Güstrow-Bützow-Kanal

Güstrow-Bützow-Kanal

Der Bützow-Güstrow-Kanal ist ein Kanal in Mecklenburg-Vorpommern. Er verbindet die Stadt Güstrow mit der Warnow bei Bützow.

Der Kanal ist der Überrest einer im 19. Jahrhundert geplanten und teilweise verwirklichten Binnenwasserstraße von Rostock nach Berlin. Die Verbindung sollte von der Warnow unter Einbeziehung des Krakower und des Plauer Sees über Elde und Havel realisiert werden. Gebaut wurde aber nur das Teilstück bis Güstrow.

Der Kanal beginnt an der Warnow im Bützower Ortsteil Wolken und führt, im Tal der Nebel gelegen, vorbei an den Dörfern Zepelin, Klein Schwiesow und Parum nach Güstrow.

Geschichte

Der Bau des Kanals wurde bereits Anfang des 19. Jahrhunderts geplant, erste Mittel 1886 bewilligt, der Kanalbau jedoch nach eingehender Prüfung der Wirtschaftlichkeit erst 1894 begonnen. Der Verkehrsweg war für Schiffe bis zu 150 Tonnen konzipiert. Dafür sah die Planung eine Kanalbreite von 16 Metern, eine Sohlenbreite von 10 Metern und eine Wassertiefe von 1,50 Meter vor. Zwei Schleusen sorgten für die Überwindung von 6 Meter Höhenunterschied.

Das vorgesehene System mit der Verbindung zur Elde kam nicht zustande, da vom weiteren Ausbau nach Plau am See abgesehen wurde.

Nachdem der Kanal im Oktober 1896 geflutet und durch eine Fahrt mit dem Benzinmotorschiff „Borwin“ erprobt worden war, wurde er Ende 1896 für den Verkehr freigegeben. Für die Befrachtung wurden vier Ladestellen eingerichtet.

In Güstrow siedelten sich drei Schleppschiff-Reedereien an, die jedoch nach ein paar Jahren ihren Betrieb einstellten. Bis zum Ersten Weltkrieg entwickelte sich auf dem Kanal nur ein mäßiger, durch andere Verkehrsarten zunehmend beeinträchtigter Frachtverkehr, vorwiegend mit Baustoffen. 1929 fiel mit der Zuckerfabrik Güstrow, die nicht wieder aufgebaut wurde, zudem ein wichtiger Befrachter aus. Bis in die 1950er Jahre wurde der Kanal von der Schifffahrt genutzt, heute ist er keine Wasserstraße mehr und hat nur noch für den Wassertourismus eingeschränkte Bedeutung. Zeugnisse der Technik des ausgehenden 19. Jahrhunderts sind die steinerne Kammerschleuse, die instandgesetzte Zugbrücke bei Lüssow und vier Drehbrücken.


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