Hamburger Hafen und Logistik AG

Hamburger Hafen und Logistik AG
Hamburger Hafen und Logistik AG
Logo der Hamburger Hafen und Logistik AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE000A0S8488
Gründung 7. März 1885
Unternehmenssitz Hamburg, Deutschland
Unternehmensleitung

Klaus-Dieter Peters (Vorsitzender)

  • Stefan Behn
  • Heinz Brandt
  • Sebastian Jürgens
  • Roland Lappin
  • Peer Witten (Vorsitzender des Aufsichtsrates
Mitarbeiter 4.566 (31. Dez. 2007)
Umsatz 1180,0 Mio Eur (2007)
Branche Hafenlogistik
Website

www.hhla.de

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist ein in Hamburg ansässiges Hafenlogistikunternehmen. Die HHLA betreibt die vier Geschäftsfelder Container, Intermodal, Logistik und Immobilien.

Das Unternehmen ist das größte Containerumschlagunternehmen im Hamburger Hafen. So wurde der größte Teil der fast 9,890 Millionen Standardcontainer (Twenty-foot Equivalent Unit, TEU), die im Hamburger Hafen im Jahr 2007 umgeschlagen wurden, von der HHLA bewältigt (7,2 Mio. TEU). Die fünf wichtigsten Containerhäfen in Westeuropa Rotterdam, Antwerpen, Amsterdam, Bremerhaven und Hamburg haben zusammen ca. 34,2 Mio. TEU im Jahr 2007 umgeschlagen. Ca. 95% des HHLA-Containerumschlags laufen über die drei Hamburger Terminals Altenwerder, Burchardkai (Waltershofer Hafen) und Tollerort. Das HHLA-Container-Terminal Altenwerder CTA ist nahezu voll automatisiert. An diesem Containerterminal ist die Reederei Hapag Lloyd mit 25,1% beteiligt. In Odessa (Ukraine) betreibt die HHLA noch einen kleineren Containerterminal. Das Containerterminal Lübeck, ursprünglich als Direktumschlagterminal zwischen Bahn und Containerschiff von der HHLA konzipiert, besitzt so gut wie keine Bedeutung.

Die HHLA besitzt eigene Beratungsfirmen. Dazu zählen: Hamburg Port Consulting (HPC) sowie deren Tochterfirmen UNICONSULT Universal Transport Consulting und Hamburg Port Training Institute (HPTI) Die HHLA besitzt weitere Geschäftsfelder im Umschlag. Z.B. betreibt sie den größten deutschen Fruchtterminal am O’Swaldkai, sowie mit ihrer Beteiligung Hansaport (Massengutumschlag) auch den größten deutschen Terminal für Erz und Kohle.

In den letzten Jahren hat die HHLA ein trimodales Angebot (Bahn, Straße, Wasser) von Transportlösungen für das Hinterland des Hamburger Hafens aufgebaut, wobei diese Geschäftszweige nicht zu den primär verfolgten Geschäftsstrategien gehörten. Container-Trucker CTD erschließt den Nahbereich der Metropolregion Hamburg auf der Straße, während die HHLA-Bahnbeteiligungen Transfracht, Metrans und Polzug auf der mittleren und langen Distanz ein flächendeckendes kontinentales Netz von Destinationen anzubieten versuchen. Zudem ist die HHLA ein großer Anbieter im Bereich Logistikimmobilien im und am Hamburger Hafen. Große Teile der traditionellen Speicherstadt gehören zur HHLA und dürften inzwischen den größten Wertanteil des Unternehmens ausmachen.

Der HHLA-Konzern beschäftigt weltweit über 4.000 Mitarbeiter, den größten Teil davon in Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Verwaltung in der Speicherstadt, Bei St. Annen 1

Die HHLA ist aus der Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft (HFLG) entstanden. Diese wurde am 7. März 1885 von Hamburger Kaufleuten und dem Senat gegründet, um im Zuge des Zollanschlusses an das Deutsche Reich das damals modernste und größte Logistikzentrum der Welt zu bauen – die Hamburger Speicherstadt. Der Bau der Speicherstadt dauerte von 1885 bis ca. 1912.

1935 wurde die HFLG mit der seit 1865 bestehenden staatlichen Kaiverwaltung (Vereinigung staatlicher Kaibetriebe) zur Betriebsgesellschaft der hamburgischen Hafenanlagen fusioniert; die Umbenennung in Hamburger Hafen- und Lagerhaus-Aktiengesellschaft (HHLA) erfolgte vier Jahre später.

Am 1. Oktober 2005 änderte die HHLA Holding erneut ihren Namen in Hamburger Hafen und Logistik AG. Das Kürzel blieb, die Geschäftsfelder auch.

Geschäftsfelder

Personal- und Containerumschlagsentwicklung HHLA von 1998 bis 2006
  • Container, dazu gehören unter anderem die Containerterminals: HHLA Container Terminal Burchardkai (CTB), HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) und HHLA Container Terminal Tollerort (CTT) in Hamburg sowie der Containerterminal in Odessa, welcher von der HHLA Consultingtochtergesellschaft HPC Ukraina betrieben wird. Außerdem zählen zu diesem Geschäftsfeld auch die zahlreichen Dienstleistungen rund um den Container, wie z. B. Containerreparatur und -wartung, welche die HHLA mit ihren Tochtergesellschaften anbietet.
  • Intermodal umfasst die Containertransporte auf der Schiene, Straße. Zu diesem Geschäftsfeld gehören die HHLA Bahnbeteiligungen Polzug, Metrans und Transfracht, die Transportunternehmen Container-Transport-Dienst GmbH (CTD) sowie combisped. Combisped bedient den Ostseeraum über den Container Terminal Lübeck.
  • Logistik, dazu gehören Kontrakt- und Lagerlogistik, Spedition, Consulting und Beratung sowie Spezialumschlag.
  • Immobilien, die HHLA entwickelt, gestaltet und betreibt Logistik-Immobilien, Bürogebäude und die historische Speicherstadt im Wirtschaftsraum Hamburg. Hierzu gehört auch die Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH auf der gegenüberliegenden Elbseite des Hamburger Hafens.

Privatisierung

Die alleinige Gesellschafterin der HHLA, die Besitzgesellschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, hat einen Teil des Unternehmens privatisiert. Seit dem Börsengang am 2. November 2007 wird die HHLA-Aktie am regulierten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse und an der Börse Hamburg gehandelt.

Belegschaft und Betriebsrat hatten anfänglich gegen die Verkaufspläne protestiert. Dabei ging es darum, die geplante Mehrheitsbeteiligung durch die Deutsche Bahn zu verhindern.[1] Auch der Vorstand sprach sich dafür aus, nur maximal 49,9 % zu privatisieren.

Betreut durch das Beratungs- und Treuhandunternehmen KPMG wurde im Nov. 2006 per Anzeige europaweit ein Investor für das Unternehmen gesucht. Bis zum 1. Dezember 2006 hatten sich mehr als 100 Unternehmen, vom reinen Finanzinvestor (3i) bis zum strategischen Investor (Deutsche Bahn/Schenker, Eurokai) beworben. Mit Dubai Ports gab es auch eine Bewerbung eines ausländischen Unternehmens; in Deutschland wäre es der erste Verkauf eines Seehafenbetriebs an ein ausländisches Unternehmen. Aus den Bewerbern wurde eine kleine Gruppe ausgewählt und untersucht. Die Einnahmen – etwa 1 Milliarde Euro – der Teilprivatisierung sollen zum Ausbau des Hinterlandes und der nötigen Erweiterungen/Neubau der Containerterminals genutzt werden.

Nach Einschätzung sowohl der Arbeitnehmervertreter als auch des HHLA-Vorstandes ist es aufgrund der aktuellen Geschäftsentwicklung dem Unternehmen möglich, die geplanten Investitionen aus eigener Kraft zu tätigen. Ein von der Unternehmensleitung vorgestelltes Modell der Teilfinanzierung über einen Börsengang mit Hilfe von stimmrechtslosen Vorzugsaktien wird von dem Hamburger CDU-Senat ebenfalls in Erwägung gezogen.Zu erwähnen ist jedoch, dass das Geld des Börsenganges formal der Stadt Hamburg gehört.

Die Oppositionsparteien SPD und Die Linke sowie die Gewerkschaft ver.di lehnen die Teilprivatisierung ab. Kritik zu den Verkaufsplänen kam auch von Klaus-Michael Kühne, Mehrheitseigentümer von Kühne + Nagel, dem weltweit größten Seetransporteur, der befürchtet, durch einen Verkauf wäre die Neutralität des Hamburger Hafens gefährdet, und im Falle eines Verkaufs an die Deutsche Bahn wurde sogar eine Umlenkung der Containerverkehr von Hamburg nach Rotterdam oder Bremerhaven angekündigt.

Mit dem Bekanntwerden der Herauslösung der zum HHLA-Konzern gehörenden Immobilien (Speicherstadt, Fischmarkt) gab es deutliche Proteste der Arbeitnehmer, die ihren Höhepunkt bisher am 14. Dezember 2006 in einem Protestzug der Mitarbeiter fand, durch den der Containerumschlag im Hamburger Hafen zum Erliegen kam.

Zusätzlich plant die HHLA, ihre vertikale Struktur (Containerumschlag-Container Dienstleistungen-Transport Schiene/Land) durch horizontale Zukäufe wie weitere Terminals/Beteiligungen im Ostseeraum zu erweitern.

Am 5. Juli 2007 beschloss die Hamburgische Bürgerschaft in zweiter Lesung und damit abschließend, den Senat auf dessen Antrag hin zu ermächtigen, bis zu 30 Prozent der bislang von der Stadt gehaltenen Aktien an der Börse zu veräußern. Der Börsengang der HHLA fand am 2. November 2007 statt, der Emissionskurs betrug 53 Euro[2], der erste Kurs 59 Euro. Dieser Kurs fiel jedoch relativ schnell ab und erreichte im Januar 2009 einen bisherigen Tiefsstand von 19,31 Euro (Volksaktie).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hanna Kastendieck: HHLA-Verkauf: Mitarbeiter drohen Streik an. In: Hamburger Abendblatt Online. 19. Dezember 2005. Abgerufen am 9. März 2008.
  2. HHLA legt Platzierungspreis auf 53 Euro fest 2. November 2007



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