Gutsbezirk Reinhardswald

Gutsbezirk Reinhardswald
Lage des Gutsbezirks Reinhardswald im Landkreis Kassel

Der Gutsbezirk Reinhardswald ist ein gemeindefreies Gebiet im Landkreis Kassel im Land Hessen in Deutschland. Die Fläche des gemeindefreien Gebietes beträgt 183 km². Als größter der drei hessischen Gutsbezirke umfasst er praktisch die gesamte Fläche des Reinhardswaldes.

Inhaltsverzeichnis

Verwaltung

Der Gutsbezirk wird vom Reinhardshagener Forstamtsleiter in Personalunion verwaltet. Dieser fungiert als Bürgermeister, wobei er nicht gewählt, sondern vom Landkreis ernannt wird. Wesentliche Aufgaben des Bürgermeisters sind unter anderem die Erhebung von Steuern, Müllbeseitigung, die Betreuung der Einwohner, Aufgaben der Ortspolizei, des Standesamtes sowie die Aufgaben als Träger öffentlicher Belange.[1]

Kurioses

Laut Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes ist der Gutsbezirk unbewohnt.[2] Allerdings leben zwei Einwohner in dem Gebiet, die die Gaststätte Tillyschanze neben dem gleichnamigen Aussichtsturm betreiben. Zwischen der Gaststätte und dem Turm verläuft die Landesgrenze zwischen Hessen und Niedersachsen. Beide Personen sind beim Forstamt in Reinhardshagen gemeldet, das für Verwaltungsangelegenheiten zuständig ist.

In finanziellen Angelegenheiten müssen die beiden Bewohner das Finanzamt in Hofgeismar aufsuchen, in ordnungsrechtlichen Gaststättenangelegenheiten die Ordnungsbehörde in Kassel. Da der Gutsbezirk keine Postleitzahl besitzt, wird er auch nicht mit Post beliefert. So richteten sich die beiden Einwohner ein Postfach in Hann. Münden ein. Das Abwasser wird nach Niedersachsen abgeleitet. Das zuständige Wahllokal liegt in Reinhardshagen, Ortsteil Veckerhagen.[3][4][5]

Einzelnachweise

  1. Forstamt Reinhardshagen: Besonderheiten des Forstamtes
  2. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung der hessischen Gemeinden
  3. Keine Postleitzahl, aber 100 Prozent Wahlbeteiligung in Göttinger Tageblatt vom 26. August 2005
  4. Spiegel Online: Die einsamsten Wähler des Landes, vom 16. Januar 2009
  5. Tillyschanze.de: Forstgutsbezirk Reinhardswald – Ein Kuriosum in Hessen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Reinhardswald — p1f1p5 Reinhardswald Höchster Gipfel Staufenberg (472,2 m ü. NN) Lage Hessen, Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Gutsbezirk — Gutsbezirke (in Österreich Gutsgebiet) waren den Landgemeinden vergleichbare kommunale Einheiten. Es bestand in ihnen allerdings keine Gemeindevertretung. Vielmehr wurden sie verwaltet vom Gutsvorsteher, dem Besitzer (Eigentümer) des Gutsbezirkes …   Deutsch Wikipedia

  • Forstgutsbezirk Reinhardswald — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Steinkopf (Südostteil des Gutsbezirks Reinhardswald) — Steinkopf Bild gesucht  BWf1 Höhe 353,2  …   Deutsch Wikipedia

  • Steinkopf (Nordwestteil des Gutsbezirks Reinhardswald) — f1 Steinkopf Höhe 271,1 m ü. NN Lage Nordwestteil des Gutsbezirks Reinhardswald, Landkreis Kassel, Hessen (Deutschland) …   Deutsch Wikipedia

  • Reinhardshagen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Lempe — Gewässerkennzahl DE: 4484 Lage Landkreis Kassel, Hessen, Deutschland Flusssystem WeserVorlage:Infobox …   Deutsch Wikipedia

  • Gemeindefrei — Ein Gemeindefreies Gebiet ist im Verwaltungsrecht ein abgegrenztes Gebiet, das zu keiner politischen Gemeinde gehört. Meist sind diese Gebiete unbewohnt (Truppenübungsplätze, Waldgebiete, Wasserflächen etc.). Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf… …   Deutsch Wikipedia

  • Vaake — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Veckerhagen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”