Halbinsel Kola

Halbinsel Kola
Lage der Halbinsel Kola zwischen der Barentssee und dem Weißen Meer.

Kola (finnisch Kuola, samisch Guoládatnjárga) ist eine Halbinsel in Russland in der Oblast Murmansk (nördlicher Rand des europäischen Landesteils). Die Halbinsel am Nordrand des Weißen Meeres wird von Russen und von Samen bewohnt. Die Verbindung zum restlichen Festland befindet sich beim Gebirge der Chibinen.

Die Halbinsel beherbergt zahlreiche Militäreinrichtungen der Nordflotte, insbesondere Basen für Atom-U-Boote.

Kola ist reich an Bodenschätzen. In den Orten Nikel und Montschegorsk wird beispielsweise im großen Stil Nickel gefördert, in anderen Orten Eisenerz sowie weitere Schwermetalle. Dieses hat dazu geführt, dass auf Kola nahezu alle ökologischen Zwischenstufen von intakter arktischer Tundra bis hin zu schwermetallverseuchten postindustriellen Abraumlandschaften zu finden sind. Die Erze werden meistens in Kombinaten vor Ort verhüttet, was mitunter zu extremer Luftverschmutzung führt. Die Energie dazu liefert das Kernkraftwerk Kola (vier Druckwasserreaktoren Typ WWER-440), welches zu Sowjetzeiten auf der Halbinsel errichtet wurde.

Ab 1970 wurde hier die so genannte Kola-Bohrung durchgeführt, die 1994 eine Tiefe von 12.262 Metern erreichte und damit auch heute noch den Weltrekord als tiefste Bohrung hält.

In der Andrejewa-Bucht wurde Anfang der 1980er Jahre ein Atommülllager für schwach radioaktiven Nuklearabfall als Provisorium (gedachter Zeitraum: 5 Jahre) eingerichtet. 2007 lagern nun etwa 21.000 ausgebrannte Brennstäbe von Reaktoren sowjetischer U-Boote. Norwegen, das bereits 12,5 Millionen Euro zur Sicherung der baufälligen Hallen aufbrachte, fordert eine umfassende Sanierung der Hallen und das Verbringen der Brennstäbe in ein sicheres Endlager.

Weblinks

67.68836111111135.943757Koordinaten: 67° 41′ 18″ N, 35° 56′ 38″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kola — Lage der Halbinsel Kola zwischen der Barentssee und dem Weißen Meer Gewässer 1 Barentssee Gewässer 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Kola (Begriffsklärung) — Kola steht für: Kola, eine Halbinsel im Norden Russlands Kola, einen Fluss auf der Halbinsel Kola, siehe Kola (Fluss) Kola, eine Stadt in der Oblast Murmansk (Russland), siehe Kola (Stadt) Kola, eine der indonesischen Aru Inseln, siehe Kola… …   Deutsch Wikipedia

  • Kola-Halbinsel — Lage der Halbinsel Kola zwischen der Barentssee und dem Weißen Meer. Kola (finnisch Kuola, samisch Guoládatnjárga) ist eine Halbinsel in Russland in der Oblast Murmansk (nördlicher Rand des europäischen Landesteils). Die Halbinsel am Nordra …   Deutsch Wikipedia

  • Kola — Ko|la 〈Pl. von〉 Kolon * * * 1Ko|la : Pl. von ↑ Kolon. 2Ko|la , die; , s: Kolanuss. * * * Kola,   Halbinsel in Russland, zwischen Weißem Meer un …   Universal-Lexikon

  • Kola-Bohrung — Bohrung als sowjetisches Briefmarken Motiv 1987 …   Deutsch Wikipedia

  • Kola (Fluss) — Kola Кола Einzugsgebiet und Verlauf der Kola rechts im Bild DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ fehlt …   Deutsch Wikipedia

  • Kola [1] — Kola, 1) westlichster Kreis des russischen Gouvernements Archangel, gebirgig (Fortsätze der schwedisch norwegischen Berge); waldig, morastig; Seen: 130, darunter Imandra, Kowda, Piga, Kola, Top u.a., mit Abflüssen meist ins Weiße Meer; Flüsse:… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Halbinsel — in Kroatien Eine Halbinsel ist eine in einem Gewässer liegende, auch bei Flut über den Wasserspiegel hinausragende Landmasse, die überwiegend, aber nicht vollständig von Wasser umgeben ist, sondern noch über eine natürliche Verbindung zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Kóla [1] — Kóla, russ. Halbinsel zwischen dem Weißen Meer und dem Eismeer, 99,000 qkm (1798 QM.), ein Bergland, auf dem verschiedene Bergketten und kuppelförmige Erhöhungen sich verteilen. Das Hochplateau steigt bis zu 300 m, einzelne Berghöhen bis zu 1000… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kóla [2] — Kóla, Kreisstadt im russ. Gouv. Archangel, auf der Halbinsel K., am Zusammenfluß der Tuloma und des Flusses K., Vorort des Kreises Alexandrowsk, mit einem Hafen und (1897) 615 Einw., die von Fischfang und Jagd leben. K. wird schon 1264 erwähnt.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”