Hackstein

Hackstein

Rolf Hackstein (* 27. Juni 1925 in Stolberg / Rheinland) war von 1967 bis 1990 Institutsleiter des „Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft (IAW)“ der RWTH Aachen sowie von 1966 bis 1990 geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Direktor des „Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR)“ an der RWTH Aachen.

Biografie

Hackstein war von 1943 ein Jahr als Soldat in Italien eingesetzt und geriet danach für drei Jahre in französische Kriegsgefangenschaft. Es gelang ihm in Italien 1944 an der Deutschen Oberschule in Rom das Reifezeugnis zu erwerben.

Von 1948 bis 1952 studierte er an der RWTH Aachen Maschinenbau mit den Schwerpunkten Textil- und Fertigungstechnik.

1950 fand er zunächst als Studentische Hilfskraft (damals: Hilfsassistent) dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (damals: Wissenschaftlicher Assistent) Zugang zum Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) und arbeitet an Themen wie Eignungsbegutachtung (heute: Eignungsdiagnostik), Personalführung, Berufsausbildung und Berufserziehung (heute: Arbeitspädagogik), Arbeits- und Betriebsorganisation, industrielle Frauenarbeit, Leistungsstudien und Entlohnung (heute: Arbeitsentgelt).

1953 wechselte er als - historisch gesehen - erster Wissenschaftliche Mitarbeiter an das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) und arbeitete dort an der Untersuchung nach Rationalisierungsmöglichkeiten bei der Herstellung von Zahnrädern und Gesenkschmiedeteilen. Dazu gehörten Arbeiten in den Gebieten technischer Statistik, betrieblichen Rechnungswesens, Fertigungstechnik, Produktivitätsmessung, Arbeits- und Zeitstudien und des Lohnwesens.

Mit der Promotion zum Dr.-Ingenieur wechselte er 1955 zum (Arbeitgeber-)Verband der Textilindustrie Westfalen, Münster dessen Geschäftsführer er von 1959 bis 1964 war.

1964 trat er in die Buderus'schen Eisenwerke Wetzlar ein und erhielt dort 1965 die Funktion eines Direktors. Er leitete das Personalwesen und die Arbeitsvorbereitung und übernahm weitere Sonderaufgaben auch für andere (Werke in) Flick-Unternehmen.

1966 übernahm er zunächst als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Direktor das „Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR)“ an der RWTH Aachen und wurde 1967 auch auf den Lehrstuhl des „Institut für Arbeitswissenschaft (IAW)“ der RWTH Aachen berufen.

1990 emeritierte er und widmete sich intensiv einer jahrelangen Leidenschaft: der Geschichtsforschung und trat noch mit Veröffentlichungen zur Aachener Geschichte in Erscheinung.

Zu seinem Werdegang gehörten umfangreiche REFA-Aktivitäten: 1951 trat er dem Verband bei, erwarb 1952 den REFA-Grundschein (damals: REFA-Lehrgang für Zeitstudien und Arbeitsbewertung) und war daraufhin als Referent in den REFA-Sonderlehrgängen für Studierende der RWTH Aachen tätig. In der Zeit von 1958 bis 1960 erwarb er die Qualifikationen zum REFA-Lehrer und aufbauend zum REFA-Fachlehrer. In Wetzlar war er Mitglied des REFA-Vorstandes. In Aachen übernahm er den Vorsitz des REFA-Bezirksverbandes von 1967 bis 1981. Mitglied des REFA-Vorstandes für den Gebietsverband Nordwest war er von 1967 bis 1972, des Gesamtvorstandes (heute: Bundesverband) von 1972 bis 1979.

Weitere Aktivitäten richteten sich auf den Rationalisierungskuratorium der Deutschen Wirtschaft e.V., die AIF, das USW und er war Kurator zweier Fraunhofer-Institute.

Veröffentlichungen

Über die Institutszeiten werden über 430 Zeitschriftenbeiträge und eine Anzahl Buchveröffentlichungen mit Hackstein verbunden. Bei 130 Dissertationen war er Referent, bei weiteren 55 Koreferent. Er betreute vier Habilitationen und war Koreferent bei weiteren sechs. Über 40 seiner Schüler wurden inzwischen selbst zu Professoren an deutschen Hochschulen berufen.

Weiterhin arbeitete er als Beirat und Herausgeber verschiedener Zeitschriften und Buchreihen.

Links und Quellen


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hackstein — vorwiegend auf den Raum OberhausenþDuisburg konzentrierter Herkunftsname zu einem nicht zu identifizierenden Ortsnamen, vielleicht zu Hagenstein (Südholland, Niederlande) …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Rolf Hackstein — (* 27. Juni 1925 in Stolberg/Rheinland; † 25. Juni 2011) war von 1967 bis 1990 Institutsleiter des „Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft (IAW)“ der RWTH Aachen sowie von 1966 bis 1990 geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Direktor… …   Deutsch Wikipedia

  • NARF — For the Native American Rights Fund (NARF), see Native American Rights Fund. Nuclear prelamin A recognition factor Identifiers Symbols NARF; DKFZp434G0420; FLJ10067; IOP2 …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Haa–Had — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Totok — (* 12. September 1921 in Groß St. Nikolaus im Banat) ist ein deutscher Autor, Herausgeber und Bibliothekar. Totok war von 1962 bis 1986 Direktor der Niedersächsischen Landesbibliothek (heute Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek) in Hannover. Er… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelmshavener HV — Stammverein PSV Wilhelmshaven Spitzname: WHV Gegründet: 1995 Vereinsfarben: bla …   Deutsch Wikipedia

  • Anna von Palant — Johanna bzw. Anna von Palant zu Breitenbend[1] und Reuland oder Anna Pallantia (* um 1550, vermutlich auf Burg Reuland[2] in der Eifel im heutigen deutschsprachigen Teil Ostbelgiens; † Mitte November, begraben am 17. November 1599 in Köln), war… …   Deutsch Wikipedia

  • Methanimicrococcus — Scientific classification Domain: Archaea Kingdom: Euryarchaeota Phylum …   Wikipedia

  • Palestinian costumes — are the traditional clothing worn by Palestinians. Foreign travelers to Palestine in late nineteenth and early twentieth centuries often commented on the rich variety of the costumes worn, particularly by the fellaheen or village women. Many of… …   Wikipedia

  • Hans-Jürgen Sasse — (* 30. April 1943 in Berlin) ist ein deutscher Sprachwissenschaftler. Leben Sasse studierte Allgemeine Sprachwissenschaft, Indogermanistik, Semitistik und Balkanologie in Berlin, Thessaloniki und München. 1970 wurde er in München im Fachbereich… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”