Guntersblum

Guntersblum
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Guntersblum
Guntersblum
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Guntersblum hervorgehoben
49.7972222222228.345555555555689
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Guntersblum
Höhe: 89 m ü. NN
Fläche: 16,71 km²
Einwohner:

3.744 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 224 Einwohner je km²
Postleitzahl: 67583
Vorwahl: 06249
Kfz-Kennzeichen: MZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 024
Adresse der Verbandsverwaltung: Alsheimer Straße 29
67583 Guntersblum
Webpräsenz: www.guntersblum.de
Ortsbürgermeister: Reiner Schmitt (GLG)
Lage der Ortsgemeinde Guntersblum im Landkreis Mainz-Bingen
Breitscheid (Hunsrück) Bacharach Manubach Oberdiebach Oberheimbach Niederheimbach Weiler bei Bingen Trechtingshausen Waldalgesheim Münster-Sarmsheim Bingen am Rhein Ingelheim am Rhein Budenheim Heidesheim am Rhein Wackernheim Grolsheim Gensingen Horrweiler Aspisheim Welgesheim Zotzenheim Badenheim Sprendlingen Sankt Johann (Rheinhessen) Wolfsheim (Gemeinde) Ockenheim Gau-Algesheim Appenheim Nieder-Hilbersheim Bubenheim (Rheinhessen) Ober-Hilbersheim Engelstadt Schwabenheim an der Selz Jugenheim in Rheinhessen Stadecken-Elsheim Essenheim Ober-Olm Klein-Winternheim Nieder-Olm Sörgenloch Zornheim Bodenheim Gau-Bischofsheim Harxheim Nackenheim Lörzweiler Mommenheim (Rheinhessen) Hahnheim Selzen Nierstein Oppenheim Dienheim Dexheim Dalheim (Rheinhessen) Köngernheim Friesenheim (Rheinhessen) Undenheim Uelversheim Uelversheim Ludwigshöhe Guntersblum Weinolsheim Dolgesheim Eimsheim Hillesheim (Rheinhessen) Wintersheim Dorn-Dürkheim Rhein-Lahn-Kreis Hessen Mainz Rhein-Hunsrück-Kreis Landkreis Bad Kreuznach Donnersbergkreis Landkreis Alzey-WormsKarte
Über dieses Bild

Guntersblum ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Main-Gebiet im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Guntersblum.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Blick auf Guntersblum von den westlichen Weinbergen aus

Guntersblum liegt geografisch auf der linken Rheinseite zwischen Mainz und Worms in Rheinhessen, an der

Die Gesamtfläche der Gemarkung umfasst: 1.668 ha. 1373 ha werden land- und forstwirtschaftlich genutzt, davon 550 ha weinbaulich.

  • Großlagen: Guntersblumer Vögelsgärten und Oppenheimer Krötenbrunnen.
  • Einzellagen: Steinberg, Authental, Steigterassen, Bornpfad, Kreuzkapelle, Eiserne Hand, St. Julianenbrunnen, Sonnenhang.


Nachbargemeinden

An Guntersblum grenzen im Uhrzeigersinn die Gemeinden Ludwigshöhe, Gimbsheim, Alsheim, Eimsheim und Uelversheim. Die Gemeinden Ludwigshöhe, Eimsheim und Uelversheim gehören dabei zur eigenen Verbandsgemeinde Guntersblum, die Gemeinden Gimbsheim und Alsheim gehören zur benachbarten Verbandsgemeinde Eich.

Klima

Als Ort in Rheinhessen hat Guntersblum eines der trockensten und wärmsten Klimate in ganz Deutschland. Diese Wärme und die Trockenheit begünstigen dabei auch den hier in hohem Maße betriebenen Weinanbau.

Geschichte

9. bis 10. Jahrhundert

Die früheste Erwähnung Guntersblums (Chunteres Frumere) findet sich im Lorscher Codex (Reichsurbar) zwischen den Jahren 830 und 850: Ein königlicher Leibeigener musste einen Zins von 2 Fudern Wein an den Königshof liefern.[2] Am 13. Juni 897 erfolgte eine weitere Erwähnung Guntersblums, bezeichnet als Cundheres prumare (Gunters Pflaumengarten): König Zwentibold bestätigte den Mönchen des Klosters St. Maximin in Trier, dass sie in Guntersblum über Besitz verfügen. Aus diesen Urkunden geht die Deutung des heutigen Ortsnamens hervor: Garten des Gunther mit Pflaumenbäumen.[3]

Der älteste Teil Guntersblums lag hochwasserfrei auf einem Schuttkegel eines Baches und war das fränkische Gut Nordhofen.[4] Diese Siedlung sollte mit Ost- und Westhofen zum Wormser Königshof gehört haben.[5]

Zwischen 922 und 927 stattete der Erzbischof von Köln im (Erzbistum Köln) das Kloster zu den heiligen Jungfrauen und das Ursulastift in Köln mit Besitz aus, darunter mehrere Arpent Feldbesitz in Guntersblum.

13. bis 18. Jahrhundert

Im Jahr 1215 verpachtete das Stift Xanten im Erzbistum Köln seine Einkünfte aus der Guntersblumer Kirche (jährlich 12 Fuder Wein, 100 Malter Roggen und 50 Malter Weizen) an den Ritter Herbord von Albig und dessen Sohn Cuselin. 1237 verkaufte das Stift Xanten das Patronatsrecht und seinen gesamten Besitz in Guntersblum an das Domstift Worms mit Zustimmung von Erzbischof Heinrich I. von Köln und des Wormser Bischofs Landolf von Hoheneck. Die Güterteilung erfolgte zwischen den Brüdern Friedrich III. von Leiningen und Emich IV. von Leiningen-Landeck. Letzterer erhielt den kurkölnischen Lehnshof in Guntersblum.

Vor 1242 wurde Friedrich III. (Leiningen) von den Erzbischöfen von Köln (den Besitzern des Dorfes) mit der Vogtei über Guntersblum belehnt. Ab dann bleibt Guntersblum unter leiningischer Herrschaft und gehörte bis 1316 zum Haus Leiningen. Anschließend ging der Ort bis 1466 an das Haus Leiningen-Hardenburg und danach bis 1572 an das Haus Leiningen-Dagsburg-Hardenburg. Dann gehörte Guntersblum bis 1658 zum Haus Leiningen-Dagsburg-Falkenburg (in Colgenstein-Heidesheim bei Obrigheim (Pfalz)) und danach bis 1766 zum Haus Leiningen-Dagsburg-Falkenburg in Guntersblum, bis es bis 1787 wieder an das Haus Leiningen-Dagsburg-Hardenburg ging. siehe auch Leiningen-Heidesheim (Adelsgeschlecht)

Ab 1787 gehörte der Ort dem Haus Leiningen-Guntersblum. Ende 1797 endete die leiningische Herrschaft, die linke Rheinseite wird Frankreich zugeschlagen.

19. Jahrhundert

Mit dem Wiener Kongress in den Jahren 1814 und 1815 endete die französische Herrschaft. 1815 und 1816 entstand die Provinz Rheinhessen und wurde dem Großherzogtum Hessen zugeteilt. Damit wurde Guntersblum hessisch.

Mit dem Rheindurchstich am Geyer begann man im Frühjahr 1827. Die erste Durchfahrt war am 30. April 1829. Mit diesem Kanal ersparte man der Schifffahrt den langen Weg um die Insel Kühkopf. Die Segelschiffe mussten damals noch rheinaufwärts von vier Pferden auf dem Leinpfad gezogen werden.

Im Jahr 1852 kam Guntersblum zum neu gegründeten Kreis Oppenheim. 1853 wurde die Hessische Ludwigsbahn von Mainz nach Worms gebaut.

20. Jahrhundert

Im Jahr 1930 verließen Guntersblum die letzten Besatzungstruppen des Ersten Weltkrieges.

Im März 1945 überrollten amerikanische Panzerverbände Rheinhessen und auch Guntersblum. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Guntersblum im Zuge der Aufwärtsentwicklung in ganz Deutschland zu mehr als doppelter Größe. Mit der Bildung der Besatzungszonen kommt das Gebiet des Kühkopfes nach Hessen.

Im Jahr 1969 kam Guntersblum zum neu gebildeten Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz im neu entstandenen Landkreis Mainz-Bingen. 1972 wurde Guntersblum Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde.

Religionen, Konfessionen

Evangelische Gemeinde

Evangelische Kirche
Hauptartikel: St. Viktor (Guntersblum)

Die Kirche wurde um 1100 als dreischiffige Basilika mit zwei Türmen erbaut. Damals besaß das Stift Xanten das Patronat über die Kirche und stellte sie unter den Schutz des Heiligen Viktor. 1617/18 wurde das Kirchenschiff wegen seiner Baufälligkeit abgerissen. 1619 begann der Wiederaufbau. Aufgrund des Dreißigjährigen Krieges erfolgte die Fertigstellung des Gebäudes erst zwischen 1685 und 1688. Im Jahre 1702 stürzte der Südturm (heute mit Uhr) ein. Er wurde in den Jahren 1839-42 wieder aufgebaut. Die beiden Türme der Kirche sind besonders bemerkenswert. Der Stil solcher achtseitigen Gewölbe auf quadratischem Grundriss wurde möglicherweise in Persien begründet und im Armenien des 7. Jahrhunderts weiter entwickelt. Diese orientalische Verwandtschaft führte dazu, dass man sie Sarazenentürme nannte. Türme dieses Stils sind in Deutschland nur fünfmal vorhanden (vgl. Alsheim, Dittelsheim, Worms, Wetzlar). Zu den weiteren Besonderheiten der Kirche gehört der gotische Taufstein. Er ist vermutlich um 1490 entstanden und gehört zu den sogenannten Löwentaufsteinen.

Katholische Pfarrei St. Viktor

Katholische Kirche

Etwa 100 Jahre lang teilten sich die beiden Glaubensrichtungen ein Gotteshaus. Schließlich verhalf die bürgerliche Gemeinde den Katholiken 1844/45 zum Bau einer eigenen Sankt Viktorskirche. Das Kirchengebäude fand seinen Standort auf dem gemeindeeigenen Gelände gegenüber dem Rathaus. Die feierliche Einweihung nahm Bischof Petrus Leopold Kaiser aus Mainz am 16. November 1845 vor. Die Konsekrationsurkunde hängt in der Sakristei der Kirche. Im Juli 1965 konnte der damalige Pfarrer in das kirchengemeindeeigene Pfarrhaus gegenüber der katholischen Kirche einziehen. In den Jahren 1982/83 baute die katholische Pfarrgemeinde weitgehend in Selbsthilfe und aus Spendenmittel ihr Pfarrheim, welches Domkapitular Fahney am 13. März 1983 einweihte.

Der die katholische Gemeinde Guntersblums schon lange leitende Pfarrer Alphons Mohr feierte im September 2008 sein 50-jähriges Priesterjubiläum.

Politik

Größte
Weinbaugemeinden
im Anbaugebiet
Rang nach
Rebfläche
(innerhalb
von RLP)
Bestockte
Rebfläche
Rebsorten
Weißwein Rotwein
ha  %
Logo von RheinhessenRheinhessen   26.228 67,4 32,6
Worms 3 1.490 59,6 40,4
Nierstein 6 783 75,6 24,4
Alzey 8 769 69,0 30,1
Westhofen 9 764 68,7 31,3
Alsheim 10 704 69,3 30,7
Bechtheim 11 654 70,2 29,8
Ingelheim am Rhein 12 641 45,1 54,9
Flörsheim-Dalsheim 13 635 65,0 35,0
Bingen am Rhein 15 590 72,6 27,4
Saulheim 16 508 72,2 27,8
Osthofen 20 464 67,8 22,2
Guntersblum 21 461 71,8 28,2
Dittelsheim-Heßloch 23 446 68,6 31,4
Stadecken-Elsheim 24 433 69,2 30,8
Quelle: Weinbau 2005/2006.
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Bad Ems, Mai 2006.


Gemeindegliederung

Die Ortseinfahrt des Guntersblumer Ortsteils Guntersblum am Rheindamm auf der K 43

Neben der eigentlichen Ortsgemeinde Guntersblum gibt es noch eine circa 3 Kilometer vom Guntersblumer Ortskern entfernte kleinere Siedlung am Rhein. Sie heißt Guntersblum am Rheindamm. Vorhanden sind hier der Guntersblumer Rheinhafen, eine Gaststätte sowie einige Wohngebäude. Verbunden ist dieser Ortsteil mit dem Guntersblumer Ortskern mittels der Kreisstraße 43.

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Guntersblum besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[6]

SPD CDU FWG GLG Gesamt
2009 6 7 4 3 20 Sitze

Wappen

Das Wappen zeigt im geteilten Schild oben in blau einen rot-bewehrten und -bezungten silbernen Leininger Adler, unten in Silber einen blauen Blumentopf mit fünf grün-bestielten roten Rosen mit roten Butzen.

Gemeindepartnerschaft

Verkehr

Guntersblum liegt direkt an der Bundesstraße 9, die von Ludwigshafen am Rhein am Rhein entlang, parallel der Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen, nach Mainz führt. Guntersblum liegt zwischen den Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar.

Es besteht außerdem im Schienenverkehr im Halbstundentakt Anschluss an diese zwei Metropolregionen. 2015 soll hier die S-Bahn RheinNeckar verkehren.

Des Weiteren besteht über das ca. 25 km entfernte Autobahnkreuz Alzey Anschluss an die Autobahnen 61 und 63, welche sich jedoch nur in den Richtungen Koblenz und Kaiserslautern lohnen, da Mainz und Worms bzw. Ludwigshafen schneller und kürzer über die B9 erreicht werden können.

Ferner besitzt Guntersblum über die Linie 432 Anschluss an das Netz der BRN. Die Linie führt dabei vom Guntersblumer Bahnhof über Gimbsheim, Eich, Hamm und Worms-Rheindürkheim zum Wormser Hauptbahnhof.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Museum im Kellerweg
  • Kelterhaus (Kellerweg 20) aus dem 19. Jh., alter Gebäudetrakt im klassischen Gründerzeitstil errichtet, mit imposanter, holzvertäfelter und bemalter Weinprobierstube aus der Zeit, zuletzt als Restaurant betrieben, seit 2000 im Gemeindebesitz, seit 2003 als Museum genutzt.

Bauwerke

Kelterhäuser im Kellerweg
Julianenbrunnen - links im Hintergrund das ehemalige Sommeratelier von Prof. Carl Küstner
  • Der Kellerweg ist eine Guntersblumer Eigentümlichkeit. Etwa einen Kilometer zieht sich am erhöhten Westrand des Ortes die Straße entlang, in der sicher vor Grund- und Hochwasser des Rheins die Weinkeller und Kelterhäuser angelegt sind. Der älteste Keller trägt das Datum 1600. Der Mittelpunkt des Kellerweges bildet der Julianenbrunnen. Seit 1964 feiert die Gemeinde hier alljährlich am letzten und vorletzten Wochenende im August Kellerweg-Fest. Ähnliche Bauanlagen gibt es auch in Österreich, unter dem Namen Kellergasse.
Hauptartikel: Guntersblumer Kellerweg
  • Pumpwerksgebäude der Wasserversorgung: Pumpwerk mit Maschinenhaus und Maschinistenwohnhaus, 1906/07 von Wilhelm Lenz (Großherzogliche Kulturinspektion Mainz), Baugruppe in barockisier. Jugendstilformen, die bauzeitlichen Maschinenanlagen sind teilweise erhalten (Gimbsheimer Straße 52). Über das Pumpwerk wird das Wasser des Bechtheimer Kanals in den Rhein geleitet.
Hauptartikel: Leininger Schloss
  • Das Neue Schloss, heute das Schlossgut Schmitt. Erbaut 1787 bis 1789 mit Mansardwalmdachbau mit zusätzlichen Mischformen aus dem Rokoko und Frühklassizismus. Angrenzend steht außerdem eine Krüppelwalmdachscheune und eine Gartenmauer aus dem 18. Jahrhundert.
Hauptartikel: Neues Schloss (Guntersblum)
  • Der ehemalige Deutschherrenhof, heute das Weingut Frey auf dem Deutschherrenhof. Wohngebäude erbaut Ende 18. Jahrhundert. Mit Vierflügelanlage und spätbarockem Mansardwalmdachbau.
Hauptartikel: Deutschherrenhof
  • Der ehemalige Homburger Hof, heute Weingut Homburger Hof auf dem Homburger Hof. Barocker Mansardwalmdachbau mit einer Dreiflügelanlage aus dem 18. Jahrhundert. Außerdem mit einem Torpfosten aus der Renaissance, erbaut 1671.
Hauptartikel: Homburger Hof
  • Der ehemalige Polyscher Hof, Adelshof, mit Ölmühle aus dem 18. Jahrhundert mit spätbarocker Baugruppe und Herrenhaus, Mansarddachbau, Mühlengebäude mit Fachwerk und Krüppelwalmdachbau.
Hauptartikel: Polyscher Hof
  • Der ehemalige Domhof, ehemaliger Zehnthof, mit barockem Petrusrelief (bezeichnet 1754), erstmalige Erwähnung 1632. 1874 durch Heinrich Schmitt übernommen, dient er heute unter seinen Nachfahren als Weingut. Außerdem historische Zehntscheune erhalten, heute als Flaschenlager genutzt. Außerdem auf dem Grundstück ehemalige Synagoge, als quadratischer Bau, mit Mikwe aus Mitte des 19. Jahrhunderts.
Hauptartikel: Domhof (Guntersblum)
  • Die ehemalige Synagoge, erstmals erwähnt 1744, komplett saniert 1860 bis 1862, letzter jüdischer Gottesdienst an Jom Kippur 1938 (5. Oktober 1938), in der Folge in der Zeit des Nationalsozialismus stark zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg als Wirtschaftsgebäude auf dem Grundstück des Domhofs genutzt, quadratischer Bau, mit Mikwe aus Mitte des 19. Jahrhunderts.
Hauptartikel: Synagoge Guntersblum

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Guntersblum

Parkanlagen

  • Im Rhein befindet sich auf Guntersblumer Höhe das Europa-Reservat Kühkopf-Knoblochsaue. Besuchen kann man diese Insel vom circa 1 Kilometer vom Guntersblumer Ortskern befindlichen Guntersblumer Hafen, der sich im Ortsteil Guntersblum am Rheindamm befindet, mittels einer Fähre von April bis Oktober eines Jahres. Dabei darf man bei einem Besuch nur unmotorisiert, das heißt höchstens mit einem Fahrrad, anreisen.
  • Im Herzen von Guntersblum befindet sich eine circa 600 Meter lange Promenade. Sie zieht sich von der Hauptstraße der Ortsgemeinde bis zur Julianenstraße an der alten Schule. Früher war diese Anlage ein Graben, in dem allerlei Haushaltsabfälle der früheren Guntersblumer Bürger geleitet wurden und auch entsorgt wurden. Auch stellte er früher die natürliche Grenze Guntersblums dar. Heute finden sich dort vor allem viele hohe Bäume und zahlreiche Büsche. Die Erhaltung und Verschönerung dieser Promenade wird dabei mit hohem Aufwand von der Gemeinde Guntersblum betrieben.
Promenade

Sport

  • SV 1921 Guntersblum – Mit ca. 430 Mitglieder ist der SV 1921 Guntersblum einer der größeren Vereine im Ort. Die erste Mannschaft spielt in der Landesliga. Der Erfolg der ersten Mannschaft unter der Leitung des Trainers H. Scheffel, der jedoch zum Saisonende 2008/2009 den Verein nach vielen Jahren verlässt, steht im Vordergrund der Vereinsarbeit. Rainer Richter ist der 1. Vorsitzende des Vereins. Seit Beginn der Saison 2009/2010 ist Günter Braun Trainer der 1. Mannschaft. Das Vereinsgelände befindet sich an der Alsheimer Straße am Ortseingang von Alsheim kommend.
  • Turnverein 1848 Guntersblum e. V. – Ende 2009 1.194 Mitglieder[7]
  • Tennisklub
  • Wassersportfreunde – Kanuwandersport. Direkt am Rhein gegenüber dem Naturschutzgebiet Kühkopf liegt das Bootshaus der Wassersportfreunde.
  • 1.PBC Guntersblum e.V. – Billardverein, der 2006 gegründet wurde und mittlerweile mit drei Mannschaften am Ligabetrieb in Rheinland-Pfalz teilnimmt. Gespielt wird im Billard Cafe „Alte Schule“ in Guntersblum am Marktplatz.

Regelmäßige Veranstaltungen

Blick Richtung Julianenbrunnen
  • Kellerwegfest am vor- und letzten Wochenende im August mit zahlreichen Besuchern aus dem Umland.
  • Rheinradeln im Mai auf der alten B 9, jetzt die L 439, zwischen Oppenheim und Worms-Herrnsheim. In Guntersblum sind dabei zahlreiche Winzerhöfe, insbesondere an der Strecke in der Hauptstraße und Alsheimer Straße, für die Radler, Skater und Jogger geöffnet.
  • Fastnachtsumzug durch die Straßen des Ortes am Sonntag vor jedem Rosenmontag eines Jahres. Der Fastnachtsumzug in Guntersblum ist mit ca. 50 Zugnummern in jedem Jahr dabei einer der größten in der Region.

Wirtschaft und Infrastruktur

Einkaufsmöglichkeiten

In Guntersblum gibt es mehrere Bäckereien, Metzgereien, Friseurläden, Supermärkte, Discounter und einen Dönerladen. Auch verschiedene gastronomische Betriebe sind neben den einzelnen Winzerhöfen vorhanden.

Bildung

Die Guntersblumer Carl-Küstner-Grundschule

Die nach dem Guntersblumer Carl Küstner benannte Grundschule zählt ca. 200 Schülerinnen und Schülern. In den Räumlichkeiten der Grundschule ist außerdem die Volkshochschule beheimatet. Des Weiteren gibt es in Guntersblum die zwei Kindergärten Spatzennest und Zwergenpalast.

Sonstiges

  • Guntersblum ist aufgrund seiner reizvollen Lage am Rhein sowie in direkter Nähe zu den Weinbergen eine Fremdenverkehrsgemeinde.
  • Guntersblum darf sich seit einem Wettbewerb im Oktober 2007 offiziell SWR 1-Gemeinde nennen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Straßenschild der Joh.-Ph.-Kreißler-Straße in Guntersblum

Zu Ehren von Georg K. Glaser, Johann Philipp Kreißler, Ferdinand Adolf Kehrer und Heinrich Paulizky wurden vier Straßen in Guntersblum nach ihren Namen benannt.

Quellen und Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Lorscher Codex: Urkunde 3671 (Reichsurbar Gernsheim)
  3. Henning Kaufmann: Rheinhessische Ortsnamen, München 1976, S. 90-91
  4. Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz, Bd. 3, Mainz 1847, S. 249
  5. Ernst Stephan: in Mitteilungsblatt 5, 1956, S. 3; E. Christmann:
  6. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  7. Turner-Ruf – Vereinsnachrichten des Turnverein 1848 Guntersblum e. V., Nr. 304, Juli 2010, S. 8 f.

Literatur

  • Phil. August Pauli: Die römischen und deutschen Alterthümer am Rhein, 1. Abt. Rheinhessen, Mainz 1820, S. 67
  • Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz, Band 3, Rheinprovinz, Mainz 1847, S. 248–253
  • Ludwig Baur: Hessische Urkunden, 2. Band, Darmstadt 1862, Urkunden 74, 75, 250, 304, 430, 587, 747, 869.
  • Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Gießen 1905. S. 193-195
  • Karin Holl: Kreißler - Chrysler, eine Auswanderungsgeschichte. 2001, ISSN 0171-1512
  • Ingo Runde: Xanten im frühen und hohen Mittelalter. 2003, ISBN 3-412-15402-4, S. 159, 375

Weblinks

 Commons: Guntersblum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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