Hallig Oland

Hallig Oland
Lage der Inseln und Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer

Oland (dänisch Øland, friesisch Ualöönist) ist eine Hallig im nordfriesischen Wattenmeer in der Nordsee. Oland gehört zur Gemeinde Langeneß.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Oland im Jahr 1895

Oland ist 2,8 Kilometer lang und 500 bis 1300 Meter breit. Ungefähr 30 Einwohner wohnen in 17 Häusern auf einer einzigen Warft, der Olandwarft. Oland hat eine Schule, eine Kirche, ein Gasthaus, ein Gemeindehaus mit Bücherei, einen Leuchtturm und einen öffentlichen Fernsprecher. Im Zentrum der Hallig befindet sich ein historischer Fething (Viehtränke).

Geschichte

In ältester Zeit war diese Hallig landfest und wurde durch eine Flut vom Festland getrennt. In späterer Zeit, besonders an der südwestlichen Seite durch Abspülen, wurde die Hallig immer kleiner. Oland wurde schon in Waldemars Erdbuch als Insel geführt. Verwaltungstechnisch gehörte es zum alten Nordstrand. 1362 war es eine Hallig, das Kirchspiel blieb bestehen. Oland war noch bis 1634 mit der Hallig Langeneß verbunden, bis die Burchardiflut die Verbindung zerstörte. Auch die Sturmfluten von 1717 und 1825 verliefen verheerend. Im Jahr 1717 stand das Wasser zwei Fuß höher als 1634. Alle Häuser wurden mehr oder weniger beschädigt und auch die Mühle wurde zerstört. 1825 gingen von den 36 Wohnungen 33 unter. 1850 gab es nur noch zwei Warften: Warft und Pipe. Pipe ist seit langem verlassen, so dass es heute nur noch eine Warft gibt.

Schon im Jahr 1860 wurde Oland durch einen Damm zum ersten Mal mit dem Festland verbunden, der jedoch mehrfach durch Sturmfluten zerstört wurde. Erst der von 1925 bis 1927 gebaute Lorendamm nach Dagebüll hat bis heute Bestand und ist mit einem Lorengleis versehen, das weiter zur Hallig Langeneß führt. Auf halbem Weg befindet sich eine Ausweichstelle, um entgegenkommenden Loren das Rücksetzen zu ersparen.

Leuchtturm Oland

Auf Grund des Dammbaus konnten im Osten der Hallig (der dem Festland zugewandten Seite) Landzuwächse erzielt werden, die den bis zur Befestigung der Westseite der Hallig durch Sturmfluten ständig stattfindenden Landverlust wieder ausglichen.

Verkehr

Oland wird im Sommer unregelmäßig von der MS Rungholt von Schlüttsiel aus angefahren. Tagestouristen können die Hallig damit erkunden. Eine weitere Möglichkeit sind Wattwanderungen von Dagebüll aus.

Heute hat Oland eine Fläche von 2,01 km².

Kirche

Oland vom Hafen aus
MS Rungholt

Die heutige Halligkirche von Oland ist eine Saalkirche aus dem Jahre 1824, die unter anderem den schweren Sturmfluten 1825 und 1962 trotzte. Der Kirchenraum ist sehr klein. Der Taufstein stammt aus romanischer Zeit. Die Figur, die das Kruzifix schmückt, hat ein ähnliches Alter. Das Kreuz selber wurde später erneuert. Der Altar ist klein und stammt aus neuerer Zeit.

Literatur

  • Jürgen Newig, Hans Thaede (Hrsg.): Tradition und Kultur an der deutschen Nordseeküste. Ellert & Richter Verlag GmBH, Hamburg 2001, ISBN 9783892349815. 

Weblinks

54.67758.70388888888897Koordinaten: 54° 40′ 39″ N, 8° 42′ 14″ O


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