Hamburger Rundschau

Hamburger Rundschau

Die Hamburger Rundschau (HR) war eine regionale deutsche Wochenzeitung für Hamburg und Umgebung. Sie wurde 1981/82 von einer Initiative für Pressevielfalt ins Leben gerufen.

Nach zunächst vier „Nullnummern“ erschien die HR seit April 1982 wöchentlich donnerstags. Sie hatte den Anspruch, als „liberales bis linkes“ Blatt und Projekt eine Alternative zu der – nach Meinung der Initiatoren – politisch einseitigen Berichterstattung der führenden Tageszeitungen der Hansestadt zu sein, namentlich der Springer-Presse. Für den Inhalt war eine aus anfangs elf Personen bestehende Redaktion (fast alle mit Teilzeitverträgen) unter Leitung von Klaus Schwidrowski zuständig. 1983 wurde Karsten Peters der erste offizielle Chefredakteur, nachdem sich das anfangs verfolgte Konzept, in weitgehend „basisdemokratischen“ Strukturen zu arbeiten, als problematisch erwiesen hatte.

Das Startkapital hatten – nach dem Vorbild eines ähnlichen Projektes in Kiel  (Kieler Rundschau) – potenzielle Leserinnen und Leser durch Zeichnung von Verlagsanteilen selbst aufgebracht. Später wurden die Belegschaftsmitglieder Miteigentümer. Das genossenschaftliche Modell endete 1990 mit dem Verkauf an die früheren Bundestagsabgeordneten Matthias Ginsberg (FDP) und „Jo“ Müller (GAL), nachdem das Startkapital aufgebraucht und es nicht gelungen war, die Auflage dauerhaft zu stabilisieren. In den 1980er-Jahren, vor dem Hintergrund der zustimmend begleiteten Anti-AKW- und Friedensbewegung, hatte die HR „mit engagierter Berichterstattung über soziale, Umwelt- und Kulturthemen […] Auflagen zwischen 12.000 und 16.000 Exemplaren“[1] erreicht.

Weitere zehn Jahre später musste die Hamburger Rundschau „aufgrund nicht zu bewältigender Altlasten“ ihr Erscheinen einstellen. Zwischenzeitlich waren ein weiterer Verleger – Hans Barlach – und auch der Berliner Tagesspiegel, als dessen Beilage die HR zuletzt einmal in der Woche erschienen war, als „Retter“ ohne dauerhaften Erfolg geblieben.

Redakteurinnen bei der HR waren zeitweise Eva Hubert und Petra Oelker, zu den Autoren gehörten u.a. Hans-Georg Behr, Martin Buchholz, Thomas Ebermann, Klaus Geldmacher, Peggy Parnass, Frank Suplie und Rainer Trampert.

Anzeigenleiterin war in der Zeit von 1994 bis 1997 Bärbel Mesche.

Außer der Kieler Rundschau waren auch die Karlsruher Rundschau, die NaNa - Hannoversche Wochenschau und die Heidelberger Rundschau Schwesterblätter.

Einzelnachweise

  1. „Der langsame Tod eines Experiments“, in: Welt Online vom 13. März 2000

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