

  • Friedrich Körte (Architekt) — Friedrich Körte (* 24. Dezember 1854 Berlin; † 3. Februar 1934 ebenda) war ein deutscher Architekt mit dem Hauptwirkungskreis in Berlin und im Umland. Zusammen mit Konrad Reimer betrieb er ab 1886 das gemeinsame Architekturbüro Reimer Körte. Das… …   Deutsch Wikipedia

  • Siegfried Körte — (* 23. November 1861 in Berlin; † 4. März 1919 in Königsberg) war ein deutscher Verwaltungsjurist. Bekannt wurde er als Oberbürgermeister von Königsberg …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Körte — Friedrich Emil Werner Körte (* 21. Oktober 1853 in Berlin; † 3. Dezember 1937 in Berlin) war ein deutscher Chirurg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Ehrungen …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Körte — (October 21, 1853 December 3, 1937) was a German surgeon who was a native of Berlin. He was the brother of archaeologist Gustav Körte (1852 1917) and philologist Alfred Körte (1866 1946).During the Franco Prussian War he worked as a volunteer in… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”