Habel (Tann)

Habel (Tann)
Habel
Koordinaten: 50° 38′ N, 9° 59′ O50.6333333333339.9833333333333470Koordinaten: 50° 38′ 0″ N, 9° 59′ 0″ O
Höhe: 470 m ü. NN
Fläche: 6,3 km²
Einwohner: 333 (2009)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 36142
Vorwahl: 06682
Karte

Rhönlandschaft


Weiler von Habel:
Esbachsgraben, Neustädtges, Habelgraben, Schwarzenborn, Karnhof und Mollartshof

Der Stadtteil Habel ist ein Stadtteil der Kleinstadt Tann (Rhön) im Landkreis Fulda in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1059 bis 1945

Erstmals erwähnt wurde Habel 1059 in einer Urkunde heißt von König Heinrich IV, in der dieser dem Abt von Fulda die Jagdrechtsamkeit über den Bramforst um den Habelstein verlieh. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts gab es in Habel eine Kapelle und ein Nonnenkloster. Ebenso wie ein Schloss welches aus der Zeit um 1350 überliefert ist, wurden diese vom Ritter von Henneberg mit dem gesamten Ort um 1400 vollständig zerstört. Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis mit dem Wiederaufbau begonnen wurde. Es folgte der 30-jährige Krieg mit Zerstörungen und Hungersnöten. Während ihres Rückzugs nach der Schlacht bei Leipzig zerstörten französische Soldaten den Ort weitestgehend. Nach der Verweltlichung der geistlichen Fürstentümer unter Napoleon in den Jahren 1802/03 und danach mehrmals wechselnder Landeszugehörigkeit, gehörte Habel mit Teilen der hessischen Rhön ab 1816 zu Bayern. 1866 nach dem deutschen Bruderkrieg wurde es ein Grenzort Kurhessens, und war dadurch unter preußische Herrschaft. Es wurde Teil des Landkreises Gersfeld, bis dieser 1932 dem Landkreis Fulda angegliedert wurde. In den beiden Weltkriegen fielen vierzig Bürger aus Habel.

ab 1945

Nach 1945 wurde Habel wieder Grenzort. Es lag nur zwei Kilometer von der innerdeutschen Grenze entfernt. Überregional wurde über die Flucht des DDR-Regimentskommandeurs Klaus-Dieter Rauschenbach der sich am 2. Juni 1981 in Habel meldete. Seit der Gebietsreform 1972 gehört Habel mit seinen Weilern Esbachsgraben, Mollartshof, Habelgraben, Neustädtges und Schwarzenborn zur Stadt Tann.

Sehenswürdigkeit

Kirche

Evangelische Kirche, erbaut zwischen 1781 und 1782. Besonderheit der Kirche ist, dass ein Engel im inneren der Kirche das Gesicht von Marilyn Monroe und einer das von Jane Fonda trägt.

Habelstein

Das Naturschutzgebiet Habelstein (681 m). Der Habelstein ist ein Felssturz- und Bergrutschgebiet in Basalten der Rhön.

Sage von Habel

Der Ritter von Habel

Am Kettenborn, oberhalb des Dorfes Habel bei Tann in der Rhön, soll einst eine Burg gestanden haben. Während einer längeren Belagerung konnte der Ritter von Habel mit seinen Mannen die Burg nicht mehr halten. Um nicht in die Hände der Feinde zu fallen, griff er zu einer List: Er stülpte sich einen großen kupfernen Kessel über seinen Oberkörper, und so getarnt, entkam er in der Nacht unbemerkt aus der Burg. Er hatte aber die Mitbewohner der Burg im Stich gelassen, deshalb muss seine arme Seele nun zur Strafe jede Nacht mit dem Kessel über dem Kopf dort herumgeistern, bis jemand den Mut hat, ihm diesen Kessel wegzunehmen. Aber bisher hat sich das noch niemand getraut.

Religionen

Habel ist seit der Einführung der Reformation 1535 durch Reichsritter Eberhard von der Tann evangelisch. Eberhard von der Tann war Kommandant der Wartburg, als Martin Luther dort das Neue Testament ins Deutsche übersetzte.

Wirtschaft

Habel liegt durch seine Lage im ehemaligen "Zonenrandgebiet" bedingt, etwas abseits der Gewerbegebiete. In Habel betreiben viele Einwohner einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb. Der größte Arbeitgeber ist die lokale Schreinerei Ziegler. Weiterhin haben sich in Habel neue Dienstleistungsbetriebe wie die Gesellschaft Rhön Radtouren, die Internetagentur Dietrich Projekt und das Versandhaus ModeSzene.de angesiedelt.

Der Wanderweg Hochrhöner führt auf seiner “Route Kuppenrhön” durch Habel.

Weblinks


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