Göttinger Musenalmanach

Göttinger Musenalmanach
Titel 1786

Göttinger Musenalmanach ist der Titel zweier vom 18. bis 20. Jahrhundert erschienenen deutschen Literaturzeitungen.

Eine Reihe literarischer Zeitungen des 18. und 19. Jahrhunderts trug den Ausdruck Musen-Almanach, der sich von den Musen, dem Gefolge des Griechischen Gottes Apollon, und dem arabischen Ausdruck al manha für Geschenk oder Neujahrsgeschenk herleitet, im Titel. In der Regel waren das Zeitungen mit literarischen Nachrichten, Rezensionen und Möglichkeiten zur Erstveröffentlichung eigener Werke.

Inhaltsverzeichnis

Göttinger Musenalmanach (1770–1807)

1770 erschien bei Johann Christian Dieterich in Göttingen der erste Jahrgang. Begründet hatten ihn Heinrich Christian Boie und Friedrich Wilhelm Gotter, später wurde der auch als Poetische Blumenlese betitelte Göttinger (gelegentlich auch Göttingenscher) Musenalmanach von Karl Reinhard übernommen. Der letzte Jahrgang erschien 1807. Weitere Herausgabeorte waren Waldeck und Münster.

Der Göttingische Musenalmanach entstand im Umfeld des Göttinger Hainbundes, einem Zusammenschluss von Literaten der Sturm und Drang-Zeit. Mitglieder waren neben Boie, Carl Christian Clauswitz, Carl Friedrich Cramer, Christian Hieronymus Esmarch, Schack Hermann Ewald, Johann Friedrich Hahn, Ludwig Christoph Heinrich Hölty, Leopold Friedrich Günther von Goeckingk, Johann Anton Leisewitz, Johann Martin Miller, die Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß.

Göttinger Musenalmanach (1896–1905)

Ein erster Versuch einer Anknüpfung unter dem Titel Neuer Göttinger Musenalmanach ist für die Jahre 1832 und 1833 nachgewiesen.

1896 erschien erneut ein von Börries von Münchhausen herausgegebener Göttinger Musenalmanach, der bis 1905 bei Horstmann in Göttingen, später im Verlag der Göttinger Universitätszeitung verlegt wurde, und der bis 1953 nachgewiesen ist.

Die Ausgabe von 1900 verantwortete Levin Ludwig Schücking

Ausgaben

Fünf Faksimile von Göttinger Musenalmanachen (1771, 1772, 1774, 1778 und 1793) stellt der Förderverein Gottfried August Bürger Molmerswende e. V. in seiner ONLINE-BIBLIOTHEK bereit:

Literatur

  • Hans Grantzow: Geschichte des Göttinger und des Vossischen Musenalmanachs. Dissertation, Berlin 1909.
  • York-Gothart Mix: Die deutschen Musen-Almanache des 18. Jahrhunderts. Beck, München 1987, ISBN 3-406-32332-4.
  • Carl Christian Redlich: Versuch eines Chiffernlexikons zu den Göttinger, Voßischen, Schillerschen und Schlegel-Tieckschen Musenalmanachen. Hamburg 1875. Digitalisat

Weblinks


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